Pop-up-Küche in den Zirbelstuben: Stuttgart ist für den Berliner Ramen-Koch die Stadt der Euphorie Die Berliner Köche Stephan Hentschel (links) und Christopher Selig (rechts) mit dem Studio-Amore-Chef Max Benzing. Foto: Andreas Engelhard

Bei Stuttgart denkt der Berliner Koch Christopher Selig vor allem an eines: an Euphorie! So erlebt er die Stadt beim Pop-up-Restaurant in der Zirbelstube – nun zum letzten Mal.

Zirbelholz hat’s ihm angetan. Der Berliner Ramen-Koch Christopher Selig liebt den Duft dieser Holzart, die behagliche und urige Atmosphäre, die von ihr ausgeht. In der seit drei Jahren für den Normalbetrieb geschlossenen Zirbelstube des Hotels am Schlossgarten, die einst mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet war, schlägt der Japan-Fan mit seinem Hauptstadt-Team gern seine Pop-up-Zelte auf. Und was ihn jedes Mal von Neuem begeistert: „In Stuttgart muss die Euphorie zuhause sein – so begeistert sind unser Gäste immer.“

Zum Abschied feiert das Studio Amore eine 49-stündige Party

Bevor das Studio Amore als temporärer Zwischenmieter vom 27. bis zum 29. Juni eine gigantische Abschiedsparty mit 49-stündigem DJ-Nonstop-Programm feiert, ehe die Hotelsanierung nach langen Verzögerungen beginnen kann, kehrt das Berliner Pop-up-Team um Christopher Selig und den langjährigen Sternekoch Stephan Henschel (Cookies Cream) ein letztes Mal nach Stuttgart zurück. Vom 19. bis zum 22. Juni wird in der Zirbelstube ein sommerliches Vier-Gänge-Menü.

Was mit dem wertvollen Zirbelholz geschieht, wenn der Umbau des früheres Luxushotels in eine hochmoderne Nobelherberge beginnt, scheint noch nicht ganz klar. Aber eines ist sicher: Auf der Mülldeponie landet das Restaurantambiente sicher nicht. Dem Vernehmen nach habe sich ein Privatinteressent gemeldet, der die Zirbelstube kaufen und bei sich aufbauen wolle. Von den LBBW-Immobilien als Eigentümer gibt es dazu noch keine Bestätigung.

In der Ramen-Küche von Christopher Selig im Hotel am Schlossgarten dampft’s bald wieder Foto: ubo Diesmal ohne Ramen-Suppe

Vor wenigen Tagen ist Christopher Selig aus Japan zurückgekehrt, wo er in Tokio als deutscher Ramen-Exot kochen und seine Art der Zubereitung des Nationalgerichts vorstellen durfte. Was er in Stuttgart diesmal kocht, beschreibt der Berliner so: „ Die Ramen ist eine Mazesoba, das heißt, sie wird ohne Suppe, sondern eher mit einer Soße serviert. Das ist eine meiner Lieblingsvarianten, die man noch selten in Ramen-Restaurants in Deutschland findet.“

Stimmung wie auf einer Klassenfahrt

Das Vier-Gänge Menü für jeweils 69 Euro pro Person enthält diesmal: Tomatentee mit Zitronenverbene, frische Erbsen mit Prelibato-Essig und Trüffel, Taiwan Mazesoba (Ramen ohne Suppe) mit gehackten Pilzen und Aubergine, rohes Eigelb, Chicoree, süßen Zwiebeln, Nori-Seealgen, geräucherten Mandeln, Habanero Chili-Öl mit Knoblauchpaste und eingelegten Pilzen als Ajihen (für einen Geschmackswechsel), Sauerrahmeis mit Erdbeeren und Beerenschaum. Möglicherweise wird es Tische auf der Terrasse im Freien geben.

Wieder wird der Ausflug nach Stuttgart für das Berliner Food-Techniques-Team zu einer Art Klassenfahrt. Die Stimmung ist super! Wer letztes Mal dabei war, hat wieder zugesagt. Alle kommen im kleinen Bus, wohnen zusammen privat in einer Airbnb-Wohnungen – und feiern dann den Genuss mit „euphorischen Menschen“. Die Euphorie, die er in Stuttgart stets erlebt habe, habe ihn dazu bewogen, nun ein Berlin ein eigenes Restaurant zu eröffnen, sagt Christopher Selig.

Weitere Infos zum Sommermenü des Pop-up-Restaurants gibt es im Netz. Man kann unter unter https://www.foodtechniqueberlin.de/events-2025-04 auch Tische reservieren.