Standdatum: 14. Juni 2025.
Autorinnen und Autoren:
Emmy Thume
Ana Clara Manera und Martín Umerez treten auf dem Straßenfest La Strada auf. Zusammen bilden sie das Künstlerduo „manoAmano“.
Ana Clara Manera und Martín Umerez treten auf dem Straßenfest La Strada auf. Zusammen bilden sie das Künstlerduo „manoAmano“.
Bild: Radio Bremen | Emmy Thume
Die argentinischen Zirkusakrobaten Ana und Martín sind als Duo „manoAmano“ eine der 21 Künstlergruppen, die dieses Jahr bei La Strada auftreten. Das Festival ist Teil ihrer Europa-Tour.
Zwei Artisten klettern grazil eine lange Stange empor. Auf einmal hält sich der eine nur noch mit einer Hand fest. Mit der anderen hält er den Fuß seiner Partnerin, die nun an einem Bein kopfüber in der Luft hängt, während beide sich anmutig und verspielt um die Stange drehen – und die Pose dann kunstvoll in einer Bewegung auflösen.
Was auf Videos der beiden argentinischen Zirkusartisten Ana Clara Manera (41) und Martín Umerez (39) zu sehen ist, werden sie beim La Strada Festival in Bremen live bei fünf Aufführungen zeigen.
Mittelpunkt der Show ist dabei die „Chinese Pole“, die Haupt-Zirkusdisziplin der beiden. Die „Chinese Pole“ ist eine vertikale, sechs Meter hohe Stange, auf der die Zirkusartisten klettern, zusammen waghalsige Posen einnehmen und daran herunterrutschen. Ana und Martín haben ihre „Chinese Pole“ portabel im Wohnmobil dabei und bauen sie vor jedem Auftritt auf. „Es ist keine Luftdisziplin, aber wir gehen hoch nach oben“, sagt Martín und lacht.
Die Spielorte bei La Strada
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Ihre Show „Kinematos“ haben die beiden inzwischen schon mehr als 1.000 Mal auf der ganzen Welt aufgeführt. „Aber es macht immer noch Spaß“, sagt Ana mit leuchtenden Augen. Die Show besteht nicht nur aus Akrobatik am Boden und an der „Chinese Pole“, sondern hat auch Comedy-Elemente, die die kraftvolle Akrobatik mit Humor wieder auf den Boden bringt und einfache, fesselnde Szenarien für das Publikum erzählt. „Wir haben die Show über die Jahre immer weiterentwickelt. Inzwischen gibt es viele Szenen, die um die Stange herumspielen aber mit dramatischen Situationen, kleinen Theaterszenen versetzt sind.
Wir machen Akrobatik während eines kleinen Theaterstücks. Unsere akrobatische Technik ist dabei quasi die würzige zusätzliche Zutat.
Martín Umerez
Weil bei den Shows von „manoAmano“ nicht gesprochen wird, können sie problemlos vor jedem Publikum auftreten. Egal, ob sie die Landessprache verstehen oder nicht.
„Wir lieben diese Art zu leben sehr“
Die Möglichkeit, auf diese Weise mit ihrer Kunst die Welt zu bereisen, die eigene Arbeit zu präsentieren und mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt zu kommen und die Welt kennenzulernen, findet Ana faszinierend. „Wir lieben diese Art zu leben sehr. Wie Nomaden, die immer weiterziehen“, sagt sie. Als Zirkusartisten zu arbeiten sei für sie pure Freude. „Unser Wunsch war es, die ganze Welt zu bereisen und Zirkusshows zu machen. Und das machen wir nun“, sagt Martín.
Auch Sohn Lin begleitet seine Eltern auf ihren Touren.
Bild: Radio Bremen | Emmy Thume
Kennengelernt haben sich die beiden Artisten 2007 in einer zeitgenössischen Zirkusschule im Norden von Argentinien. Nach ein paar Jahren gründeten sie gemeinsam das Luftakrobatik-Duo „manoAmano“. Das bedeutet auf Spanisch „Hand in Hand“. Mit „manoAmano“ touren sie seit 2015 durch die Welt. Dass sie regelmäßig in Europa und seltener in Lateinamerika spielen, ist kein Zufall, erklärt Ana: „Hier gibt es ein großes Angebot für Kultur und Festivals. In Argentinien und Lateinamerika ist es viel schwieriger, von der Arbeit in diesem Bereich zu leben. Es gibt dort nicht so einen großen Markt für Kultur und die Regierung fördert den Bereich kaum. Auch deshalb kommen wir jeden Sommer nach Europa. Aber wir lieben es, nach einer Tour, zurück in unser Heimatland zu kommen.“
Während der Touren leben sie meistens im Wohnmobil, das für die Zeit zum Zuhause wird. Besonders verändert hat das Leben der beiden die Geburt ihres inzwischen vierjährigen Sohnes Lin. Damals machten sie ein halbes Jahr Pause. Aber seitdem ist ihr Sohn bei den Touren dabei. „Noch ist das Wohnmobil groß genug“, lacht Martín. In ein paar Jahren müssen sich die drei etwas Neues überlegen. Während der Auftritte passen Freunde, Verwandte oder Babysitter auf Lin auf. So können Ana und Martín sich auch in Bremen voll auf ihren Auftritt konzentrieren.
„Dieses Jahr treten wir bei 26 Festivals auf, in, ich glaube, 15 Ländern“, sagt Ana. Bei La Strada ist das Duo schon zum zweiten Mal dabei und tritt auf einer Bühne in den Wallanlagen auf.
Quelle:
buten un binnen.
Dieses Thema im Programm:
buten un binnen, 13. Juni 2025, 19:30 Uhr