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Deutschlands Importe aus Russland sind 2024 im Vergleich zu 2021 fast vollständig eingebrochen. Auch die Exporte gingen stark zurück. Grund sind die umfassenden Sanktionen der EU seit dem russischen Überfall auf die Ukraine, teilt das Statistische Bundesamt mit.

Mittwoch, 11. Juni 2025, 13:09 Uhr

Julia Krone

Russlands Rolle im Außenhandel schrumpft: Deutsche Importe und Exporte gehen deutlich zurück.

Bildquelle: Getty Images

Der Warenhandel zwischen Deutschland und Russland ist seit dem Angriff auf die Ukraine massiv zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sanken die Importe aus Russland 2024 gegenüber dem Vorkriegsjahr 2021 um 94,6 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Die Exporte nach Russland verringerten sich um 71,6 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Damit erzielte Deutschland 2024 einen Exportüberschuss von 5,8 Milliarden Euro – den höchsten seit 1991. Zum Vergleich: 2022 wurde noch ein Rekorddefizit von 21,8 Milliarden Euro verzeichnet.

Ursache für den Einbruch sind die bislang 17 Sanktionspakete der Europäischen Union. Diese umfassen unter anderem Importverbote für Energie, Exportbeschränkungen für industrielle und militärnahe Güter sowie Finanzsanktionen. Ob sie durch Handel mit Drittstaaten umgangen werden, lässt sich mit Außenhandelsdaten nicht belegen.

Russlands Anteil an den deutschen Gesamteinfuhren fiel 2024 auf 0,1 Prozent (2021: 2,8 Prozent). Bei den Ausfuhren sank der Anteil von 1,9 auf 0,5 Prozent. Russland rangiert damit nur noch auf Platz 59 der wichtigsten Lieferländer und Platz 36 der Exportziele Deutschlands.

Nahrungs- und Futtermittel auf Rang 3 der Importe

Wichtigstes Importgut waren Metalle (42,3 Prozent), gefolgt von chemischen Erzeugnissen (24,7 Prozent) sowie Nahrungs- und Futtermitteln (15,2 Prozent). Energie war 2021 mit knapp 60 Prozent noch das dominierende Importgut. Bei den Exporten standen 2024 pharmazeutische Produkte mit 30,6 Prozent an der Spitze, gefolgt von Chemieerzeugnissen (13,9 Prozent) und Maschinen (11,9 Prozent).

Auch die EU hat ihren Handel mit Russland stark reduziert: Die Importe gingen seit 2021 um 78,0 Prozent zurück, die Exporte um 64,6 Prozent. Das Handelsdefizit sank 2024 auf 4,5 Milliarden Euro – nach einem Höchstwert von 147,5 Milliarden Euro im Jahr 2022. Wichtigster Importposten bleibt Öl und Gas mit einem Volumen von 21,3 Milliarden Euro. Hauptabnehmer sind Ungarn, die Slowakei und Frankreich.