Die Ukraine hat nach russischen Medienberichten kriegswichtige Industrieanlagen in Russland mit Kampfdrohnen angegriffen. Ein Ziel war demnach die Chemiefabrik Asot in der südrussischen Stadt Newinnomyssk. Ihre Produkte gelten als wichtig zur Sprengstoffherstellung. Offiziell bestätigte der Gouverneur der Region Stawropol, Wladimir Wladimirow, dass Drohnenteile im Industriegebiet von Newinnomyssk abgestürzt seien. Verletzte gebe es nicht. Augenzeugen berichteten, dass über der Stadt mindestens zehn Explosionen zu hören waren. Angaben zu Schäden an der Fabrik gab es nicht. Von russischer Seite bestätigt wurde auch ein Angriff auf die Stadt Nowokujbyschewsk bei Samara an der Wolga. Dort gibt es ebenfalls eine große Chemiefabrik.

+++ 09:27 Kiew: Mehr als 1100 russische Soldaten innerhalb eines Tages „eliminiert“ +++
Die personellen Verluste auf russischer Seite bleiben laut offiziellen Zahlen aus Kiew hoch: Binnen eines Tages sind demnach 1130 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können nicht mehr weiterkämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt mehr als eine Million russische Soldaten „eliminiert“ worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem acht weitere Panzer verloren (10.937). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine knapp 22.800 gepanzerte Fahrzeuge und rund 40.500 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 08:38 Ukrainisches Militär: Russisches Kriegsschiff im Schwarzen Meer gesichtet +++
Ein russisches Kriegsschiff wurde im Schwarzen Meer registriert, wie die Seestreitkräfte der Ukraine bei Facebook melden. Es ist den Angaben zufolge mit Kalibr-Marschflugkörpern ausgerüstet. Im Asowschen Meer befinden sich demnach momentan keine feindlichen Schiffe. Im Mittelmeer befinden sich derzeit drei russische Kriegsschiffe, darunter auch ein Kalibr-Raketenträger mit einer Salvenkapazität von bis zu acht Raketen.

+++ 08:09 Erneute Angriffe in der Nacht: Ukrainische Luftabwehr fängt 43 von 58 Drohnen ab +++
Die ukrainischen Luftabwehrkräfte haben seit dem Freitagabend 43 von 58 Drohnen neutralisiert, mit denen das russische Militär das Land attackiert hatte. Laut Ukrinform berichtete die ukrainische Luftwaffe dies auf Telegram. Die Angriffe starteten demnach um 22 Uhr Ortszeit aus Richtungen wie Brjansk, Orjol, Millerowo, Schatalowe und Primorsko-Achtarsk. Die Hauptziele waren die Regionen Charkiw, Donezk, Dnipropetrowsk und Saporischschja. Der Luftangriff wurde von Flugabwehrraketeneinheiten, Einheiten der elektronischen Kampfführung, unbemannten Systemen und mobilen Feuergruppen der ukrainischen Streitkräfte abgewehrt. 23 Drohnen wurden durch Feuerwaffen abgeschossen, 20 durch elektronische Kampfführung unterdrückt oder gestört. An neun Orten wurden Treffer bestätigt, und an fünf Orten wurden Trümmer der abgeschossenen Drohnen gefunden.

+++ 07:09 Ukraine startet Serienproduktion der selbst entwickelten Rakete Sapsan +++
Die in der Ukraine entwickelte ballistische Kurzstreckenrakete Sapsan hat die Kampftests erfolgreich abgeschlossen und befindet sich in der Serienproduktion. Das berichten mehrere ukrainische Medien. Die Tests wurden im Mai abgeschlossen, nachdem die Rakete ein russisches Militärziel aus einer Entfernung von fast 300 km erfolgreich getroffen hatte, erklärte Valentyn Badrak, Leiter des unabhängigen ukrainischen Zentrums für Armee-, Konversions- und Abrüstungsstudien, gegenüber dem Portal „Liga.net“. Es gibt demnach keinen Zeitplan dafür, wann die Raketen im regulären Einsatz auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden könnten.

