Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Austausch. Demnach fand die Übergabe der Kriegsgefangenen wieder an der belorussisch-ukrainischen Grenze statt. Die freigekommenen russischen Soldaten werden nach Russland gebracht, hieß es. Bei den direkten Verhandlungen zwischen Vertretern Kiews und Moskaus in Istanbul am 2. Juni war die Rede von insgesamt 1.200 Gefangenen, die jede Seite freilassen will.
Russland verzeichnet nach nicht überprüfbaren Angaben des ukrainischen Generalstabs seit Beginn des Angriffskriegs mehr als eine Million Soldaten als Opfer. Insgesamt seien 1.000.340 russische Soldaten getötet oder verletzt worden, teilte die Militärführung in Kiew mit. Die Millionenmarke wurde demnach überschritten, als innerhalb von 24 Stunden 1.140 russische Soldaten getötet oder verletzt worden seien.
„Das ist der Preis, den der russische Präsident Wladimir Putin und die ihm Gleichen für ihre kranken geopolitischen Fantastereien zu bezahlen bereit sind“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoschalte mit der Sicherheitskonferenz Globsec in Prag.
Selenskyj forderte härtere Maßnahmen gegen Russland, das Aufrufe zu einer Waffenruhe ignoriere. „Russland macht sich nichts aus solchen menschlichen Verlusten – das, was dem Land Sorgen bereiten würde, sind harsche Sanktionen“, so der ukrainische Präsident.
Ljutyj – „wütend“ – heißt die neue Kamikaze-Drohne der Ukraine. Anfang Juni schaltete sie russische Atombomber aus. Doch die Drohne soll nicht nur auf dem Schlachtfeld Wirkung zeigen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Russland hat einem heimischen Medienbericht vom Donnerstag zufolge am Vortag 260 ukrainische Drohnen abgeschossen. Davon seien 62 außerhalb des Kampfgebiets unschädlich gemacht worden, meldet die Nachrichtenagentur Interfax. Informationen zur Gesamtzahl der von der Ukraine eingesetzten Drohnen gab es bei Interfax zunächst nicht.
Russland geht es nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei Verhandlungen mit der Regierung in Kiew nicht um Frieden. Präsident Wladimir Putin verfolge einzig das Ziel, weitere Sanktionen der USA gegen Russland zu verhindern, sagt Selenskyj in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung. „Für sie ist es wichtig, (US-Präsident Donald) Trump zu zeigen, dass es eine diplomatische Brücke zwischen der Ukraine und Russland gibt.“