Uralte Bauernhöfe, sattgrüne Weiden, ländliche Ruhe: Das Münsterland ist so etwas wie das deutsche Bullerbü. Wohl jeder weiß, dass hier Wildpferde grasen und ungezählte Pättges – kleine, gut ausgebaute Radwege – durch die mit Parks und Schlössern gespickte Kulturlandschaft führen. Beim Trip durch die Region kann es aber auch zu seltsamen Begegnungen kommen. Zum Beispiel mit dem „blauen Barbier“, dem „frechen Fockaffen“ oder „Onkel Krach“. Oder mit exotischem Federvieh im Zwillbrocker Venn. Und was hat es mit dem mysteriösen münsterschen Frühjahrsbrummen auf sich? Antworten auf all diese Rätsel gibt es auf den folgenden Seiten.

Störche im Salinenpark – Rheine

Die Geschichte der Stadt Rheine ist eng mit dem Salzabbau verbunden. Schon vor rund 1000 Jahren wurde in der Region das „weiße Gold“ abgebaut. Eine dieser „Goldgruben“ war die Saline Gottesgabe. Seit 2004 ist das Gelände ein rund um die Uhr zugänglicher Park mit großzügigen Grünflächen und uralten Bäumen. Mittendrin stehen die restaurierten Gebäude der historischen Salinenanlage, in der bis in die 1950er Salz für den Kurbetrieb in Bentlage gefördert wurde. Besucher können im Gradierwerk gesunde, salzhaltige Luft inhalieren oder im Park tief durchatmen – und dabei Hunderte Störche beobachten. Sie nutzen den Salinenpark als eine Art Sommerresidenz. Mit dabei sind natürlich auch die Jungstörche, die in Rheine Kräfte für den Zug nach Süden sammeln, der Mitte August beginnt. Ein tolles Schauspiel, so vielen Adebars beim Herumstelzen zusehen zu können.

Zur Bockholter Emsfähre – Rheine

Eine der lauschigsten Einkehrmöglichkeiten in und um Rheine bietet die Wirtschaft „Zur Bockholter Emsfähre“. Von der baumbeschatteten Terrasse aus können Ausflügler der Fähre beim Übersetzen zusehen und dabei die Langsamkeit entdecken. Während Sie dem entschleunigenden Schauspiel folgen, empfiehlt sich ein kurzer Blick in die Speisekarte. Der Wirt serviert neben diversen Schnitzel-Varianten rheinländische und münsterländische Klassiker: hausgemachte Frikadellen mit Kartoffelsalat, Sauerbraten oder dicke grüne Bohnen mit Speck, Zwiebeln, Mettwürstchen und Salzkartoffeln. Bodenständig und lecker.

Zur Bockholter Emsfähre 111, 48432 Rheine-Elte
Tel. 0 59 75-4 82 90 74
www.emsfaehre.com
Öffnungszeiten: Fr. 15-20, Sa. u. So. 11-20 Uhr

Sommerrodelbahn – Ibbenbüren

Seit exakt 99 Jahren sausen Kinder und Erwachsene die zwei Ibbenbürener Sommerrodelbahnen hinunter, und zwar auf einem schienengeführten Schlitten. Die Strecke ist 100 Meter lang und – keine Sorge – seit ihrer Eröffnung anno 1926 mehrfach überholt worden. Die Idee zu der Bahn kam einem Bergmann, der offenbar seine Fahrten in die Grube so sehr genoss, dass er auch Nicht-Bergleuten ein ähnliches Vergnügen bereiten wollte. Die Sommerrodelbahn führt allerdings nicht unter Tage, sondern schlicht von einem kleinen Hügel im Freizeitpark nach unten.

Weitere Wohnmobil-Stellplätze finden Sie auf pincamp.deZum Park gehört auch ein Märchenwald mit einer alten Burg, geheimnisvollen Grotten und windschiefen Häuschen. Dazwischen warten aus Märchen bekannte Figuren. Ein Paradies für Kinder mit Kondition: Um alles zu sehen und auszuprobieren, sind rund drei Stunden nötig. Tipp für Freunde des Tauchsports: Ganz in der Nähe liegt der Unterwasserpark (www.naturagart.de/Tauchpark). In der künstlichen Unterwasserwelt begegnen Taucher bis zu zwei Meter langen Stören. Dazu warten etliche weitere Überraschungen in der Tiefe …

Freilichtspiele – Tecklenburg

Das Bergstädtchen Tecklenburg ist schon für sich genommen eine Reise wert. Es ist Kneipp- und Luftkurort mit mittelalterlicher Fachwerk-Altstadt und gilt wegen seiner erhöhten Lage im Teutoburger Wald als „Balkon des Münsterlands“. Zugleich ist Tecklenburg als Festspielstadt berühmt. Jedes Jahr Ende Juli erwacht Deutschlands größte Freilichtbühne im Innenhof der Tecklenburger Burgruine zum Leben. Hier werden Opern und Operetten, Theaterstücke und Musicals (in diesem Jahr u. a. „Titanic“ und „Shrek“) aufgeführt. Eine sehr spezielle Atmosphäre, die überregional Besucher anlockt.

Rock ’n‘ Pop Museum – Gronau

Die Adresse des Museums ist kein Zufall. Der in Gronau geborene Rockmusiker und Maler Udo Lindenberg (78) hatte um die Jahrtausendwende die Idee zu einem Rock-und-Pop-Museum in seiner Heimatstadt. 2004 war Eröffnung in der früheren Turbinenhalle eines Textilunternehmens. „Das Rockmuseum wird wie ein Jungbrunnen für Gronau sein“, prophezeite Lindenberg in seiner Eröffnungsrede. Der Besuch der Dauerausstellung ist wie eine Reise durch die Rock- und Popmusik mit Exponaten und Geschichten zu großen Künstlern und Bands, multimedialen Inszenierungen sowie Soundkabinen. Dazu laufen Sonderausstellungen, aktuell die Schau „Guitars – Amazing Stories“ mit Stromgitarren weltberühmter Gitarrenhelden wie Gary Moore, Eddie Van Halen oder der roten Hamer von K. K. Downing von der Metal-Band Judas Priest. Passend zur Gitarren- Hardware gibt es teils haarsträubende Rock-Geschichten. Das Untergeschoss ist Heimat des Musik-Clubs „Turbine“, in dem Live-Konzerte, Lesungen, DJ-Events und andere Kulturveranstaltungen stattfinden. Programm siehe Internet.