+++ 06:32 Saporischschja in der Nacht mit Drohnen angegriffen +++
Die ukrainische Stadt Saporischschja ist in der Nacht von Drohnen angegriffen worden. Das meldet der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Saporischschja, Ivan Fedorov, bei Telegram. „Aktuellen Informationen zufolge wurde Saporischschja von 14 Shahed-Drohnen angegriffen. Zwei Polizisten wurden verletzt“, schrieb er. Fedorov erklärte, dass eine humanitäre Einrichtung durch den russischen Angriff in Brand geraten sei. „Autos, ein Geschäft und eine Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs wurden beschädigt. Die Druckwelle zertrümmerte Fenster in Wohnhäusern.“

+++ 05:41 Friendly Fire? Russischer Su-25-Jet soll in Region Donezk abgestürzt sein +++
Wie russische Social-Media-Kanäle berichteten, ist am Freitag ein russischer Kampfjet vom Typ SU-25 über der Oblast Donezk abgestürzt. Videos des angeblichen Absturzes, die von Bloggern mit engen Verbindungen zur russischen Luftwaffe in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, scheinen zu zeigen, wie das Flugzeug auf einem Feld abstürzt, nachdem es dicht gefolgt von einem anderen Kampfjet war. Die Umstände des Absturzes sind unklar, jedoch kursieren Gerüchte über russisches „Friendly Fire“ als möglicher Absturzursache. Weder das ukrainische noch das russische Militär haben sich bisher zu dem gemeldeten Absturz geäußert.

+++ 04:49 Klöckner spricht sich für allgemeine Dienstpflicht aus +++
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat sich für die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht ausgesprochen. „Ich persönlich bin ein Fan der allgemeinen Dienstpflicht, die auch andere Bereiche des sozialen Lebens umfasst“, sagt Klöckner dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Auch die Wiederbelebung der seit 2011 ausgesetzten Wehrpflicht sei denkbar. „Um als Bündnispartner ernst genommen zu werden, brauchen wir eine andere Truppenstärke. Entweder gelingt das auf freiwilliger Basis oder wir müssen wieder über eine Wehrpflicht nachdenken. Im Koalitionsvertrag steht die Freiwilligkeit – mit dem Zusatz ‚zunächst‘. Das schließt also nicht aus, dass man perspektivisch nach Bedarf und mit entsprechender Infrastruktur eine Wehrpflicht wiedereinführt“, sagt Klöckner.

+++ 03:39 Bund Deutscher Einsatzveteranen würdigt Veteranentag +++
Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Einsatzveteranen, Bernhard Drescher, hat begrüßt, dass am Sonntag erstmals ein Veteranentag für ehemalige Bundeswehr-Soldaten stattfindet. „Wir schauen sehr positiv auf den Veteranentag“, sagt er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Er ist ein Ergebnis vom Löcherbohren der letzten 15 Jahre. Das ist ein Tag zum Innehalten und Verstehen. Es tut sich etwas.“ Doch Drescher fügt hinzu: „Das Engagement und das Interesse sind sehr unterschiedlich.“ Es mache keinen Sinn, wenn sich die Veteranen ihre Wertschätzung selbst organisierten, so wie es vielerorts geschehe. „Es müsste eigentlich umgekehrt sein“, sagt der Verbandsvorsitzende.

