Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.Zu der Äußerung von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) zu einem späteren Renteneintrittsalter und niedrigeren Sozialabgaben insbesondere Rentenbeiträgen erklärt der Grüne Sozialpolitiker und Rentenexperte, Prof. Dr. Armin Grau:

“Aktuell liegt das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Deutschland bei 64,4 Jahren. Es ist in den letzten 25 Jahren fast kontinuierlich gestiegen, das heißt die Menschen arbeiten immer länger. Das ist eine gute Entwicklung, die politisch weiter unterstützt werden muss. Durch besseren Arbeitsschutz, mehr Prävention und Reha können wir Menschen ein längeres Arbeiten ermöglichen. Darauf sollte die Regierung ihren Schwerpunkt legen. 2031 erreichen wir die 67 Jahre als Regelrenteneintrittsalter. Heute wie Frau Ministerin Reiche eine Debatte über eine weitere Erhöhung zu führen, ist der falsche Weg, so lange andere Hausaufgaben nicht gemacht sind. Die Rentenbeiträge liegen derzeit bei 18,6%, das ist entgegen vielen Vorhersagen niedriger als in den letzten 20 Jahren. Richtig, die Beiträge werden in den nächsten Jahren aufgrund der demographischen Entwicklung steigen. Eine weitere Steigerung der Erwerbstätigkeit gerade von Frauen ist hier eine wirksame Gegenmaßnahme, das heißt bessere Kinderbetreuung und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und der Bund muss die nicht beitragsgedeckten Leistungen bei der Rente endlich aus dem Bundeshaushalt finanzieren. Auch hier muss die Regierung ihre Hausaufgaben machen, dann kann der Anstieg bei den Lohnnebenkosten flach gehalten und das Rentenniveau stabil gehalten werden.”
Büro Prof. Dr. Armin Grau, MdB