Stuttgart im Zweiten Weltkrieg: Das Gift der Propaganda Die junge Jüdin, die in der „Sonderverkaufsstelle“ für jüdische Menschen in der Seestraße im November 1941 in die Kamera blickt, handelt es sich um Eva Stettiner. Sie wurde wenig später nach Riga deportiert. Sie und ihre Mutter wurden ermordet. Foto: Stadtarchiv Stuttgart

80 Jahre nach Kriegsende haben wir mit der Serie „Stuttgart im Zweiten Weltkrieg“ an die Kriegsjahre erinnert. Abgeschlossen ist die Erinnerung damit nicht, meint Jan Sellner.

296 Wochen dauerte der Zweite Weltkrieg in Europa. Gerade mal 13 Wochen lang erstreckte sich unsere im März gestartete lokale SerieStuttgart im Zweiten Weltkrieg“ mit Filmen und begleitenden Berichten rund um die sogenannte Stuttgarter Kriegsfilmchronik. Wenn man den Zeitraum im Vergleich betrachtet, zeigt sich, wie punktuell die hier gezeigten Ausschnitte waren. Noch dazu bildeten sie nur einen Teil der damaligen Wirklichkeit ab, weil die zwischen 1941 und 1944 gedrehte Kriegsfilmchronik eine bestimmte Absicht verfolgte. Sie sollte zeigen, wie leistungsfähig die Stadt Stuttgart auch während der Kriegsjahre war. Jean Lommen, der Regisseur mit NSDAP-Parteibuch, machte damit Propaganda, wenn auch auf sehr versteckte Weise. Ganz im Sinne von NS-Oberbürgermeister Karl Strölin wollte er mit seinen Bildern belegen Es ist Krieg, doch wir haben alles im Griff.

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