Der Hamburgerin Clara W. droht eine Auslieferung nach Ungarn – dorthin, wo Maja T. wegen menschenunwürdiger Haftbedingungen gerade in den Hungerstreik getreten ist.
11. Juni 2025, 19:30 Uhr
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Mehrere Aktivistinnen und Aktivisten halten vor der Hamburger Justizvollzugsanstalt Billwerder eine Kundgebung für die inhaftierte Clara W. ab, die sich im Januar zusammen mit sechs anderen Personen der Polizei gestellt hat, um einer Auslieferung nach Ungarn zu entgehen. Clara W. und die anderen werden beschuldigt, bei einem Neonaziaufmarsch in Budapest Rechtsextremisten angegriffen zu haben. Die Zukunft von Clara W. ist ungewiss, ebenso wie die anderer Beschuldigter, darunter Maja T., die bereits nach Ungarn ausgeliefert wurde und dort inhaftiert ist. Die Bundesanwaltschaft plant, die Beschuldigten in Deutschland vor Gericht zu stellen, aber eine Entscheidung darüber steht noch aus. Clara W.s Familie hofft darauf, dass sie nicht nach Ungarn ausgeliefert wird.
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Ein Neonazi beim alljährlichen Aufmarsch „Tag der Ehre“ am 11. Februar in Budapest. Archiv-Bild aus dem Jahr 2006
© Laszlo Beliczay/dpa
Rund 30 weiße Luftballons schweben langsam Richtung Himmel, über die Mauer der Hamburger Justizvollzugsanstalt (JVA) Billwerder hinweg. Auf jedem einzelnen ist die Aufschrift „Free Clara“ gedruckt. Die Ballons sind zusammengebunden. An ihnen hängt ein Transparent. „Antifaschistische Aktion“ steht darauf. Die Luftballons sind ein Gruß.
Es ist der 31. Mai 2025, gegen 12 Uhr, und vor der JVA Billwerder haben sich mehrere Männer und Frauen versammelt, um kurz bei Clara W. zu sein, wenn auch durch dicke Mauern getrennt. Dabei wissen sie nicht einmal, ob Clara W. die Sprechchöre und Redebeiträge, die sie für sie halten, in ihrem Frauentrakt überhaupt hören kann. Seit Ende Januar ist die 24-Jährige in der Untersuchungshaft. Seitdem halten Aktivistinnen und Aktivisten regelmäßig Kundgebungen für sie ab, und wie lange das noch so weitergehen wird, ist nicht abzusehen. Denn die Zukunft von Clara W. ist nach wie vor ungewiss.