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Los Angeles: Marines nehmen erstmals Zivilisten fest

Aktualisiert am 14.06.2025 – 03:03 UhrLesedauer: 11 Min.

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Soldaten der Marines vor einem Hubschrauberflug (Archivbild): Die Spezialeinheit kommt in Los Angeles zum Einsatz. (Quelle: IMAGO/Derek French / SOPA Images/imago)

Die Spezialeinheit Marines trifft in Los Angeles ein. Zur Militärparade in der Hauptstadt könnte es regnerisch werden. Alle Informationen im US-Newsblog.

US-Präsident Donald Trump legt am Freitag den ersten öffentlichen Finanzbericht seiner Amtszeit vor. Er enthält nach Trumps eigenen Angaben die neuesten Informationen über seine Vermögensverhältnisse, darunter auch die Einnahmen aus dem Einstieg seiner Familie in den Kryptowährungsmarkt. Trump gab an, 57,35 Millionen Dollar aus dem Verkauf von Token des Kryptounternehmens World Liberty Financial erzielt zu haben.

Außerdem meldete er, er halte 15,75 Milliarden Governance-Token an dem Unternehmen. Laut dem Finanzbericht erzielten Trumps drei Golfresorts in Florida – Jupiter, Doral und West Palm Beach – sowie sein nahegelegener Privatclub in Mar-A-Lago Einnahmen in Höhe von mindestens 217,7 Millionen Dollar. Der Jahresbericht wurde am 13. Juni unterzeichnet, aber es war zunächst unklar, welchen Zeitraum er abdeckt.

Von der Trump-Regierung nach Los Angeles geschickte US-Marineinfanteristen haben am Freitag bei einem seltenen Einsatz im Inland einen Zivilisten festgenommen. Dies bestätigte das US-Militär nach Vorlage eines Reuters-Videos. Darin wurde gezeigt, wie Marineinfanteristen einen Zivilisten vor dem Gebäude einer Bundesbehörde in Los Angeles festnahmen, ihm die Hände mit Kabelbindern fesselten und ihn dann an Beamte des Heimatschutzministeriums übergaben.

In Los Angeles kommen die Marines zum Schutz eines Bundesgebäudes zum Einsatz. Die Spezialeinheit würden in den nächsten Stunden bei dem Wilshire-Hochhaus eintreffen, teilte der Leiter der Militäreinsätze, Generalmajor Scott Sherman, am Freitag mit. Angesichts der jüngsten Proteste gegen das Vorgehen der Einwanderungsbehörde in der Metropole hatte US-Präsident Donald Trump die Entsendung von 4000 Soldaten der Nationalgarde und 700 Marines genehmigt. Bisher seien 200 Marines in die Stadt gekommen, sagte Sherman. Die Truppen sind befugt, Personen festzuhalten, die eine Bedrohung für Bundespersonal oder Bundeseigentum darstellen. Allerdings nur so lange bis die Polizei sie verhaftet.

Die Militärparade in Washington droht im Regen zu enden. Laut US-Wetterdienst liegt die Regenwahrscheinlichkeit für den 14. Juni bei 50 Prozent. Gute Bilder von dem Ereignis für Trump und seine Außendarstellung wären dann nicht zu erwarten.

Der Präsident reagierte gelassen auf die Prognosen. Soldaten seien schlechtes Wetter „ohnehin gewohnt“. Trump: „Ich hoffe, das Wetter ist okay. Und wenn nicht? Auch egal: Regen bringt Glück.“

In den USA sind am Samstag zahlreiche Demonstrationen gegen Präsident Donald Trump geplant. Die Proteste sollen in rund hundert Städten unter dem Motto „No Kings“ abgehalten werden – zu deutsch: keine Könige.

In den vergangenen Tagen hatte es insbesondere in Los Angeles Proteste gegen das von Trump angeordnete harte Vorgehen gegen irreguläre Einwanderer gegeben, bei denen es teils zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen war.

Auch in anderen Städten, darunter Las Vegas, Dallas, Austin, Chicago, Atlanta und Boston, gab es in den vergangenen Tagen Demonstrationen gegen die Einwanderungspolitik der Trump-Regierung. Trump reagierte unter anderem mit der Entsendung der Nationalgarde und von Soldaten der Marineinfanterie nach Los Angeles.