„Die beste Entscheidung“ 

Polen: Nationaltrainer Probierz tritt nach Lewandowski-Streit zurück

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Der Streit um Polens Rekordtorjäger Robert Lewandowski (36) hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Nationaltrainer Michal Probierz räumt seinen Posten. „Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es in der aktuellen Situation die beste Entscheidung zum Wohle der Nationalmannschaft ist, von meinem Amt als Nationaltrainer zurückzutreten“, erklärte der 52-Jährige in einem Statement.

Zuvor hatte Barcelona-Stürmer Lewandowski seinen Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt und dem Trainer vorgeworfen, sein Vertrauen missbraucht zu haben. Solange dieser im Amt sei, werde er seine Tätigkeit in der polnischen Mannschaft einstellen, erklärte der frühere Bundesliga-Torschützenkönig. Probierz hatte den Torjäger als Kapitän des Nationalteams abgesetzt, für ihn übernahm Piotr Zielinski (31). Lewandowski hat bislang 157 Länderspiele für Polen absolviert und dabei 85 Tore erzielt.

In einem Interview mit „WP SportoweFakty“ sagte Lewandowski unter anderem: „Es ist nicht so, dass ich jetzt plötzlich beleidigt auf die Nationalmannschaft bin. Über Jahre hinweg habe ich immer alles gegeben, was ich hatte. Die Nationalmannschaft war für mich immer das Wichtigste. Gleichzeitig schmerzt mich sehr, was passiert ist. Es geht nicht einmal um die Entscheidung bezüglich der Kapitänsbinde an sich, sondern um die Art und Weise, wie sie mir mitgeteilt wurde.“ Der Routinier habe den Eindruck, „dass der Trainer dem Druck der Medien nachgegeben hat. Er hat unsere Vereinbarung gebrochen und deshalb bin ich von seiner Haltung überrascht.“

Polen-Trainer Probierz dankt Fans, Verband und Spielern

„Die Ausübung dieser Funktion war die Erfüllung meiner beruflichen Träume und die größte Ehre in meinem Leben“, so Probierz weiter. Sein Team hatte erst am Dienstag in der WM-Qualifikation einen Rückschlag erlitten. Nach einem 1:2 in Finnland rutschte Polen auf den dritten Platz der Gruppe G. Probierz bedankte sich bei den Fans, den Mitarbeitern, dem Vorstand und Präsidenten des Verbandes sowie bei „allen Fußballern, die ich auf meinem Weg kennenlernen durfte. Ich werde Ihnen allen die Daumen drücken, denn die Nationalmannschaft ist unser gemeinsames nationales Gut.“ Probierz hatte das Amt seit September 2023 inne, unter ihm holte Polen in 21 Partien im Schnitt 1,62 Punkte.