Udo-Lindenberg-Platz 1, 48599 Gronau
Tel. 0 25 62-8 14 80
www.rock-popmuseum.de
Öffnungszeiten: Di.-So. 10-18 Uhr
Preise: 12 Euro (Erw.), 9 Euro (erm.), 30 Euro (Familien), Kinder bis 6 J. frei

Künstlerdorf – Schöppingen

Seit dem 19. Jahrhundert zieht es europäische Künstler immer wieder aufs Land, um dort zu arbeiten und sich mit anderen Kreativen auszutauschen. In Deutschland zählten Künstler wie Fritz Mackensen oder Paula Modersohn-Becker zu den Ersten, die eine dörfliche Künstlerkolonie – in diesem Fall Worpswede bei Bremen – gründeten. Das norddeutsche Dorf hat zahlreiche Nachahmer gefunden, darunter Schöppingen im Münsterland. Hier fördert eine Stiftung Autoren, bildende Künstler, Komponisten sowie Künstler neuer Medien und ermöglicht rund 30 Bewerbern einen mehrwöchigen Arbeitsaufenthalt in zwei denkmalgeschützten Gutshöfen der kleinen Gemeinde. An jedem dritten Sonntag im Monat öffnen die Kunstschaffenden ihre Ateliertüren für alle und gewähren so Einblicke in ihre Arbeit und ihre Werke. So viel kreative Abwechslung hat kaum ein Museum zu bieten. Hinzu kommt der direkte Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern. So spannend kann die Provinz sein.

Münsterländer Spargel – Füchtorf

Das Münsterland zählt zu den größten und bekanntesten Spargelanbaugebieten Deutschlands. Besonders gut gedeiht das weiße Stangengemüse im sandig-leichten Boden rund um Füchtorf. Hier wird seit 1947 Spargel angebaut, mittlerweile auf mehreren 100 Hektar Fläche. Zehn Prozent des gesamten nordrhein-westfälischen Spargels werden rund um den Ortsteil der Stadt Sassenberg geerntet. In den 1990ern haben sich die Spargelbauern der Region zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen und Füchtorf den absolut passenden Zweitnamen „Spargeldorf“ verpasst. Denn im Frühjahr dreht sich so ziemlich alles um das edle Gemüse. Wer sich damit eindecken will, muss nur einem der zahlreichen Verkaufsschilder folgen. Und kann im Anschluss kiloweise frischen Spargel im Reisemobil schmausen.

LMC-Werksbesichtigung – Sassenberg

Die „Lord Münsterland Caravan GmbH“, kurz LMC, zählt zu den Urgesteinen der Reisemobilbranche. Alles begann Mitte der 1950er-Jahre mit dem Wohnwagen „Knospe“, später folgten die großen Erfolgsmodelle „Lord“ und „Münsterland“, bevor das Unternehmen Ende der 70er auch in die Produktion von Reisemobilen einstieg. Heute ist LMC Teil der Hymer Group. In dem modernen Werk in Sassenberg stellt LMC neben Caravans und Reisemobilen auch Campervans her. LMC-Spezialität ist die Leichtbauweise, die insbesondere für die Reisemobilbaureihe „Tourer“ hohe Fahrzeugzuladungen erlaubt. Wie die Fahrzeuge entstehen, erfahren Besucher während kostenloser Werksführungen (Anmeldung erforderlich). Sie lernen sämtliche Produktionsschritte von der ersten Schraube bis zur Auslieferung des fertigen Fahrzeugs an Händler und Kunden kennen.

Landgasthaus Eggert – Münster

Das Restaurant des Landgasthauses Eggert zählt zu den besten Adressen im Münsterland, wenn es um die westfälische Küche, aber auch um internationale Gerichte geht. Das liegt einerseits an dem, was das Küchenpersonal so alles auf die Teller zaubert. Andererseits punktet das Restaurant mit seinem traditionellen, sehr eleganten Interieur. Gäste speisen hier in liebevoll mit edlen Antiquitäten ausstaffierten Räumen. Hier passt alles perfekt zusammen. Das gilt auch für die Speisen, zum Beispiel rosa Filet vom Kalb mit Rosenkohl, Cranberries und Laugenknödel. Oder gebeizter Seesaibling mit Kartoffel, Ricotta, Gurke und Radieschen. Alles sehr fein angerichtet und sternemäßig abgeschmeckt. Kein Wunder, dass das Landgasthaus in und um Münster viele Fans hat.

Kirschblüte an der Schulstraße

Münster ist bekannt als Fahrrad- und Studentenstadt, für die historische Altstadt mit dem Prinzipalmarkt – und den „Tatort“ (siehe Ziel 12). Außerhalb der Stadt ist dagegen kaum bekannt, wie schön die Kirschblüte in der Stadt ist. Je nach Witterung zwischen Ende März und Mai blühen die Kirschen vor dem Schloss, auf dem Servatiiplatz oder in der Speicherstadt in Coerde. Besonders prächtig ist die Blüte entlang der südlichen Schulstraße. Hier stehen rund 30 Jahre alte japanische Kirschbäume Spalier. Die rosa Blüten zeigen sich wie auf Knopfdruck exakt zur gleichen Zeit. Ein Fest für die Münsteraner und Münster-Touristen. Für wohligen Sound sorgen Zehntausende brummende Bienen und Hummeln – ein kleines Naturparadies mitten in der Großstadt.

Gaststätte Pinkus Müller – Münster

Wenn eine Gaststätte Tradition hat, dann sicher Pinkus Müller im Münsteraner Kuhviertel, dem beliebten Ausgehviertel der Stadt. Hier wird seit 1816 selbst gebrautes Altbier, Pils und Hefeweizen ausgeschenkt, mittlerweile hergestellt aus rein biologischen Zutaten. Das Ambiente ist so einzigartig wie das Bier: Die Wände sind mit dunklem Holz vertäfelt, die Decke wird von knorrigen Balken getragen, radförmige Kronleuchter sorgen für sanftes Licht. Dazu passen Holztische und -stühle, und auch der Boden ist – natürlich – aus Holz. Rustikal, aber sehr gemütlich und stimmig. Zu den erlesenen Bieren gibt es münsterländische Spezialitäten, gern mit hauseigenem Bier verfeinert. Bei Pinkus läuft das unter „Altbierküche“ – schmeckt vorzüglich. Da ist es keine Überraschung, dass Pinkus Müller schon mehr als 200 Jahre erfolgreich ist. Eine Münsteraner Institution. Von den rund 150 Altbierbrauereien in Münster ist nur Pinkus Müller übrig geblieben.

