Berlin – Mitten in der Nacht dringen Schreie aus einem Berliner Wohnhaus – doch es sind keine Menschen, die um Hilfe rufen. Es sind Schafe, die verzweifelt um ihr Leben blöken.
Gegen 2 Uhr am frühen Dienstagmorgen beobachtet ein Anwohner der Friedrichshagener Straße in Berlin-Köpenick ein verstörendes Schauspiel: Aus einem Transporter werden drei Schafe über den Bürgersteig in eine Mietwohnung getragen. Der Zeuge ruft die Polizei!
Wenig später stehen die Beamten vor der Wohnungstür eines Mannes (41) aus Rumänien – und machen eine grausige Entdeckung. Im Wohn- und Küchenbereich der Wohnung liegen zwei getötete Schafe. Dazu mehrere blutverschmierte Messer und Schalen.
Im Badezimmer finden die Polizisten noch ein lebendes Schaf auf dem Boden. Es soll Anzeichen geben, dass die Tiere vor ihrem Tod offenbar noch leiden mussten, misshandelt worden.
Wer die Tiere dem Hobby-Schlachter verkaufte, muss nun ermittelt werden
Foto: Polizei Berlin
Offenbar sollten die Tiere gegessen werden. Die Polizisten retten das überlebende Schaf. In der Wohnung treffen die Beamten außerdem auf zwei Familienangehörige des mutmaßlichen Täters.
Schafe aus Berliner Landschaftspark
Wie sich schnell herausstellt, stammten die Tiere aus einem Landschaftspark im Bezirk Lichtenberg. Sie waren dort gestohlen und schließlich an den 41-Jährigen weiterverkauft worden.
Lesen Sie auchVerdacht auf Tierquälerei und Hehlerei
Gegen den Mann wird jetzt ermittelt. Die Polizei verdächtigt ihn der Hehlerei, des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz – und ermittelt wegen des Verdachts des Diebstahls gegen Unbekannt.
Das gerettete Schaf ist mittlerweile wieder bei seinem rechtmäßigen Besitzer.