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Corpus Christi (USA) – Wenn Krystal DeVos ihre kleine Tochter Eliana beim Spielen mit einer Arielle-Puppe beobachtet, sind ihre Augen voller Emotionen. „Ich nenne sie meine kleine Meerjungfrau“, sagt DeVos über die 3-Jährige. Denn kurz nach der Geburt rettete Fischhaut dem Frühchen das Leben.

Eliana wog nicht einmal 500 Gramm, als sie vor 3 Jahren das Licht der Welt erblickte. 131 Tage kämpfte sie auf der Neugeborenen-Intensivstation in Corpus Christi (US-Staat Texas) ums Überleben. Dann der Schock: Eine schwere Infektion verursachte eine tiefe Wunde am Hals, es kam zu einer Sepsis, mehrere Organe versagten.

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Am 86. Tag ihres Aufenthalts wurde Eliana vom Allgemein-Krankenhaus ins Driscoll Kinderkrankenhaus in Corpus Christi verlegt und dort mit Medikamenten behandelt. Doch irgendwie musste die Wunde abgedeckt werden, damit gesundes Gewebe nachwachsen konnte. Da Operationen und Transplantationen zu riskant für die kleine Kämpferin waren, kam den Ärzten eine andere Idee. Kinderchirurgin Dr. Vanessa Dimas und Pflegerin Roxana Reyna strichen Eliana eine Mischung aus Honig und Kabeljau-Haut auf die Wunde.

Kinderchirurgin Dr. Vanessa Dimas (rechts) und die Pflegerin Roxana Reyna (links)

Kinderchirurgin Dr. Vanessa Dimas (r.) und Pflegerin Roxana Reyna

Foto: Driscoll Children’s Hospital

„Es ist der menschlichen Haut mikroskopisch sehr ähnlich“, erklärt Dr. Dimas. Deshalb fördere sie das Wachstum neuen Hautgewebes. „Sobald die Haut die Wundheilung unterstützt hat, löst sie sich quasi von selbst auf.“ Und siehe da: Laut dem Pflegeteam heilte Elianas Wunde in nur 10 Tagen mit minimaler Narbenbildung. „Es gab keine Nebenwirkungen, und zusätzliche chirurgische Eingriffe waren unnötig“, erklärt das Team. Heute ist Elianas Narbe so schwach, dass sie kaum noch zu sehen ist.

Elianas Wunde hinterließ zunächst eine sichtbare Narbe, die heute jedoch kaum noch zu sehen ist

Elianas Wunde hinterließ zunächst eine sichtbare Narbe, die heute jedoch kaum noch zu sehen ist

Foto: Krystal DeVos

„Haben Sie niemals Angst, Neues auszuprobieren“

Das Konzept, Fischhaut zur Heilung von geschädigtem Gewebe beim Menschen zu verwenden, gibt es schon seit Jahren. Es ist jedoch keine sehr gängige Praxis, erst recht nicht bei Säuglingen. Grund: Zu den Risiken zählen Reaktionen bei Kindern mit einer Fisch-Allergie; bei Säuglingen ist meist nicht bekannt, ob überhaupt eine Allergie vorliegt.

► Das Driscoll Children’s Hospital war die erste Klinik, die die Methode bei einem Frühchen dieser Größe anwendete. Dr. Dimas und Reyna präsentierten ihre Ergebnisse später auf einer Konferenz in Barcelona und wurden sogar ausgezeichnet. „Seit Eliana sind wir zuversichtlich genug, die Methode auch bei kleineren Babys anzuwenden“, sagt Reyna.

Mama Krysta DeVos mit ihrer als Meerjungfrau verkleideten Tochter

Mama Krysta DeVos mit ihrer als Meerjungfrau verkleideten Tochter

Foto: Krystal DeVos

DeVos hofft, dass Elianas Geschichte Mut macht, offen für neue medizinische Ansätze zu sein. „Ich hoffe, die Menschen lernen, dass wir für die moderne Medizin dankbar sein können. Auch wenn etwas ungewöhnlich klingt, haben Sie keine Angst, Neues zu wagen!“