Drehortführung „Tatort“ und „Wilsberg“

Auch wer noch nie in Münster war, kennt die Stadt häufig doch ganz gut. Das liegt am ARD-„Tatort“ mit Jan Josef Liefers und Axel Prahl und an der ZDF-Reihe „Wilsberg“ mit Hauptdarsteller Leonard Lansink. Münster-Touristen können sich während einer Spezial-Stadtführung ansehen, wo die TV-Stars wohnen und ermitteln. Die Tour führt vorbei an dem Antiquariat, in dem Privatdetektiv Georg Wilsberg in alten Büchern schmökert und über seine Fälle nachgrübelt. Und es geht natürlich zum Prinzipalmarkt, über den „Tatort“-Kommissar Frank Thiel regelmäßig auf dem Rad strampelt. Wer zur richtigen Zeit nach Münster kommt, erlebt mit etwas Glück nicht nur die „nackten“ Drehorte, sondern die Ermittler in Aktion. Die Chancen stehen gar nicht schlecht. Jährlich werden zwei „Tatort“-Folgen und vier „Wilsberg“-Episoden in Münster abgedreht.

Prinzipalmarkt – Münster

Münsters touristisches Highlight ist fraglos der Prinzipalmarkt mit seinen charakteristischen Giebelhausfassaden und den Arkadengängen. Hier befinden sich etliche exklusive Geschäfte, Cafés und Restaurants – und die Lambertikirche. An der Südseite des Turms hängen drei eiserne Körbe, die einst „letzte Ruhestätte“ von radikal-religiösen Täufern waren, die die Stadt im 16. Jahrhundert für kurze Zeit übernahmen und ein Täuferreich ausriefen. Der Spuk war schnell wieder vorbei, die Anführer der Täufer wurden hingerichtet und ihre Leichname in Käfigen am Kirchturm zur Schau gestellt. Zum historischen Pflichtprogramm zählt zudem ein Besuch im Friedenssaal (freier Eintritt) des Rathauses. Hier wurde im Oktober 1648 der Westfälische Friede geschlossen, der den Dreißigjährigen Krieg beendete. Wer die Umgebung des Prinzipalmarktes ganz entspannt erkunden möchte, nimmt übrigens am besten den Prinzipal-Express. Die Elektro-Kutschen kreuzen in gemächlichem Tempo durch die Innenstadt.

Tourist-Info, Heinrich-Brüning-Str. 7, 48143 Münster
Tel. 02 51-4 92 27 10
www.stadt-muenster.de
Infos zum Prinzipal-Express: www.elektrokutsche-muenster.de

Westfälisches Pferdemuseum – Münster

Das Pferdemuseum liegt mitten in Münsters Allwetterzoo und ist ohne Aufpreis mit Zoo-Ticket zugänglich. Auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern zeichnet das Haus die jahrhundertealte Beziehung zwischen Mensch und Pferd in Westfalen nach. Zu sehen ist beispielsweise der legendäre Zuchthengst Polydor. Das höchst erfolgreiche Springpferd pflanzte sich knapp 40-mal fort. Weniger schön verlief das Leben für Grubenpferde, die bis zum Umfallen unter Tage schuften mussten. Highlights sind die monatlichen Pferdeshows, die jeweils unterschiedliche Aspekte der Pferd-Mensch-Verbindung beleuchten. Mal geht es um therapeutisches Reiten oder Westernreiten, in anderen Shows sind einzelne Pferderassen zu sehen, die mit ihren Besonderheiten vorgestellt werden. Showprogramm und Termine siehe Internet.

Pferdemuseum im Allwetterzoo, Sentruper Str. 311, 48161 Münster
Tel. 02 51-48 42 70
www.pferdemuseum.de
Öffnungszeiten: tägl. ab 9 Uhr, Sommerhalbjahr bis 18 Uhr, übrige Zeit bis 16.30 Uhr
Preise Allwetterzoo (inkl. Pferdemuseum): 27,50 Euro (Erw.), 17,90 Euro (Kinder 3-14 J.)

Grafikmuseum Pablo Picasso – Münster

Deutschlands einziges Picasso-Museum zeigt die weltweit größte Sammlung von Lithografien des spanischen Künstlers. Hinzu kommen weitere, mit unterschiedlichen Techniken ausgeführte Werke aus seinen verschiedenen Schaffensperioden sowie Arbeiten befreundeter Künstler, darunter Georges Braque, Marc Chagall, Joan Miró und Henri Matisse. Mehrfach im Jahr wechselt das Sonderausstellungsprogramm. Pablo Picasso (1881-1973) hätte das vermutlich sehr gefallen. Denn er war überzeugt, dass kreative Entwicklung nur durch ständigen Wandel und Experimentieren möglich ist. Wohl auch deshalb wechselte er immer wieder seine Ausdrucksformen von der blauen und rosa Periode über kubistische Arbeiten bis hin zu seinem abstrakten und surrealistischen Spätwerk. „Jedes Mal, wenn ich den Stil gewechselt habe, wurde man böse auf mich“, bemerkte er einmal. Tja, so sind sie, die Hardcore-Fans. Sie wollen immer mehr des Gleichen, nur lieber nichts Neues. Wer den Münsteraner Picasso-Kosmos betritt, wird froh darüber sein, dass sich der Meister nie festlegen ließ und höchst abwechslungsreiche Werke erschuf.

