In einem Innenhof in Giesing sitzen ein paar Menschen zusammen auf einer Bierbank. Sie trinken Kaffee und essen Kuchen und überlegen sich Ideen für das „Ratschbankerl“. Ein Treffpunkt für die Nachbarschaft soll das mal werden: offen, niedrigschwellig, mitten im Quartier. Es ist das erste Treffen am „Ratschbankerl“ – und vielleicht der Anfang einer neuen Nachbarschaftskultur.

„Ratschbankerl“ in Giesing: Ein Ort für mehr Inklusion

„Es soll jeder teilhaben können, und die Menschen sollen sich auch einbringen können mit ihrem Können und Erfahrungen“, sagt Kerstin Koppitz, die Leiterin des Nachbarschaftstreffs Giesing. Sie ist an jenem Tag dabei, als das Projekt offiziell seinen Anfang nimmt.

Die Idee für das „Ratschbankerl“ entstand im Rahmen des dritten Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention – konkret im Projekt „Ois inklusiv!“, das im Nachbarschaftstreff angedockt ist. Dabei sei die Idee entstanden, dass man in der Nähe des Nachbarschaftstreffs die „Orte aufwertet und die Menschen dazu bringt, sich in ihrem Umfeld zu treffen“, sagt Melanie Bergzoll, Koordinatorin von „Ois Inklusiv“. Das Bankerl steht an einem bisher wenig beachteten Ort in einer Wohnanlage der Münchner Wohnen, im Hinterhof an der Ecke Weißensee-/Wieskirchstraße. Eine Bank war schon da – nur niemand hat sie genutzt. Jetzt soll der Ort zu einem lebendigen Treffpunkt werden. Für alle.

Melanie Bergzoll, Koordinatorin von "Ois Inklusiv".

Melanie Bergzoll, Koordinatorin von „Ois Inklusiv“.
© Sigi Müller

Melanie Bergzoll, Koordinatorin von „Ois Inklusiv“.

von Sigi Müller

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„Hier könnt ihr euch treffen“

„Eigentlich geht’s einfach darum, einen Impuls zu senden. Dass man sagt: Hier könnt ihr euch doch treffen“, so Koppitz vom Nachbarschaftstreff. Für die Bewohner soll der Platz zur Mitmachfläche werden – mit möglichst wenig Vorgaben. „Wir geben das nicht vor, sondern es geht immer um die Interessen der Menschen, die hier leben“, betont Koppitz. Ob ein Hochbeet, ein Flohmarkt, gemeinsames Gärtnern oder Tanznachmittage – alles ist denkbar.

Kerstin Koppitz. Leiterin des Nachbarschaftstreffs Giesing.

Kerstin Koppitz. Leiterin des Nachbarschaftstreffs Giesing.
© Sigi Müller

Kerstin Koppitz. Leiterin des Nachbarschaftstreffs Giesing.

von Sigi Müller

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Ideen sammeln für’s Ratschbankerl

Erste Ideen gibt es schon: „Wir haben eine Bollywood-Gruppe, wir haben indischen Tanz, wir haben Volkstänze.“ Koppitz könne sich Tanz-Nachmittage am „Ratschbankerl“ gut vorstellen, „mit unterschiedlichsten Tänzen aus unterschiedlichsten Kulturen.“

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Das erste Treffen ist ein Anfang: Kaffee trinken, Ideen sammeln, reden. Weil die Sonne an diesem Mittwochnachmittag so stark ist, sitzen die Bewohner auf einer Bierbank im Schatten und nicht auf dem eigentlichen „Ratschbankerl“.

Viele Ideen aus der Nachbarschaft

Ingrid Mahrla (88) wohnt schon sehr lange im Viertel und engagiert sich im Seniorenklub. „Ich liebe Giesing“, sagt sie. Sie findet die Idee „nett, dass Leute im Sommer zusammensitzen“, um „bisschen zu ratschen“ und sich kennenzulernen.

Auch Franz Tobisch (67) ist begeistert von dem Projekt und hat schon viele Ideen. Er engagiert sich in verschiedenen Vereinen, gibt Theater- und Pantomime-Workshops. Das möchte er auch beim „Ratschbankerl“ einbringen. „Man kann sich immer bewegen“, sagt er.

Das Projekt ist derzeit noch in seiner Pilotphase. Bei Erfolg wird das Konzept auch auf andere Quartiere der Münchner Wohnen ausgeweitet.