Invasive Art

Lindenwanzen breiten sich in Hamburg rasant aus

09.04.2025 – 07:11 UhrLesedauer: 1 Min.

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Rot-schwarze Invasion: In Hamburg treten Lindenwanzen derzeit gehäuft auf – wie hier an einem Baum in Eimsbüttel. (Quelle: Christian Charisius/dpa)

Rot-schwarze Krabbeltiere an einem Baum in Hamburg-Eimsbüttel: Die Sichtungen der sogenannten Lindenwanzen nehmen zu. Ein Grund zur Sorge?

In Hamburg ist derzeit ein auffälliges Insekt besonders häufig zu sehen: die Lindenwanze. In Stadtteilen wie Eimsbüttel wurden bereits Bäume beobachtet, die nahezu vollständig von den rot-schwarzen Tieren bedeckt waren. Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Art wurde in der Hansestadt erstmals im Jahr 2019 nachgewiesen. Seither nehmen die Sichtungen deutlich zu.

Nach Angaben der Umweltbehörde wurden im vergangenen Jahr 26 Funde registriert, in diesem Jahr bereits zwölf – Tendenz steigend. Die Ausbreitung wird unter anderem auf die Klimaerwärmung zurückgeführt. Die wärmeliebenden Tiere bevorzugen Linden, Haselsträucher und Malvengewächse.

Auch wenn das massenhafte Auftreten der Tiere für Aufsehen sorgt, geben Fachleute Entwarnung: Die Lindenwanze gilt zwar als invasiv, stellt laut Umweltbehörde jedoch keine Gefahr für Menschen oder Bäume dar. Schäden an Pflanzen seien nicht zu befürchten, ebenso wenig eine Bedrohung für das heimische Ökosystem. Eine Bekämpfung sei daher nicht notwendig.

Auffällig werden die Tiere vor allem in den Herbst- und Wintermonaten, wenn sie sich zum Saugen von Pflanzensaft in die Rinde älterer Bäume zurückziehen.

Die Umweltbehörde empfiehlt, Funde der auffälligen Insekten zu dokumentieren. Dies sei über das Naturbeobachtungsportal „observation.org“ oder per App mit „ObsIdentify“ möglich. Ziel sei es, die Verbreitung der Art besser nachverfolgen zu können.