Picassoplatz 1, 48143 Münster, Tel. 02 51- 4 14 47 10
www.kunstmuseum-picasso-muenster.de
Öffnungszeiten: Di.-So. 10-18 Uhr
Preise: 12 Euro (Erw.), 10 Euro (erm.), 5 Euro (Jugendliche), Kinder bis 6 J. frei

Hafenkäserei – Münster

Die Bio-Schaukäserei zählt tatsächlich zu den Käsereien, in denen es wirklich etwas zu sehen gibt. Während mancher Käse-Konkurrent nur kurze Einblicke in die Produktion durch kleine Fenster gewährt, bleibt in Münsters Hafenkäserei absolut nichts unbeobachtet. Besucher können jeden Fertigungsschritt genau nachverfolgen. Denn das Käserei- Team käst komplett hinter Glas. Käsefertiger, Vorpresswanne, Salzbad – von einem bodentief verglasten Schaugang im 1. Stock aus haben Besucher den perfekten Überblick. Wem das nicht reicht, der lässt sich das Handwerk am besten während einer Führung genauer erklären. Selbstverständlich können sich Käserei-Besucher am Käsetresen auch mit dem aus mikrobiellem Lab hergestellten Bio-Käse eindecken. Er ist laktose-und glutenfrei – und 100 Prozent Handarbeit. Probiertipp: blauer Barbier oder frecher Fockaffe. Beide sind Rotschmierkäse. Und beide machen sofort süchtig. Der eine ist mit Whisky, Rosmarin und Blaubeeren veredelt. Der andere mit Malzbier und Honig.

Kunstgarten Lauheide – Telgte

Der einzigartige Kunst- und Heidegarten geht auf einen begeisterten Gärtner und Camper zurück: Karl-Heinz Böttcher. Der bekannte Telgter starb 2022 im Alter von 86 Jahren und hinterließ seiner Heimatstadt eine rund einen Hektar große Landschaft, die ihresgleichen sucht. In dem liebevoll angelegten Heidegarten sind mehr als 100 von Böttcher gefertigte Plastiken aus Dingen zu sehen, die andere weggeworfen haben: altes Gartenmobiliar und Werkzeug, unbrauchbare Fahrrad- und Motorradteile sowie anderer Schrott. Entstanden ist eine herrlich gestaltete Naturlandschaft, gespickt mit Recycling-Kunstwerken. Sehr eindrucksvoll.

NRW-Landgestüt – Warendorf

Seit exakt 199 Jahren kümmert sich das von westfälischen Pferdezüchtern gegründete Gestüt darum, genetisch interessanten Hengstnachwuchs heranzuziehen. Zu diesem Behufe stehen rund 85 Deckhengste in den historischen Stallungen bereit. Alles dreht sich um die wertvollen Tiere, für deren Wohl 65 Angestellte und rund 20 Azubis sorgen. Das Gestüt ist frei und ohne Anmeldung zugänglich, zu den Öffnungszeiten sind auch die Ställe für Besucher zu besichtigen. Sehr empfehlenswert: der Tag des offenen Gestüts (24. August) mit informativen Führungen sowie die traditionellen Hengstparaden (20./21. September) und die Parade bei Nacht (27. September) mit festlich erleuchteten Stallungen und einer Show unter Flutlicht. Sehr eindrucksvoll und beileibe nicht nur für Pferde-Nerds.

Sassenberger Str. 11, 48231 Warendorf
Tel. 0 25 81-6 36 90
www.landgestuet.nrw.de
Öffnungszeiten s. Internet
Preise „Hengstparaden“ 14-46 Euro, „Parade bei Nacht“ 17-51 Euro, Kinder bis 14 J. zahlen die Hälfte

Historisches Brauhaus Warintharpa – Warendorf

Die Einkehr im Warintharpa fühlt sich ein wenig so an wie ein Besuch im Museum. Kein Wunder, denn der älteste Teil des Fachwerk-Brauhauses ist schlappe 400 Jahre alt. In den vier Gasträumen und im großen Biergarten atmen Besucher westfälische Wirtshausgeschichte. Zwar ist die rustikale Ausstattung deutlich jünger als das Gebäude selbst, doch haben auch die massiven Tische und Stühle schon so manchen Gast kommen und angeschickert gehen sehen. Passend zum Ambiente serviert das Warintharpa-Team Deftiges aus der Brauhausküche: geschmorte Lammhaxe auf Speckbohnen, Schweinerückensteak mit Schmorzwiebeln oder Hähnchenbrust in Mandelkruste. Und wie es sich für ein historisches Brauhaus gehört, schenken die Wirtsleute Katja und Bernd Schulte auch besonderes Bier aus. Zum Beispiel regionale Spezialitäten der Pott’s Brauerei in Oelde und eine absolute flüssige Köstlichkeit: das Warintharpa Kellerbier

Kirchstraße 14, 48231 Warendorf
Tel. 0 25 81-63 39 66
www.warintharpa.de
Öffnungszeiten: tägl. 12-14 und 18-22 Uhr

Radeln an der Ferse – Sendenhorst

Der Werse-Radweg schlängelt sich rund 125 Kilometer durch die Kulturlandschaft des südlichen Münsterlands von der Werse-Quelle bei Beckum bis zur Mündung in die Ems. Ganz besonders idyllisch und reizvoll ist der Streckenabschnitt von Münster-Handorf nach Albersloh. Auf dem überschaubaren 17-Kilometer-Teilstück ist im Kleinen vieles von dem zu sehen, was das grüne Münsterland insgesamt ausmacht: Auenlandschaften mit weiten Wiesen und kleinen Wäldchen und historische Gasthäuser. Zum Beispiel in Handorf, das den Beinamen „Dorf der großen Kaffeetafeln“ trägt. Der Zielort Albersloh ist berühmt für seine alten Mühlen. Wer mehr radeln und sehen will, tritt noch ein paarmal in die Pedale und landet zehn Kilometer weiter in Bracht, südlich von Sendenhorst. Genauer: am Landhotel Bartmann. Hier können sich Radfahrer stärken und in einer neuen Sportart versuchen: Swin-Golf. Es wird ohne teure Ausrüstung mit nur einem Schläger und weichem, großem Ball auf einer Wiese gespielt.

Kettensägenkünstler – Ascheberg

Auf den ersten Blick ist Andreas Stentrup ein Mann fürs Grobe. Mit der Kettensäge setzt er mächtigen Eichenstämmen von allen Seiten zu und schneidet große Stücke aus ihnen heraus. Was zunächst nach willkürlicher Zerstörung aussieht, entpuppt sich als große Schnitzkunst: Stentrup ist „Chainsawcarver“, er schnitzt Holzfiguren, und zwar mit der Kettensäge. Seine Lieblingsmotive sind Tiere: Eulen, Bären, Adler, Hunde und vieles mehr. Stentrup sägt sie in allen Größen. Klein fürs Wohnzimmer, in XL für den Garten. Wegen des Schnitzwerkzeugs geht es im Atelier des Holzkünstlers immer sehr geräuschvoll zu. Seine Neffen nennen Stentrup deshalb schlicht und passend „Onkel Krach“. Hört sich fast so an wie der Name einer Punk-Band. Wer sich selbst einmal mit der Kettensäge versuchen und so richtig Krach machen möchte, bucht am besten einen Schnitzkursus bei Stentrup. Auch Anfänger sind willkommen. Schutzausrüstung und Sägen stellt der Künstler, die nötige Kraft in den Armen muss jeder Teilnehmer selbst mitbringen.

