Der Hufeisensee im Osten von Halle wird ab sofort offiziell für Badegäste freigegeben. Das bisherige Badeverbot wird aufgehoben, künftig heißt es nur noch: „Vom Baden wird abgeraten“. Die großen Schilder mit der Aufschrift „Baden verboten“ werden in den kommenden Tagen ausgetauscht.

Der Grund für die Kehrtwende: Die Ergebnisse einer zweijährigen Wasseruntersuchung liegen nun vor – mit sehr erfreulichem Ergebnis. Wie Steffen Johannemann von der Unteren Wasserschutzbehörde im Umweltausschuss erklärte, gibt es keine Grundlage mehr für ein Badeverbot.

Zwei Jahre, 18 Messpunkte, keine Gefahr

Ein beauftragtes Labor hatte über zwei Jahre hinweg monatlich Wasserproben an 18 verschiedenen Messpunkten des Sees genommen. Dabei lag der Fokus auf sogenannten LHKW – leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen, die aus industrieller Nutzung stammen können. Zusätzlich wurde an vier Messpunkten auch die mikrobiologische Qualität nach der Badegewässerverordnung untersucht – also auf Enterokokken und Escherichia coli (E.coli).

Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: Keiner der gemessenen Werte überschritt die gesetzlichen Grenzwerte. Im Gegenteil – die Belastung durch krankmachende Keime lag weit unter den erlaubten Werten. So wurden beispielsweise für Enterokokken zwischen 15 und 197 KBE/100 ml gemessen (Grenzwert: 700 KBE/100 ml), bei E.coli lagen die Werte zwischen 15 und 730 KBE/100 ml (Grenzwert: 1800 KBE/100 ml).

Auch die Schadstoffbelastung durch LHKW war unauffällig – mit zwei Ausnahmen: An der Messstation OF 9/23 am nördlichen Ufer wurden bei einzelnen Proben leicht erhöhte Werte von LHKW und Vinylchlorid festgestellt. Eine nahegelegene Station (OF 7/23) zeigte ebenfalls leicht erhöhte Vinylchlorid-Werte. Dennoch sei laut Umweltbehörde die Gefahr für Badegäste gering, da die Werte nicht dauerhaft überschritten wurden.

Keine offizielle Ausweisung als Badegewässer – noch nicht

Trotz der positiven Ergebnisse wird der Hufeisensee vorerst nicht offiziell als Badegewässer ausgewiesen. Dafür müssten laut Stadtverwaltung noch weitergehende EU-Vorgaben erfüllt werden. Dennoch ist die Nachricht für viele Hallenserinnen und Hallenser ein Grund zur Freude – denn gebadet wurde hier schon lange, nur eben inoffiziell.

Die Stadträtin Silke Burkert (SPD) begrüßte die Entscheidung: „Das ist eine gute Nachricht vor dem bevorstehenden Sommerwochenende.“ Sie lobte das Engagement der Behörden und hofft, dass nun auch weitere Maßnahmen zur besseren Erreichbarkeit und Nutzung des Sees folgen.