+++ 02:36 Pistorius schwört Soldaten auf steigende Anforderungen ein +++
Anlässlich des ersten Veteranentages am kommenden Sonntag hat Verteidigungsminister Boris Pistorius die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr für ihren Einsatz gewürdigt und auf zusätzliche Anforderungen eingeschworen. „Beim Veteranentag geht es mir darum, all den Männern und Frauen danke zu sagen, die bereit sind, für die äußere Sicherheit des Landes zu sorgen. Im Ernstfall auch unter Einsatz des eigenen Lebens. Gemeint sind die zehn Millionen Veteraninnen und Veteranen, also aktive Soldatinnen und Soldaten sowie ehemalige“, sagt Pistorius der „Rheinischen Post“. „In den vergangenen zweieinhalb Jahren konnte ich hautnah miterleben, wie hochprofessionell unsere Truppe arbeitet: bei Übungen im In- und Ausland, im Kampfpanzer oder Eurofighter, an der Ostflanke in Litauen. Aber auch, als die Bundeswehr Bürger aus dem Sudan evakuiert hat“, so der Minister weiter. „Klar ist also: schon jetzt haben wir eine starke Armee. Dafür hat sie unseren Respekt verdient!“, betont Pistorius. Zugleich machte er deutlich: „Die Anforderungen an die Soldatinnen und Soldaten werden in Zukunft sogar noch steigen. Die Bedrohungslage hat sich in den vergangenen Jahren verschärft. Wir müssen klar machen: wir können unser Land und das Bündnis verteidigen, wenn es angegriffen würde“, sagt Pistorius.

+++ 01:23 Thüringens SPD-Chef warnt vor Annäherung „an Duktus von Sahra Wagenknecht“+++
Thüringens SPD-Vorsitzender Georg Maier hat das „Manifest“ prominenter SPD-Politiker für eine Annäherung an Russland und eine Abkehr von der Aufrüstungspolitik scharf kritisiert. „Das Manifest ist wirklichkeitsfremd, eine absolute Verdrehung der Realität und daher wenig hilfreich“, sagt Maier dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Es erweckt den Eindruck, als hätten wir nicht alles versucht, um angesichts des Krieges gegen die Ukraine diplomatisch tätig zu werden. Dabei setzt Diplomatie auf der anderen Seite ernsthafte Bereitschaft zu Verhandlungen voraus. Und die gibt es nicht.“ Maier fügt hinzu: „Wir brauchen uns jedenfalls nicht dem Duktus von Sahra Wagenknecht anzunähern.“

+++ 00:00 Spahn offen für Rückkehr zur Wehrpflicht +++
Unionsfraktionschef Jens Spahn zeigt sich offen für eine Rückkehr zur Wehrpflicht in Deutschland. Spahn sagt der „Rheinischen Post“: „Wir müssen wieder verteidigungsfähig werden. Und dazu gehören auch bis zu 60.000 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten für die Bundeswehr.“ Sollte das über Freiwilligkeit gelingen, sei das gut. „Mein Eindruck aber ist, dass wir die Wehrpflicht dafür brauchen werden.“ Darüber hinaus teilt Spahn mit: „Es muss auf jeden Fall eine Struktur bei der Bundeswehr geschaffen werden, die eine zügige Rückkehr zur Wehrpflicht möglich macht. Das geht nicht von heute auf morgen, aber wir müssen mit den Vorbereitungen beginnen.“ Auf die Frage, ob es auch eine Wehrpflicht für Frauen geben müsse, antwortet Spahn: „Wenn die alte Wehrpflicht wieder eingesetzt wird, dann gilt sie nur für Männer. So steht es im Grundgesetz, ansonsten muss man die Verfassung ändern. Für die nächsten vier Jahre sehe ich das nicht.“

+++ 23:10 Bundeswehr-General in Litauen: „Wir bereiten uns auf alles vor“ +++
Brigadegeneral Christoph Huber bezeichnet die Bedrohungslage in den baltischen Nato-Staaten als „sehr hoch“. Seit vergangenem September leitet er die Aufstellung der neuen Bundeswehr-Brigade in Litauen. „Wir sind hier, um Nato-Bündnisgebiet zu verteidigen“, sagt Huber im „Tagesanbruch“-Podcast von T-online und weist damit auf die Bedeutung der Bundeswehr-Präsenz hin. Mit dieser Panzerbrigade sollen künftig so viele deutsche Soldaten im Ausland stationiert werden wie noch nie zuvor. Mit Blick auf mögliche Bedrohungen aus Russland erklärte Huber: „Wir bereiten uns auf alles vor.“ Übungen und Ausbildung würden gezielt auf gegnerische Fähigkeiten ausgerichtet. „Wir zeigen, dass wir unser Handwerk beherrschen. Wir sind Profis in unserem Tun. Das ist eine wichtige Botschaft an Russland.“