Westfälisches Versailles – Nordkirchen

Das barocke, dreiflügelige Wasserschloss von 1734 war Residenz der Münsteraner Fürstbischöfe und wird heute vom Land NRW als Fachhochschule für Finanzen genutzt. Wer das Schloss von innen sehen will, muss entweder hier studieren oder sich – erheblich einfacher – einer öffentlichen Führung anschließen. Ein Rundgang lohnt sich sehr, denn die prachtvolle Anlage gilt als „Westfälisches Versailles“. Seinen ausgezeichneten Ruf verdankt das Schlossensemble unter anderem dem Vestibül, dem Festsaal, der Schlosskapelle, aber vor allem dem sehr imposanten, 170 Hektar (!) großen Park mit dem Lustschloss Oranienburg und einer Orangerie. Im Gegensatz zum Wasserschloss ist der barocke Park jederzeit frei zugänglich. Eines der Highlights ist die direkt vor dem Schloss gelegene Venusinsel. Tipp für alle, die gern edel speisen: das Restaurant Venus im Schlossgewölbe. Koch Franz Lauter zählt zu den besten Köchen Deutschlands. Das findet übrigens auch die Gourmet- Bibel „Guide Michelin“.

Einmal Stausee rot-weiß – Haltern am See

Den Namenszusatz „am See“ verdankt Haltern dem 1930 fertiggestellten Stausee östlich der Stadt. Er fasst mehr als 20 Millionen Kubikmeter Wasser und versorgt rund eine Million Menschen in der Region mit Trinkwasser. Dennoch ist das Nordbecken des Stausees für den Wassersport freigegeben, was die Halterner auch ausgiebig nutzen. Im Sommer tummeln sich Segler, Kanuten, Ruderer und Tretbootfahrer auf dem Wasser. Nur Motorboote sind verboten. Ausflügler haben die Wahl, das künstliche Gewässer entweder zu Fuß oder mit dem Rad auf dem 8,3 Kilometer langen Uferweg zu umrunden oder in See zu stechen. Die nötige Hardware gibt es bei Verleihern rund ums Nordbecken. Schwimmen und Sonnenbaden geht natürlich auch. Zum Beispiel am feinen Sandstrand des Seebads Haltern (www.seebad-haltern.de). Hier gibt’s auch Pommes rot-weiß, den Imbiss-Klassiker in deutschen Badeanstalten.

Wildpferdefang – Dülmen

Im Naturschutzgebiet Merfelder Bruch bei Dülmen leben bekanntlich die letzten Wildpferde Deutschlands. Die Herde besteht aus rund 400 Tieren und kann ganzjährig beobachtet werden. Dennoch entscheiden sich die meisten Pferdefreunde vorzugsweise am jeweils letzten Samstag im Mai für einen Abstecher nach Dülmen. Denn dann steht der traditionelle Wildpferdefang an, ein riesiges Spektakel mit reichlich dumpfem Hufgetrappel. Ziel der Aktion ist es, die geschlechtsreif werdenden Hengste aus der Herde herauszunehmen, um beispielsweise Territorialkämpfe unter den Tieren zu vermeiden und so den Wildpferdbestand zu erhalten. Keine Sorge: Die gefangenen Jährlingshengste werden nicht etwa zu Hundefutter verarbeitet, sondern in einer Versteigerung PS für PS an Pferdeliebhaber verkauft.

Infos: Herzog von Croÿ’sche Verwaltung, Schloßpark 1, 48249 Dülmen
Tel. 0 25 94- 96 30
www.wildpferde.de, „Wildpferdefang“ anklicken
Preise: je nach Platzkategorie 18-48 Euro, Termin: 31. Mai 2025

Blaudruckerei – Nottuln

Im 18. und 19. Jahrhundert war die Handwerkskunst des Blaudrucks in ganz Europa verbreitet, heute kennen nur noch wenige die alte Technik, Stoffe mit Motiven und Mustern zu bedrucken. Mittlerweile zählt der vom „Aussterben“ bedrohte Blaudruck zum immateriellen Unesco-Kulturerbe. Die von der Familie Kentrup geführte Manufaktur im historischen Ortskern von Nottuln bedruckt noch heute mit Original-Modeln Naturfasern. Modeln sind alte Druckstempel aus Holz oder Metall. Alle Arbeitsschritte sind reine Handarbeit, das Ergebnis ist höchste Blaudruck-Qualität. Die genaue Technik und die Zusammensetzung der verwendeten Druckfarben sind ein gut gehütetes Familiengeheimnis. Dennoch gewähren die Kentrups bei Führungen Einblicke in ihre Produktion und die alte Kunst des Blaudrucks. Wer möchte, kann mitgebrachte Stoffe bunt oder im namensgebenden ursprünglichen Indigo-Blau bedrucken lassen oder lässt sich vom umfassenden Produktangebot der Kentrups inspirieren. Vielleicht fehlt ja noch ein kunstvoll bedrucktes Tischdeckchen im Reisemobil.

Kirchpl. 8, 48301 Nottuln
Tel. 0 25 02-93 47
https://kentrup.eu, Führungen Mo.-Fr. nach telefonischer Anmeldung

Wohnmobilstellplatz am Schulten Holz

Am Fuß des Kirschlehrpfades im Teutoburger Wald liegt der beliebte, modernisierte Stellplatz. 16 größtenteils ebene, befestigte und nachts beleuchtete Standflächen für Caravans und Reisemobile aller Größen können für maximal fünf Nächte ganzjährig angefahren werden. Nachts ist es ruhig. Stromversorgung ist vorhanden. Wasservorrat kann an der Frischwassersäule aufgefüllt werden, außerdem Abwasser- und Fäkalientanks über einen überfahrbaren Bodeneinlass entsorgt und die Toilettenkassette entleert werden (Spül- und Frischwasser sind getrennt). Im Winter ist die Ver- und Entsorgung außer Betrieb.

