Die Transferstrategie des FC Bayern ist derzeit enttäuschend und kaum nachvollziehbar. Der Verkauf von Mathys Tel, einem hochtalentierten und entwicklungsfähigen Spieler, erfolgt deutlich unter der ursprünglich vereinbarten Kaufoption und das an einen direkten Champions-League-Konkurrenten. Gerade in einer Phase, in der dringend Verstärkung im Angriff benötigt wird, ist das unverständlich. Tel hätte unter dem neuen Trainer eine faire Chance verdient.
Auch bei den Neuzugängen fehlt eine klare Linie. Der Transfer von Jonathan Tah ist sportlich kaum zu rechtfertigen. Er ist zu langsam, zu unbeweglich und bringt keinen spürbaren Mehrwert gegenüber dem bestehenden Personal. Stattdessen wären Spieler wie Zeno Debast oder António Silva deutlich sinnvoller gewesen. Beide sind jung, spielintelligent und bringen internationales Potenzial mit.
Viele spannende Talente sind inzwischen vom Markt, weil andere Vereine schneller und entschlossener handeln. Namen wie Jobe Bellingham, Dean Huijsen, Jeremie Frimpong, Rayan Cherki oder Ibrahim Maza, den sich Leverkusen gesichert hat, wären interessante Optionen gewesen. Oder Šeško und Hugo Ekitike. Beide hätte man schon in der vergangenen Saison zu vertretbaren Preisen verpflichten und bei Bedarf noch ein Jahr parken können. Ihr Potenzial war damals bereits klar erkennbar. Heute bewegen sich die Ablösesummen für solche Spieler im dreistelligen Millionenbereich.
Selbst jetzt wären Spieler wie Xavi Simons, Jonathan David (wohl ablösefrei), Arda Güler, Endrick oder Thiago Almada noch verfügbar. Allesamt mit großem Potenzial. Doch vom FC Bayern hört man dazu nichts.
Zusätzlich irritieren Aussagen wie jene zu Florian Wirtz, man hätte ihn ohnehin nicht verpflichten können. Solche Kommentare wirken unnötig kleinlaut und schwächen das sportliche Selbstverständnis des Vereins.
Stattdessen kursieren Namen wie Nico Williams, Rafael Leão oder Bradley Barcola. Diese Spieler sind aus Preis-Leistungs-Sicht stark überbewertet. Es wäre deutlich sinnvoller, das vorhandene Budget in junge, hungrige Spieler mit Entwicklungspotenzial zu investieren, anstatt teure Namen zu kaufen, die sportlich kaum voranbringen.
Bayern verliert aktuell an Klarheit, Mut und strategischem Weitblick. Wer in Europa ganz oben bleiben will, muss entschlossener, intelligenter und zukunftsorientierter handeln.