Ballymena (Irland) – Brennende Häuser, zerstörte Autos und verletzte Polizisten: In der Stadt Ballymena randalierten Hunderte teils vermummter Chaoten. Die Polizei sprach von „rassistisch motivierten Attacken“.
Auslöser der Krawalle war die mutmaßliche Vergewaltigung einer Teenagerin durch zwei 14-Jährige. Vor Gericht wiesen die beiden alle Vorwürfe zurück, laut eines Zeitungsberichts der „Sunday World“ soll es sich um zwei Rumänen handeln. Die Polizei macht dazu bislang keine Angaben. Zunächst gab es laut Medienberichten eine Mahnwache und friedliche Proteste, dann eskalierte offenbar die Gewalt.
Einsatzkräfte versuchen die Brände zu löschen
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In den Nächten zu Dienstag und Mittwoch griffen Chaoten Wohnhäuser und Geschäfte an, setzten sie teils mit Molotow-Cocktails in Brand. Auch Ziegelsteine und Feuerwerkskörper flogen, mindestens 30 Polizisten wurden verletzt. Maskierte Randalierer schlugen Fenster ein und traten Türen völlig unbeteiligter Anwohner auf. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Plastikgeschosse gegen die Angreifer ein. Auch in Belfast und weiteren Städten Nordirlands kam es zu Ausschreitungen.
Brandspuren an Häusern, die von den Chaoten angegriffen wurden
Foto: Niall Carson/PA Wire/dpa
Die beiden 14-Jährigen wurden wegen versuchter Vergewaltigung und schweren sexuellen Missbrauchs angeklagt. Zudem ermittelt die Polizei gegen die Chaoten. „Die sinnlose Gewalt, die in den vergangenen beiden Nächten in Ballymena zu beobachten war, ist zutiefst beunruhigend und völlig inakzeptabel“, teilte Chief Constable Jon Boutcher am Mittwoch mit.
Hier zündeten die Randalierer einen Pkw an
Foto: Niall Carson/PA Wire/dpa
Die kriminellen Handlungen gefährden nicht nur Menschenleben, sondern auch die laufenden Ermittlungen. Die Polizei weiter: „An all diejenigen, die bedroht wurden oder von der Gewalt betroffen waren: Wir stehen an Ihrer Seite.“ Mehrere Menschen wurden festgenommen.