Das selbstreinigende Automatik-WC bietet weiteren Komfort und ist rund um die Uhr geöffnet (Gebühr 50 Cent). Brötchenservice wird angeboten. Im Rund-um-Paket für 10 Euro pro Nacht im Wohnmobil mit zwei Personen sind Strom, Ver- und Entsorgung und Kurtaxe eingepreist. Die Bezahlung ist über PayPal oder während der Öffnungszeiten im Rathaus möglich. Der Platz ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren. Rad-und Wanderwege, zum Beispiel entlang des Kirschlehrpfades, zu den Streuobstwiesen und Sehenswürdigkeiten führen am Platz vorbei. Während der Saison können Kirschen gepflückt und genascht werden. Ein Sprung ins erfrischende Nass bei heißen Temperaturen ist im gut einen Kilometer entfernten Freibad eine schöne Abwechslung. Bis in den Ort mit Supermarkt und Gastronomie sind es nur wenige Hundert Meter.

Zum Jägerberg 20
49170 Hagen am Teutoburger Wald
Tel. 0 54 01-9 77 22
www.hagen-atw.de
Öffnungszeiten: ganzjährig
GPS-Daten: B: 52° 12′ 12″ N (52.2036); L: 7° 58′ 40″ E (7.9774)
Stellplätze: 16, Strom inklusive
Preis: 10 Euro

Parkplatz Schlosswallhalle

Für einen Stopover ins nahe Münsterland sehr gut geeignet: Der Stellplatz liegt auf dem öffentlichen, nachts beleuchteten, asphaltierten Parkplatz Osnabrück City an der Schlosswallhalle und bietet ganzjährig rund um die Uhr geräumigen, zentralen Unterschlupf für acht autarke Wohnmobile. Auch Fahrzeuge über acht Meter passen hierher. Der extra ausgewiesene Bereich für Wohnmobile ist barrierefrei und videoüberwacht. Das beschrankte Gelände ist von Bäumen umgeben. Eine Ver- und Entsorgungsmöglichkeit ist allerdings nicht vorhanden. Hunde sind erlaubt.

Die Tagesgebühr von bis zu 18 Euro wird am Parkscheinautomaten entrichtet. Die Innenstadt ist nur einen Katzensprung entfernt. Auch die nächste Haltestelle ist schnell erreicht. Supermarkt, gastronomische Einrichtungen und ein Freibad sind in der Nähe. Bei einem Stadtbummel sind das spätgotische Rathaus mit Friedenssaal, der Dom, das Museumsquartier mit Besucherbergwerk und das Heger Tor zu besichtigten. Im zugehörigen Heger-Tor-Viertel findet man eine reiche Gaststätten- und Kneipenszene. Achtung: Zufahrt über Heinrichstraße 48.

Schnatgang 6/Heinrichstr. 48
49080 Osnabrück
Tel. 05 41-33 12 50
www.parken-osnabrueck.de
Öffnungszeiten: ganzjährig
GPS-Daten: B: 52° 16′ 14″ N (52.270); L: 8° 2′ 24″ E (8.0400)
Stellplätze: 8, ohne Strom
Preis: 18 Euro

Gutshof Schulze Althoff

Auf dem Land ankommen und willkommen sein: Am historischen, idyllisch gelegenen Gutshof mit parkähnlichem Garten und kleinem See dürfen Wohnmobile aller Größen parken und das Leben auf dem familienfreundlichen Bauernhof hautnah erleben. Die geschotterten Standflächen unter Bäumen sind parzelliert und teils schattig. Zur Ausstattung gehören Stromanschluss, ein moderner Sanitärbereich im Haupthaus mit Waschbecken, Duschen und Toiletten und ein Frühstücksraum. Einige Stellplätze haben Wasser- und Abwasseranschluss direkt am Platz, ansonsten in der Nähe der Stellplätze. Spülbecken und Waschmaschine stehen ebenfalls zur Verfügung. WLAN ist an den meisten Plätzen vorhanden. Grauwasser kann entsorgt und die Toilettenkassette geleert werden, wenn keine chemischen Zusätze verwendet werden.

Im kleinen Hofladen wird neben Wurstwaren, Eiern, Nudeln und gekühlten Getränken die Spezialität des Hofes, leckerer Westfälischer Knochenschinken, angeboten, der nach altem Familienrezept hergestellt wird. Frische Brötchen können bestellt werden. Supermarkt und Restaurants sind gut zwei Kilometer entfernt. In der Hauptsaison kostet die Übernachtung im Wohnmobil mit zwei Personen 38 Euro. Buchungen sind ab zwei Übernachtungen möglich. Vierbeiner sind willkommen. Es gibt jede Menge Abwechslung für Klein und Groß: Die Jüngsten können sich beim Bobbycar-, Trampeltrecker- oder Kettcar- Fahren austoben, Trampolin springen, Tiere streicheln, schaukeln oder im Sandkasten spielen.

Währenddessen können sich die Großen auf dem Gelände ein ruhiges Plätzchen suchen und lesen, entspannen und sonnenbaden. Außerdem lädt ein beheiztes Schwimmbad zum Planschen und Schwimmen ein. Pferdeliebhaber können Ausritte machen und die Tiere putzen. Boot fahren, Angeln und Tischtennis sind weitere Angebote. Bei schlechtem Wetter kann der große Indoorspielplatz erobert werden. Die schöne Natur in der Umgebung lädt zum Wandern und Radfahren ein. Zwei Eisdielen befinden sich zudem in der Nähe. Vom Schöppinger Berg hat man eine herrliche Sicht auf die umliegende Landschaft. Im Künstlerdorf Schöppingen kommen Kulturliebhaber voll auf ihre Kosten. Am Lagerfeuer kann dann der Abend beim Grillen und Stockbrotessen gemütlich ausklingen.

