Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen sechs mutmassliche Mitglieder einer linksextremistischen Gruppierung erhoben, die sich um die bereits verurteilte Lina E. gebildet haben soll. Wie die Behörde mitteilt, wird den Angeklagten vorgeworfen, sich über Jahre hinweg an gewaltsamen Angriffen auf Personen beteiligt zu haben, die sie als Angehörige der rechten Szene betrachteten. Vier Beschuldigte sitzen in Untersuchungshaft, drei befinden sich auf freiem Fuss. Das berichtet die Welt unter Berufung auf die Karlsruher Ermittlungsbehörde.

Im Fokus steht Johann G., der frühere Lebensgefährte von Lina E., der gemeinsam mit ihr eine führende Rolle innerhalb der gewaltbereiten Gruppierung eingenommen haben soll. Die Gruppe wird beschuldigt, über Jahre hinweg systematisch Angriffe auf Personen verübt zu haben, die sie der rechten Szene zurechnete – darunter ein Überfall in Budapest 2023. Nun werden ihnen unter anderem versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und schwerer Diebstahl zur Last gelegt. Ob es zur Hauptverhandlung kommt, muss das OLG Dresden entscheiden.

Lina E. war 2023 vom Oberlandesgericht Dresden wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gefährlicher Körperverletzung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof bestätigte das Urteil im März. Die damalige Studentin aus Leipzig gilt als zentrale Figur der linksextremen Szene in Ostdeutschland. Die Weltwoche berichtete.