Stand: 13.06.2025 18:38 Uhr

Das niedersächsische Kultusministerium führt das Projekt „Herzsicher in der Schule“ ein: Schülerinnen und Schüler sollen künftig im Unterricht Wiederbelebung lernen. Ziel ist es, die Zahl der Ersthelfer zu erhöhen.

„Alle acht Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch am plötzlichen Herztod – treffen kann es dabei jeden“, heißt es vom Kultusministerium. Das große Problem: Vielen Betroffenen wird nicht durch Wiederbelebungsversuche von potenziellen Ersthelfern geholfen, noch bevor die Notfallteams eintreffen. Das könnte im Notfall jedoch Leben retten. Niedersachsen will nun die Reanimationsquote verbessern – und setzt dabei auf junge Menschen. Gemeinsam mit der Björn Steiger Stiftung und der Deutschen Herzstiftung bringt das Kultusministerium Niedersachsen das Projekt nun an den Start.

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Das Bild zeigt einen Notfallsanitäter bei der Herz-Rhythmus-Massage © N-JOY Foto: N-JOY

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Notfallsanitäter Tobi Schlegl erklärt euch im Video, wie genau eine Herzdruckmassage funktioniert.
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Schüler werden zu Lebensrettern ausgebildet

Ab der siebten Klasse sollen Schülerinnen und Schüler im Rahmen des neuen Projekts „Herzsicher in der Schule“ lernen, im Notfall richtig zu handeln und werden zu Lebensretterinnen und Lebensrettern ausgebildet. Ziel ist es, die Hemmschwelle für lebensrettende Maßnahmen zu senken und langfristig die Zahl der Ersthelfer zu erhöhen. Das Projekt richtet sich an alle weiterführenden Schulen im Land. Schulen, die sich beteiligen möchten, werden kostenlos ausgestattet mit einem Defibrillator, Übungspuppen, Trainingsgeräten und Lehrmaterial. Auch die Lehrkräfte werden geschult.

Wiederbelebung soll fest im Lehrplan verankert werden

„Mit dem heutigen Schritt machen wir deutlich, dass lebensrettende Erste-Hilfe-Kenntnisse zur Allgemeinbildung gehören sollten und müssen“, sagt Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne). Zu dem Projekt müssen sich Schulen online bei der Stiftung anmelden, die weiterführenden Schulen im Land wurden bereits informiert.

Das Projekt ist auch Teil der „Wochen der Wiederbelebung„, die in diesem Jahr vom 2. bis zum 27. Juni stattfinden. Ab 2026 sollen Wiederbelebungsmaßnahmen auch im neuen Lehrplan für Biologie/Naturwissenschaften für die Sekundarstufe I verankert und zum Unterrichtsinhalt werden. Das hatte der Niedersächsische Landtag im Januar dieses Jahres mit großer Mehrheit beschlossen.

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Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen |
13.06.2025 | 19:30 Uhr

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