Stand: 12.06.2025 15:43 Uhr
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hat die nächsten Schritte seiner Behörde in der Hamburger Ballett-Krise präzisiert. Brosda sagte dem Hamburg Journal im NDR Fernsehen, dass man noch am Anfang stehe. „Wir sind gerade dabei zu sortieren, wie wir mit der Situation umgehen“, so der Senator. Zuerst werde jetzt mit den ehemaligen Stellvertretern Demis Volpis gesprochen, die das Hamburg Ballett leiten, bis eine neue Leitung kommt. „Dann wird mit den Tänzerinnen und Tänzern gesprochen werden müssen, wie man überhaupt wieder zu einer Kultur des Miteinanderarbeitens findet, und auch darüber, welche Ansprüche es an eine künftige Leitung gibt. Und daran anschließend wird es eine Findungskommission geben. Dabei gehen eine Gründlichkeit und die Beruhigung der Situation vor irgendwelchen schnellen Entscheidungen.“
Brosda betonte noch einmal, dass es im Auswahlverfahren keine Hinweise auf ein toxisches Arbeitsklima gegeben habe. Es habe im Gegenteil auch Menschen aus dem Hamburg Ballett gegeben, die zuvor in Düsseldorf am Ballett gearbeitet hätten. „Die haben für diese Wahl Empfehlungen ausgesprochen.“
Brosda sagte, er wolle jetzt vor allem nach vorne blicken: „Für uns ist die entscheidende Frage: Wie können wir in die Zukunft gehen? Wie können wir mit dem Hamburg Ballett eine Zukunft gestalten, die tatsächlich den Auftrag hat, der ja immer noch daraus besteht, das Neumeier’sche Erbe auf der einen Seite zu bewahren und auch die Erneuerung der choreografischen Sprachen in der Kompanie weiter fortzusetzen. Das wird die Aufgabe für diejenigen bleiben, die jetzt interimistisch arbeiten, und dann auch für die künftige Leitung.“
Der Hamburger-Ballett-Intendant Demis Volpi und die Staatsoper hatten sich am Dienstag nach wochenlangen Vorwürfen gegen Volpi getrennt. Offiziell ist von einer einvernehmlichen Beendigung des Vertrags zum Saisonende die Rede. Volpi sollte nach der 51-jährigen Intendanz John Neumeiers das Hamburg Ballett in eine neue Ära führen.
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