TÜBINGEN. Ein Großbrand hat die Außenlager des Hornbach-Baumarkts bis auf die Grundmauern zerstört. Das verheerende Feuer war kurz nach Mitternacht entdeckt worden. Von »brennenden Gartenhäuschen« im Gewann Großholz war die Rede, als um 0.07 Uhr die Lustnauer Feuerwehr ins Gewerbegebiet an der B 27 gerufen wurde. Die Einsatzkräfte sind immer noch vor Ort, um das Feuer zu löschen (Stand 8 Uhr).
EinsatzTübinger Feuerwehr sichert Hornbach-Baumarkt und Wald vor Flammen
Schnell wurde der Löschzug-Besatzung klar, dass es sich bei den Objekten nicht um eine Kleingartenanlage, sondern um das Außenlager des Baumarkts handelt: Zwei rund 80 auf 30 Meter große, überdachte Hallen, gefüllt mit Materialien. Die Flammen hatten sich offenbar rasend schnell ausgebreitet und drohten bereits auf das große Verkaufsgebäude überzugreifen. Deshalb konzentrierten sich die Löschkräfte zunächst darauf, das Feuer in diesem Bereich einzudämmen, auch mithilfe einer Drehleiter. Als die Gefahr gebannt war, gingen die Wehrleute zur Brandbekämpfung der Lagerhallen über. Indes war da nichts mehr zu retten.
23 Bilder FeuerGroßbrand bei Hornbach in Tübingen: 150 Kräfte im Einsatz
Wasserversorgung am Limit
Weitere Kräfte der Stadtmitte, aus Derendingen, Unterjesingen und Pfrondorf rückten nach. Als sich nach rund anderthalb Stunden abzeichnete, dass die Wasserversorgung ans Limit gerät, wurden die Wehren aus Bodelshausen und Rottenburg nachalarmiert. Zum einen Kilometer entfernten Neckar musste über die Kusterdinger Straße, die die B 27 überbrückt, eine Schlauchleitung gelegt werden.
Rund 15 Einsatz- und Löschfahrzeuge waren direkt an der Brandbekämpfung beteiligt, die Droheneinheit, eine Spezialeinsatzgruppe aus Rottenburg, verschaffte sich Einblicke in die Brandherde. Mehrere Polizeistreifen waren ebenso im Einsatz, der Verkehr auf der B 27 war jedoch nicht beeinträchtigt. DRK-Helfer aus Kusterdingen, Kirchentellinsfurt, Tübingen und Ammerbuch stellten die Verpflegung und Betreuung der eingesetzten Kräfte sicher; zur Unterstützung rückte auch das THW Ofterdingen in der Nacht an, um Zugang zu den abzulöschenden Brandstellen zu bekommen.
Großbrand im Tübinger Hornbach. Foto: Meyer
Großbrand im Tübinger Hornbach.
Foto: Meyer
Hubschrauber zur Unterstützung
Zur Unterstützung der Feuerwehr bei der Suche nach Wärmequellen wurde ein Polizeihubschrauber angefordert, welcher nach der Bereitstellung von Drohnen der Feuerwehr wieder aus dem Einsatz entlassen wurde. Der Sachschaden wird beim aktuellen Sachstand auf mindestens 150.000 Euro geschätzt, heißt es von der Polizei. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. In diversen Gebäuden im Bereich der Brandstelle stellten die Stadtwerke Tübingen den Angaben zufolge die Gasversorgung ab.
Etwa 150 Einsatzkräfte waren in der Nacht vor Ort. Foto: Meyer
Etwa 150 Einsatzkräfte waren in der Nacht vor Ort.
Foto: Meyer
Gegen 2.30 Uhr wurde die Bevölkerung per Warnapp vor der großen Rauchentwicklung gewarnt; der Qualm war am Nachthimmel bis weit in den Westen des Landkreises zu sehen, er zog aber östlich durchs unbewohnte Neckartal ab. Die Löscharbeiten werden den ganzen Mittwoch über andauern.
Der durch das Großfeuer erhellte Qualm war kilometerweit am Nachthimmel zu sehen. Foto: Meyer
Der durch das Großfeuer erhellte Qualm war kilometerweit am Nachthimmel zu sehen.
Foto: Meyer
Unabhängig vom Einsatz der Feuerwehr hat der Baumarkt regulär geöffnet. Das teilt Hornbach in einer Pressemitteilung mit. »Wir haben in dem Gebäude, das in der Nacht in Brand geraten ist, keine Ware gelagert. Lediglich auf dem Parkplatz des Nachbargebäudes haben wir eine kleine Stellfläche angemietet. Die dort abgestellte Ware wurde beschädigt. Die Schadenssumme ist gering«, sagt Marktleiter Patrick Palmer. (mey/pm/pol/dpa)