+++ 22:30 Selenskyj reagiert auf Busunfall mit zahlreichen Ukrainern in Frankreich +++
„Schreckliche Nachrichten von einem tragischen Busunfall, bei dem es viele ukrainische Opfer gab, auch Kinder“, schreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X. Die Gruppe sei von einem Austausch mit einem französischen Lyzeum in der Bretagne zurückgekehrt. Drei der vier toten Erwachsenen seien Bürger der Ukraine gewesen. Ukrainische Diplomaten seien an der Unfallstelle, um den Opfern sowie den französischen Behörden zu helfen, schreibt Selenskyj. Er dankt den Rettungskräften und auch Präsident Emmanuel Macron, dessen Büro die Lage überwache. Der Sender France Info berichtete unter Verweis auf Kreise, dass im französischen Außenministerium zu dem Vorfall eine Sitzung abgehalten worden sei. Ein Bus mit zahlreichen Ukrainern an Bord ist in Frankreich verunglückt – vier Menschen sind gestorben. 9 Menschen wurden schwer verletzt, 22 erlitten leichte Verletzungen, wie die örtliche Präfektur mit Sitz im nordwestfranzösischen Le Mans mitteilte. In dem Bus saßen den Behörden zufolge Jugendliche und Erwachsene aus der Ukraine. Sie seien für einen Schulaustausch in Frankreich gewesen.

+++ 21:50 Niederlande stellen sich hinter Nato-Ziel +++
Die Niederlande stellen sich offiziell hinter das Fünf-Prozent-Ziel der Nato. Seine Regierung beabsichtige, den Vorschlag der Nato zu unterstützen, „jährlich 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung und 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für umfassendere Investitionen in relevante Ausgaben wie soziale Widerstandsfähigkeit und Infrastruktur auszugeben“, erklärt der niederländische Regierungschef Dick Schoof. Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sei es „unvermeidlich“ für sein Land, mehr in die eigene Verteidigung zu investieren, erklärte Schoof: „Das Nato-Bündnis ist dafür unverzichtbar. Die Niederlande übernehmen dafür die Verantwortung.“

+++ 21:05 Iranischer General getötet, der Russland mit Drohnen versorgte +++
Beim israelischen Angriff auf den Iran am Morgen ist offenbar auch der General getötet worden, der für die Drohnenlieferungen an den Kreml verantwortlich war. Wie die „Times of Israel“ berichtet, bestätigte das Korps der Islamischen Revolutionsgarden, dass der Kommandeur für Luft- und Raumfahrt, Amir Ali Hajizadeh, ums Leben gekommen sei. Die EU hatte Hajizadeh laut „Kyiv Independent“ zuvor mit Sanktionen belegt, weil er die Lieferung von Drohnen des Typs Shahed an Russland für dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine beaufsichtigte.

+++ 20:26 Briten fangen russische Maschine über Ostsee ab +++
Die britische Luftwaffe hat am Morgen über der Ostsee ein russisches Aufklärungsflugzeug abgefangen. „Das ist ein weiterer provokativer Test der Bereitschaft der Nato-Systeme“, teilt das polnische Militär mit. Der Fall werde nun intern aufgearbeitet. Die russische Il-20 wird für elektronische Überwachungs- und Aufklärungsmissionen eingesetzt. Über der Ostsee kommt es regelmäßig zu solchen Vorfällen.

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