München – Mehrfach hatte er mit einem Messer auf die Frau (76) eingestochen. Sie starb – trotz Rettungsversuchen – kurz nach der Attacke an ihren schweren Verletzungen.
Nun kommen nach und nach die Hintergründe der tödlichen Tat am Pfingstsonntag in München ans Licht: Bei dem Tatverdächtigen (24) handelt es sich um den Stiefsohn der Getöteten. Die Polizei wollte dies kurz nach der Attacke nicht bestätigen, die Feuerwehr hatte in einer Pressemitteilung von Mutter gesprochen.
Die Spurensicherung war kurz nach der Tat am Pfingstsonntag vor Ort
Foto: vifogra
Streit wegen Handwerksarbeiten
Wie die Polizei mitteilte, war der Tatverdächtige am Pfingstsonntag in der gemeinsamen Wohnung seines Vaters und seiner Stiefmutter in der Romanstraße zu Besuch. Gegen 16 Uhr kam es in der Küche des Paares zum verhängnisvollen Streit zwischen Stiefsohn und Stiefmutter.
Der Grund: banal! Dabei soll es um Handwerksarbeiten gegangen sein, die der 24-Jährige – ein Installateur – in den verschiedenen Immobilien seines Vaters ausgeführt hatte. Darüber hatte es den Angaben zufolge auch vorher schon immer wieder Zoff zwischen den beiden gegeben.
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„Es ging wohl um das Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I, Anne Leiding. Dann eskalierte der Streit derart, dass der Mann in der Küche zum Messer griff und seine Stiefmutter „mit einer Vielzahl von Stichen“ attackierte.
Die Romanstraße wurde kurz nach der Tat großräumig abgesperrt. Der Täter konnte noch vor Ort festgenommen werden, auch die Tatwaffe wurde sichergestellt
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Vater des Täters versuchte, dazwischenzugehen
Der Ehemann (78) der Frau und Vater des mutmaßlichen Täters versuchte wohl noch, dazwischenzugehen und alarmierte die Polizei, die seinen Sohn dann noch in der Wohnung festnahm. Der 78-Jährige wurde im Anschluss von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Ermittlungen wegen Totschlags – nicht wegen Mordes
Der Deutsch-Österreicher sitzt nun wegen des Verdachts auf Totschlag in Untersuchungshaft. Bisher ergaben die Ermittlungen nicht, dass es Mord gewesen sein könnte, also ein Mordmerkmal vorliege, wie die Sprecherin erklärte.
Der Verdächtige hat er sich nach Angaben der Ermittler noch nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. Er sei nicht polizeibekannt und habe nach ersten Erkenntnissen bei der Tat weder unter Alkohol- noch unter Drogeneinfluss gestanden. Auch Hinweise auf eine psychische Erkrankung gebe es nicht.