Zum Glück hatte der Hausmeister des Cecilien-Gymnasiums in Niederkassel schon früh am Samstagmorgen in der Aula einmal durchgelüftet und die Vorhänge geschlossen. So war es beim Kreisparteitag der Düsseldorfer CDU für die rund 120 Delegierten trotz 30 Grad Außentemperatur einigermaßen gut auszuhalten.

Nach den Begrüßungsworten durch den Kreisvorsitzenden Thomas Jarzombek und einem Werbeclip, in dem der Oberbürgermeister kurz und knapp auf das einging, was er in einer möglichen zweiten Amtszeit in Düsseldorf plant, bestieg Stephan Keller die Bühne, um seine Ziele in einer rund 40-minütigen Rede noch einmal ausführlicher darzustellen.

Ihm sei klar, dass man nicht für das gewählt werde, was man in der Vergangenheit geschafft habe, sagte Keller, sondern für das, was man in der Zukunft erreichen wolle. „Aber es hilft, wenn man in der Vergangenheit Wort gehalten hat und wenn man in der Vergangenheit gezeigt hat, dass man gute Arbeit abliefert.“ Und da sei man „richtig gut aufgestellt“.

Eine wichtige Aufgabe in den kommenden fünf Jahren sei die Ertüchtigung der Infrastruktur. Hier nennt Keller als Beispiel den Neubau der Theodor-Heuss-Brücke. Unter Beifall macht er klar, dass es mit ihm und der CDU auf der neuen Brücke keine Stadtbahntrasse geben werde.

Um das Thema Künstliche Intelligenz kommt man derzeit kaum herum. Und so kündigt der OB eine KI-Strategie für die Stadtverwaltung an. Dazu müsse nicht nur der Glasfaserausbau in Düsseldorf vollendet werden, von der Stadt solle zudem ein digitaler Zwilling erschaffen werden, sagte Keller. „Damit kann die KI dann Probleme in der Stadt erkennen und zu Lösungen beitragen.“

Bei Thema Bürokratie sei die Stadt Opfer und Täter gleichzeitig. „Wir sind Opfer, weil wir natürlich Vorschriften umsetzen müssen, die das Land erfunden hat, die der Bund erfunden hat oder Europa.“ Täter sei die Stadt, weil man selbst für die Wirtschaft bürokratische Hürden errichte. Hier soll eine Arbeitsgruppe aus IHK, Handwerkskammer und DGB bis zum ersten Quartal kommenden Jahres diese Hemmnisse identifizieren, damit sie dann in der Folge abgebaut werden können.

Beim Thema Verkehr sieht der OB noch immer die staufreie Stadt als eines seiner Ziele an. Dazu müsse der ÖPNV attraktiver werden, etwa durch die zweite Stufe des Rheintaktes.

50 neue Grünanlagen – fünf in jedem Stadtbezirk – will Keller mit einem mit einem neuen Programm schaffen, weitere 200 Millionen Euro in die Grundschulen investieren, die Kinderbetreuung weiter verbessern und einer Initiative für eine altersgerechte Stadt beitreten.

Das Kommunalwahlprogramm wurde am Ende des Parteitages von den Delegierten einstimmig beschlossen.