„Das Gebäude ist so weit eigentlich fertig, ein paar Kleinigkeiten müssen noch gemacht werden“, sagt Beatrix Van Vlodrop, Pressesprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf. ‚Das Gebäude’ ist die neue Flüchtlingsunterkunft des Landes NRW, untergebracht im ehemaligen Verwaltungssitz von Salzgitter an der Schwannstraße in Düsseldorf-Golzheim.

Noch sind dort jedoch keine Menschen eingezogen und so bot sich am Samstag für Interessierte die Möglichkeit, bei einem Rundgang einen Blick hineinzuwerfen. Bis kurz vor Ende der Veranstaltung haben rund 150 Besucher die Chance ergriffen.

Eine der Touren durchs Gebäude leitet Eva-Christine Bock, sie ist die zuständige Referentin bei der Bezirksregierung. Gleich zu Beginn betont sie, dass es sich um eine Einrichtung des Landes handle. „Die Stadt Düsseldorf hat nichts damit zu tun.“

Viel wichtiger für die Teilnehmer des Rundgangs ist die Frage: „Wann ziehen denn die ersten Flüchtlinge ein?“ Darauf kann die Dezernentin keine Antwort geben. Das stehe noch nicht fest und es werde zudem auch nicht öffentlich kommuniziert.

Eine Teilnehmerin, die in der Nachbarschaft wohnt, äußert ihre Gedanken: „Silvester 2016, das sind die Bilder, die einem als Frau in den Sinn kommen und da macht man sich natürlich Sorgen.“ Sie stelle sich die Frage, ob sie sich künftig Sorgen machen müsse, wenn ihre jugendliche Tochter in den Abendstunden draußen unterwegs sei.

Ein künftiges Bewohnerzimmer wird den Besuchern gezeigt. Es erinnert auf den ersten Blick an eine Jugendherberge, zwei Etagenbetten stehen dort, ein Tisch, vier Stühle. Die sanitären Anlagen sind auf dem Flur. „Diese Duschräume wurden von der ersten bis siebten Etage komplett neu eingebaut, die gab es vorher für den Bürobetrieb natürlich nicht“, sagt Bock.

Das Gebäude sei auch in Sachen Brandschutz ausgebaut worden. So seien zusätzlich Wände eingezogen worden und außen wurde eine Fluchttreppe installiert. „Es werden hier ja viel mehr Menschen leben, als hier vorher gearbeitet haben“, sagt Bock.

Weil die künftig untergebrachten Kinder nicht schulpflichtig seien, würde kein Unterricht für sie angeboten. Was es – neben zahlreichen Freizeitangeboten – für die Bewohner geben wird, sind Intergrations- und Sprachkurse.

Ein Paar, das schräg gegenüber der Einrichtung in einer Wohnanlage lebt, sagt nach dem Rundgang: „Wir haben uns schon einige Gedanken gemacht, wie das hier wohl wird, wenn die Menschen dort eingezogen sind.“ Daher sei Tag der offenen Tür ein sehr gutes Angebot gewesen. „Jetzt ist uns vieles klarer und man weiß auch, wie die Flüchtlinge dort leben werden.“