Es ist die erste wichtige Entscheidung der neuen Saison: Am Sonntag wird im Dortmunder Fußballmuseum die 1. Runde im DFB-Pokal ausgelost (ab 17.15 Uhr live im ZDF).

Als Zweitliga-Aufsteiger liegt Dynamo Dresden im Amateurtopf. Bedeutet, dass man definitiv Heimrecht hat und einen Erst- oder Zweitligisten als Gegner bekommt. Dafür wird „Losfee“ Owen Ansah sorgen. Der Sprinter durchbrach im vergangenen Jahr als erster Deutscher über 100 Meter die 10-Sekunden-Schallmauer (9,99 Sekunden).

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So schnell, wie der Hamburger rennt, will Dynamo möglichst nicht aus dem Wettbewerb fliegen. Zwar träumen viele Fans – und wohl auch die Spieler – traditionell vom „großen Los“ a la FC Bayern oder Dortmund. Wirtschaftlich wäre allerdings ein vermeintlich machbarer Gegner deutlich günstiger, um die Chance auf die 2. Runde zu erhöhen.

Denn die Dresdner können jeden Euro gut gebrauchen. Sie sind allein durch das geringste TV-Geld im Vergleich zur Zweitliga-Konkurrenz beim Aufbau einer konkurrenzfähigen Mannschaft im Nachteil.

Dazu kommt, dass der Kultklub enorme finanzielle Herausforderungen vor der Brust hat (u.a. Fanshop-Rückkauf, Sanierung der VIP-Räume im Stadion, Kauf des Trainingszentrums).

Deutschlands schnellster Mann: Welchen Gegner zieht Sprinter Owen Ansah am Sonntag für Dynamo?

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Foto: Sven Hoppe/dpa

Da wären Zusatz-Einnahmen aus dem DFB-Pokal sehr hilfreich. Denn dort liegt das Geld quasi auf dem Platz. Allein für die Teilnahme an der 1. Runde schüttet der Verband 209.000 Euro aus.

Kommt Dynamo Dresden eine Runde weiter, gibt´s schon über 400.000 Euro. Bis zum Halbfinale wird die Summe jeweils verdoppelt. Der Finalist kassiert nochmal 2,9 Mio., der Sieger kriegt 4,3 Millionen Euro obendrauf. Nicht zu vergessen sind die Zuschauer-Einnahmen.

Dynamo 13 Mal in Runde zwei

Mit-Aufsteiger Bielefeld nutzte das in der vergangenen Saison im großen Stil, sackte für den sensationellen Final-Einzug insgesamt über 10 Mio. Euro ein – ein echter Trumpf für die kommende Zweitliga-Serie.

So weit wird es für die SGD wohl nicht gehen. Aber allein das Überstehen von Runde eins würde schon weiterhelfen. Bei bisher 22 Teilnahmen am DFB-Pokal seit der Wende gelang das immerhin schon 13 Mal. Dreimal ging´s bis ins Achtelfinale (zuletzt 2014/15, 0:2 gegen Dortmund), ein einziges Mal stand man im Halbfinale (1993/94, 0:2 gegen Bremen).