Hamburg – Polizei-Großeinsatz auf St. Pauli. Über vier Stunden durchsuchten zahlreiche Beamte Freitagnacht mehrere Bordelle, Kneipen und Bars auf dem Kiez. Grund des Einsatzes: mehrere Straftaten gegen Freier und neue Hinweise nach Schießereien.

Nach Angaben des Polizeilagedienstes vom Freitagmorgen sei es zuletzt auf dem Kiez vermehrt zu Gewalttaten und Betrugsdelikten gegen Bordell-Besuchern gekommen.

51 Personen und mehrere Luxuswagen überprüftPolizisten haben auf der Reeperbahn einen Luxus-Mercedes gestoppt und  kontrollieren den Fahrer

Polizisten haben auf der Reeperbahn einen Luxus-Mercedes gestoppt und kontrollieren den Fahrer

Foto: Marco Zitzow

Im Zuge des Einsatzes wurden von den Beamten zahlreiche Bordelle in der David- und Friedrichstraße durchsucht. Nach BILD-Informationen wurden auch bekannte Rotlichtgrößen auf der Reeperbahn angetroffen und kontrolliert. Einer von ihnen hatte eine große Summe Bargeld dabei.

Ein Polizist greift einem Mann in die Hosentasche und durchsucht ihn nach gefährlichen Gegenständen

Ein Polizist greift einem Mann in die Hosentasche und durchsucht ihn nach gefährlichen Gegenständen

Foto: Marco Zitzow

Außerdem stoppte die Polizei mehrere PS-starke Luxus-Karossen auf der Vergnügungsmeile im Herzen von Hamburg, die augenscheinlich zum Rotlichtmilieu gehören.

Bilanz der Bordell-Razzia: 51 überprüfte Personen und drei festgestellte Straftaten. Nach Auskunft des Polizeilagedienstes handelte es sich in einem Fall um den Verdacht von Geldwäsche sowie um einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Zudem wurde ein illegaler Aufenthalt festgestellt. Festnahmen gab es jedoch nicht. Wie viele Beamte an dem Einsatz beteiligt waren, sagte die Polizei nicht.

Razzia in einer Kneipe in der Friedrichstraße. Die Bardame wird von Polizisten überprüft

Razzia in einer Kneipe in der Friedrichstraße. Die Bardame wird von Polizisten befragt

Foto: Marco Zitzow

Täter nach Schießereien weiter auf der Flucht

Nach BILD-Informationen diente die groß angelegte Polizei-Aktion auch dazu, um neue Hinweise zu den erst kürzlich stattgefundenen Schießereien in Hamburg-Uhlenhorst und Farmsen-Berne zu bekommen sowie Präsenz und Stärke auf dem Kiez zu zeigen.

Rocker Philipp S. (41) wurde mit fünf Kugeln niedergestreckt und lebensgefährlich verletzt

Rocker Philipp S. (41) wurde mit fünf Kugeln niedergestreckt und lebensgefährlich verletzt

Foto: philipp_hh_83/Instagram

Rückblick: Am 1. Juni durchsiebten Unbekannte zunächst mit 29 Schüssen die Scheibe eines neu eröffneten Tattoo-Studios in der Hartwicusstraße, im Stadtteil Uhlenorst unweit der Alster. Wenige Tage später wurden mehrere Schüsse auf den mutmaßlichen Betreiber und Rocker, Philipp S. (41) abgegeben, der dabei lebensgefährlich verletzt wurde.

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In beiden Fällen sind die oder der Täter geflüchtet. Hintergrund der brutalen Gewaltexzesse sind offenbar Revierstreitigkeiten und Machtkämpfe im Rocker- und Rotlichtmilieu.

Beamte sind in der Friedrichstraße auf St.Pauli unterwegs.

Beamte sind in der Friedrichstraße auf St. Pauli unterwegs

Foto: Marco Zitzow