Heven 48
48624 Schöppingen
Tel. 0 25 55-9 38 50
www.schulzealthoff.eu
Öffnungszeiten: ganzjährig
GPS-Daten: B: 52° 4′ 27″ N (52.0742); L: 7° 13′ 24″ E (7.2234)
Stellplätze: 30, Strom inklusive
Preis: ab 28 Euro

Wohnmobilstellplatz Steinfurt

Steinfurt hat einiges zu bieten. Ein lauschiges Plätzchen zum Übernachten finden Mobilisten in grüner Umgebung hinter der Polizeistation im Stadtteil Burgsteinfurt. 24 befestigte Stellplätze für Wohnmobile aller Größen stehen auf dem geschotterten, nachts beleuchteten und von Bäumen und Büschen umgebenen Gelände zur Verfügung. Zur soliden Ausstattung gehören Stromversorgung, Ver- und Entsorgungsstation mit Frischwasser-Entnahmestelle und Entsorgungsmöglichkeit mit überfahrbarem Bodeneinlass für Abwasser- und Fäkalientanks sowie Ausguss für die Toilettenkassette.

Hunde können mitreisen. In der Übernachtungsgebühr von 10 Euro für 24 Stunden im Wohnmobil mit zwei Personen ist die Entsorgung eingepreist. Für Strom kommen pro Kilowattstunde 50 Cent hinzu. Für eine 100-Liter-Wassertankfüllung wird 1 Euro berechnet. In fünf Minuten zu Fuß gelangt man zu verschiedenen Shopping- und Gastronomieangeboten. Bis zur nächsten Haltstelle sind es nur ein paar Schritte. Escape Room, Skaterpark und Freibad sind weitere Freizeitangebote in der Stadt. Wer Entschleunigung sucht: Der Bagno-Park mit Konzertgalerie grenzt an das Wasserschloss. Nur wenige Meter weiter schließt sich die Altstadt von Burgsteinfurt mit engen Gassen rund um den historischen Marktplatz an. Für Radler bietet sich die 100-Schlösser-Fahrradroute an.

Liedekerker Str. 70a
48565 Steinfurt
Tel. 02 55 11-8 69 00
www.steinfurt-touristik.de
Öffnungszeiten: ganzjährig
GPS-Daten: B: 52° 8′ 52″ N (52.1480); L: 7° 20′ 52″ E (7.3481)
Stellplätze: 24, mit Strom (50 Cent/kWh)
Preis: 10 Euro/24 Std.

Parkplatz am Beverbad

Zentral und doch mitten in der Natur: Auf dem Parkplatz am Bad gibt es geräumige Parkmöglichkeiten für Reisemobile bis acht Meter Länge. Die drei ausgewiesenen, ebenen Stellflächen auf Rasengitter sind optisch durch Hecken vom restlichen Parkplatz abgetrennt, nachts beleuchtet und können für maximal drei Nächte ganzjährig genutzt werden. Für Durchreisende ist die erste Nacht ohne Versorgung kostenfrei. Bei mehreren Übernachtungen können zum Pauschalpreis von 15 Euro pro Wohnmobil mit zwei Personen plus Vierbeiner Strom, Ver- und Entsorgungsstation mit Frischwasser-Entnahmestelle und Entleerungsmöglichkeit für Abwasser sowie der Ausguss für die Toilettenkassette genutzt werden (an der Stirnseite des Bades).

Auch die sanitären Einrichtungen im Bad mit Toiletten, Waschbecken und Duschen – für mobilitätseingeschränkte Personen geeignet – sind für Wohnmobilgäste rund um die Uhr zugänglich. Gegen Kaution erhält man an der Badkasse bei der Anmeldung und Bezahlung einen Schlüssel. Hunde können mitgebracht werden. Bis in die „City“ sind es nur wenige Hundert Meter. Für Selbstversorger ist ein Lebensmittelladen in der Nähe. Auf dem Platz darf gegrillt werden. Wer sich lieber verwöhnen lassen möchte: Cafés und Restaurants bieten verschiedene regionale Spezialitäten an. Eine Haltestelle ist am Platz.

Im Hallen- und Freibad nebenan kann ausgiebig geplanscht werden, um sich anschließend auf der Liegewiese zu entspannen. Für mobileingeschränkte Gäste gibt es einen Pool-Lifter. Der Eintritt für zwei Personen ist im Preis enthalten. Mit dem Drahtesel oder per pedes sind Museen, Klöster und Schlösser zu entdecken, wie zum Beispiel das Wasserschloss Loburg, wo man im großen angegliederten Park verweilen und picknicken kann und auch regelmäßig Konzerte stattfinden. Auch außergewöhnlich: das Museum der historischen Waschtechnik. Der Naturpark Münsterland bietet zudem ein ausgewiesenes Netz an Rad- und Wanderwegen. Der Emsradweg führt entlang der Ems durch die malerische Landschaft.

Hanfgarten 22
48346 Ostbevern/Bever
Tel. 0 25 32-9 59 72 52, 0 25 32-18 33
www.ostbevern-touristik.de
Öffnungszeiten: ganzjährig
GPS-Daten: B: 52° 2′ 10″ N (52.0364); L: 7° 50′ 38″ E (7.8439)
Stellplätze: 3, Strom inklusive
Preis: 15 Euro

Stellplatz Lauheide

Auf einer weitläufigen Wiese zwischen Telgte und Münster finden Gäste mit Hotel auf vier Rädern ein ruhiges Übernachtungsplätzchen – und das ganzjährig für autarke Wohnmobile aller Größen. Der Platz ist auch bekannt für Wohnmobiltreffen. Das idyllisch im Grünen gelegene, drei Hektar große Areal bietet 100 Stellplätze – und für jeden ein bisschen Privatsphäre. Hunde sind erlaubt. Stromversorgung und WLAN sind vorhanden, Trinkwasser kann aufgefüllt werden, und es besteht die Möglichkeit, mobile Abwassertanks zu entsorgen und die Toilettenkassette zu entleeren. Allerdings gibt es keine öffentlichen Toiletten und Duschen.

Neben dem Platz liegt ein Gasthof mit schöner Außenterrasse, wo sich Gäste tagsüber kulinarisch verwöhnen lassen können. Es gibt Frühstück à la carte, hausgebackenen Kuchen mit Kaffee- und Teespezialitäten und eine Auswahl an herzhaften warmen Speisen. In Telgte ist eine Pizzeria mit Lieferservice. Für die erste Nacht im Wohnmobil mit zwei Personen werden 20 Euro berechnet. Jede weitere kostet 15 Euro. Im Preis sind Strom, Wasser und Entsorgung enthalten. Es kann online reserviert werden. Bei der Ankunft erhält man eine Stellplatzkarte mit An- und Abreisedatum. Spaziergänge zum Kunstgarten Lauheide, zur Wasserburg Haus Langen und nach Telgte mit schöner Altstadt bieten sich an. Mit dem Rad sind Greven und das Waldschwimmbad Klatenberg schöne Ziele. Ein E-Bike-Verleih ist direkt vor Ort. Entlang der Emsauen kann die schöne Landschaft zu Wasser erkundet werden. Wer nach Münster möchte – samstags ist Markt –, kann die Buslinie 4 nehmen.

