Am 2. Juli entscheidet der Rat der Stadt Münster über den Katastrophenschutzbedarfsplan. Hintergrund ist, dass Münster im Fall der Fälle bereit sein will, egal ob bei Dürre, Stromausfällen oder Hochwasser. Der Katastrophenschutzbedarfsplan zeigt demnach elf Handlungsfelder, für die die vorhandene Katastrophenschutzvorsorge ausgebaut werden muss, etwa was Warnung und Informationen der Bevölkerung oder einen Krisenstab angeht. Stadtrat Wolfgang Heuer:
Die Katastrophe im Ahrtal und der Überfall Russlands auf die Ukraine haben Vieles verändert: Der Schutz der Bevölkerung vor großen Gefahren ist in den Mittelpunkt staatlichen Handelns gerückt und erfordert auch einen Beitrag der Kommunen. Angesichts der deutlich zugespitzten Risikobewertung haben wir unsere städtischen Strukturen grundlegend geprüft und Defizite festgestellt, die wir trotz der schwierigen Haushaltslage schrittweise abbauen wollen.
Schulgebäude sollen krisensicher sein
Auch der Zivilschutz soll reaktiviert werden. Unter anderem sollen acht Schulstandorte eine Notstromversorgung bekommen, um dort im Katastrophenfall bis zu 4.000 Menschen betreuen und versorgen zu können. Letztlich soll im Ernstfall mindestens ein Prozent der Bevölkerung drei Tagen lang untergebracht und betreut werden können. Folgende Schulgebäude sollen krisensicher ausgestattet werden: Das Pascal Gymnasium, das Adolph-Kolping-Berufskolleg, das Gymnasium Paulinum, das Geschwister-Scholl-Gymnasium, die Mathilde Anneke Gesamtschule und die Schulzentren in Roxel, Hiltrup und Wolbeck. Diese Gebäude sollen eine – mobile oder fest installierte – Notstromversorgung bekommen.
Stadtverwaltung soll auch sicherer werden
Auch die Stadtverwaltung soll krisenfester werden, zum Beispiel durch gesicherte Kommunikationswege und eine verbesserte Abwehr gegen Cyberangriffe und die Planung von Bürgeranlaufstellen im Katstrophenfall. Im Ernstfall sollen die Menschen in Münster in der Lage sein, angemessen zu reagieren und sich selbst zu schützen. Dieses Ziel will die Stadt durch Informations- und Schulungsangeboten erreichen. In einem jährlichen Bericht informiert die Feuerwehr außerdem über den Umsetzungsstand und die Leistungsfähigkeit des Gefahrenabwehrsystems der Stadt Münster. Um der Aufgabenerweiterung gerecht zu werden, soll das Amt Feuerwehr in „Amt für Bevölkerungsschutz, Feuerwehr und Rettungsdienst“ umbenannt werden.