Für Bahnreisende endete eine Fahrt von München nach Hamburg frühzeitig und ungeplant. Die Begründung des Zugpersonals überrascht.
Für Reisende im ICE von München nach Hamburg ist die Fahrt am Dienstag in Nürnberg vorzeitig beendet gewesen – alle mussten aussteigen. Die ungewöhnliche Begründung des Zugpersonals: Der ICE sei zu verdreckt, um weiterzufahren. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn bestätigte den Vorfall. Zuvor hatten das „Hamburger Abendblatt“ und der „Münchner Merkur“ berichtet.
Es handle sich um einen Einzelfall, den sie außerordentlich bedauerten, teilte die Sprecherin mit. „Unser Anspruch ist, dass ein Fernreisezug bei einer Fahrt durch ganz Deutschland hohe qualitative Standards erfüllt. Dies war bei dieser Fahrt leider nicht gegeben.“
Die Weiterfahrt im ICE 886 sei nach Einschätzung des Bordpersonals nicht zumutbar gewesen. Wie genau die Verschmutzung ausgesehen hat und wie viele Reisende sich bei Fahrtende in Nürnberg im Zug befanden, teilte die Sprecherin auf Anfrage nicht mit.
Den Fahrgästen sei eine Stunde später eine alternative Reisemöglichkeit angeboten worden. Zudem könnten Reisende auch in diesem Fall Entschädigungen beantragen, hieß es.
Hängematte aufgespannt
Anfang Juni hatten Bundespolizisten einen Reisenden in einem ICE von Hamburg nach München kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Der 57-Jährige hatte zunächst eine Hängematte in einem Waggon aufgespannt und war dann ausfällig geworden.
Der Mann befestigte seine Matte zwischen den Gepäckablagen und legte sich zum Schlafen hinein, wie die Bundespolizei mitteilte. Die Zugbegleiterin bemerkte den Mann aus Hamburg gegen 23.30 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag und forderte ihn auf, die Matte abzunehmen.
Diese Aufforderung habe der Fahrgast ignoriert, teilte die Polizei weiter mit. Auch den Hinweis, dass sein Verhalten nicht nur für ihn, sondern auch für andere Reisende gefährlich werden könnte, wollte er nicht verstehen. Als die Zugbegleiterin das Hausrecht anwenden und den Mann ausschließen wollte, begann er, sie zu beleidigen.
Ab dem Bahnhof in Uelzen kümmerten sich dann Bundespolizisten um den Uneinsichtigen. Gegen ihn läuft ein Verfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung.
dfe, dpa