Der Kleingartenverein „Robinienhain“ in der Albertstadt hat den Wettbewerb um die schönste Kleingartenanlage Dresdens gewonnen. Am Hammerweg gelegen, setzte sich der Verein gegen zwölf weitere Bewerbungen durch. Die Jury zeichnete die Anlage mit dem Wanderpokal „Flora“ und einem Preisgeld von 1.000 Euro aus.
Kleingartenverein „Robinienhain“ am Hammerweg - Foto: Anton LaunerKleingartenverein „Robinienhain“ am Hammerweg – Foto: Anton Launer

Die Stadt Dresden und der Stadtverband „Dresdner Gartenfreunde“ richteten den Wettbewerb zum 21. Mal aus. In diesem Jahr lautete das Motto: „In Kleingartenvereinen gemeinsam gärtnern, verwalten und feiern.“ Zehn Vereine kamen in die Endrunde. Eine Jury bewertete die Anlagen am 22. und 23. Mai nach Kriterien wie Gesamteindruck, Umwelt- und Naturschutz, Vereinsleben und Gestaltung der Gemeinschaftsflächen.

Neben dem Sieger erhielten der Kleingartenverein „Blumenau“ und der Verein „Gartenfreunde II“ jeweils 500 Euro für den geteilten zweiten Platz. Ihr generationenübergreifendes Engagement fand besondere Anerkennung. Platz vier ging an den Verein „Aronia“. Er überzeugte mit naturnahem Gartendesign und erhielt einen Sonderpreis für ökologische Ansätze.

Die Jury würdigte außerdem den Verein „Gruna“ für sein Kinderprojekt „Fünf Zehen“. Es verbindet Naturerlebnis mit nachhaltigem Gärtnern. Ein weiterer Sonderpreis ging an den Verein „Immergrün“, der durch gemeinschaftlich gestaltete Beete und Wildblumenwiesen die Zusammenarbeit unter Nachbarn fördert.

Die Jury hob das Engagement der teilnehmenden Vereine hervor. Auffällig sei die Verjüngung der Vorstände und die wachsende Offenheit für Besucher. Naturnahe Gartengestaltung gewinne an Bedeutung. Kleingärten seien nicht nur Rückzugsorte, sondern Teil der Stadtgesellschaft und trügen zur Klimaanpassung bei.

Seit 1988 am Hammerweg

Der Kleingartenverein „Robinienhain“ wurde im November 1988 gegründet und zählt heute 102 Mitglieder. Auf dem Vereinsgelände in unmittelbarer Nachbarschaft der Justiz-Vollzugsanstalt im Norden Dresdens an der Tannenstraße befinden sich insgesamt 94 Gärten.

Das Gebiet des heutigen Vereins war bis ins frühe 19. Jahrhundert Teil der Dresdner Heide. Ab 1827 wurde es militärisch genutzt, später befand sich dort ein Flugplatz. Nach dem Zweiten Weltkrieg pflanzte man zur Begrünung Robinien, die der späteren Kleingartensparte ihren Namen gaben.
Wildromantische Gartenanlage - Foto: Anton LaunerWildromantische Gartenanlage – Foto: Anton Launer

Im Jahr 1987 wurde das Gelände vom Grünflächenamt für eine neue Kleingartensparte vorgeschlagen. Bereits ein Jahr später erfolgte die Gründung. Die Fläche wurde gerodet, 90 Parzellen von je 300 Quadratmetern sowie 10.000 Quadratmeter Erholungsfläche entstanden. Die Mitglieder leisteten bis Ende 1989 rund 14.000 Einsatzstunden. Am 26. Oktober 1989 erfolgte die Vergabe der Parzellen, nachdem pro Mitglied 200 Aufbau-Stunden erbracht worden waren.

Nach der Wiedervereinigung sank die Zahl der Mitglieder zunächst auf 56. Ein zentrales Problem war die unzureichende Wasserversorgung, die erst 1993 mit Hilfe der Drewag gelöst werden konnte. Im Folgejahr wurde das Vereinsgelände elektrifiziert. 2013 siedelte ein Imker mehrere Bienenvölker auf dem Vereinsgelände an und richtete einen Schaubienenstand für Kinder und Jugendliche ein.

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