Lauheide 3
48291 Telgte
Tel. 01 72-53 66 36 03
www.stellplatz-lauheide.de
Öffnungszeiten: ganzjährig
GPS-Daten: B: 51° 59′ 55″ N (51.9987); L: 7° 45′ 12″ E (7.7533)
Stellplätze: 100, Strom inklusive
Preis: 20 Euro

Wohnmobilstellplatz Nordkirchen

Ein kleines Paradies nicht nur für Radler: Drei Naturschutzgebiete, durch die schöne Radwege führen, sind um die Schlossgemeinde angesiedelt – dort finden Wohnmobilisten auch den ganzjährig geöffneten Stellplatz von Insider, Fahrradjournalist und Reisebuchautor Michael Moll, der sein Know-how auf dem Platz verwirklicht hat. Das Motto: Gäste sollen sich wohlfühlen. Die 21 geräumigen Stellflächen mit liebevoll ausgestatteten Details haben alle einen eigenen Stromanschluss, der per 1-Euro-Münzeinwurf Ökostrom für das Wohnmobil liefert. 17 Parzellen sind großzügig auf Schotterrasen angelegt. Vier kleinere sind hintereinander angeordnet.

WLAN ist auf dem gesamten Platz verfügbar. Frischwasser kann per Münzzahlung getankt und das Chemie-WC über eine Bodenklappe entleert werden. Spül- und Frischwasser sind getrennt. Zentral gelegen hinter dem Fasshaus steht für die Entsorgung von Abwassertanks ein überfahr-barer Bodeneinlass zur Verfügung. Das Gelände ist schön bepflanzt. Die Zufahrtswege sind gepflastert und geschottert. Vierbeiner sind willkommen. Die Übernachtung im Wohnmobil mit zwei Personen plus Vierbeiner kostet 14 Euro. Darin sind WLAN und Entsorgung eingepreist. 100 Liter Wasser werden mit 1 Euro abgerechnet. Für jede Kilowattstunde Strom kommen 80 Cent hinzu.

Zentrale Anlaufstelle für Infos, Anregungen und Bezahlung ist das Fasshaus. In der kleinen Hütte gibt es außerdem Betthupferl und Tee. Spiele-Ecke, öffentlicher Bücherschrank sowie Informationen zu den Freizeitmöglichkeiten und Gastronomieangeboten stehen zur freien Verfügung. Eine Wohlfühloase und ein kleiner Treffpunkt mit Sitzgelegenheiten für Gäste sind weitere Annehmlichkeiten. Im Ort gibt es Einkaufsmöglichkeiten und verschiedene Gastronomieangebote. Das Barockschloss Nordkirchen mit Venusinsel und weitläufigem Park ist in nur wenigen Minuten erreicht. Die beliebten Pättkestouren führen rund um Nordkirchen. Bis nach Coesfeld kann man auf der RadBahn auf einer ehemaligen Bahnstrecke gemütlich radeln.

Am Gorbach 10a
59394 Nordkirchen
Tel. 01 71-4 36 77 07
www.wohnmobilstellplatznordkirchen.de
Öffnungszeiten: ganzjährig
GPS-Daten: B: 51° 44′ 23″ N (51.7400); L: 7° 32′ 3″ E (7.5342)
Stellplätze: 21, mit Strom (80 Cent/kWh)
Preis: 14 Euro

Wohnmobilstellplatz Haltern am See

In der Nähe des Stausees am Freizeitbad Aquarell liegt der saubere, videoüberwachte Stellplatz. Die 30 ganzjährig verfügbaren, nachts beleuchteten, großzügigen Stellplätze auf Rasengitter, Schotterrasen und Rasen sind in einem Rondell angeordnet. Das meist ebene Gelände ist umgeben von Bäumen und durch Hecken unterteilt (auf den oberen Plätzen sind ggf. Auffahrkeile nötig). Vierbeiner sind erlaubt. Straße in Hörweite. Es gibt eine solide Ausstattung: WLAN, Stromanschluss, Ver- und Entsorgungsstation mit Frischwasserversorgung und Entsorgungsmöglichkeit für Abwassertanks sowie Ausguss für die Toilettenkassette.

Eine Toilette steht vor Ort kostenlos zur Verfügung, duschen können Gäste gegen Gebühr von 1,50 Euro im Schwimmbad. Dort gibt es auch ein Bistro. In direkter Nachbarschaft befinden sich ein Freibad und ein Minigolfplatz. Freie Plätze können über ein Display auf einer Anzeigetafel ausgewählt werden. 24 Stunden im Wohnmobil mit zwei Personen kosten in der Hauptsaison 14 Euro. WLAN und Entsorgung inbegriffen. Für 100 Liter Wasser kommen 1,50 Euro hinzu. Jede Kilowattstunde Strom wird mit 80 Cent abgerechnet.

Die Bezahlung erfolgt am Automaten. Die schöne Innenstadt mit Fachwerk, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und gemütlichen Cafés und der See mit Bademöglichkeit sind gut zu Fuß erreichbar. Im Römermuseum bekommt man spannende Einblicke in die Geschichte der Gegend. Eine schöne Radtour führt um den Stausee, auf der man sich an der Strecke kulinarisch stärken kann. Wer lieber auf dem Wasser ist, kann eine Schifffahrt unternehmen. Tipp: Wanderung durch die Westruper Heide auf einer der vier Routen.

Hullerner Str. 45-49
45721 Haltern am See
Tel. 02 36-4 92 40 27
www.erlebe-haltern.de
Öffnungszeiten: ganzjährig
GPS-Daten: B: 51° 44′ 29″ N (51.7416); L: 7° 11′ 49″ E (7.1971)
Stellplätze: 30, mit Strom (80 Cent/kWh)
Preis: 14 Euro/24 Std.