„Ist für uns kaum begreiflich”Amokläufer Arthur A. war einer von ihnen! Ex-Verein zeigt sich geschocktAmokläufer Arthur A. tötete am Gymnasium in Graz zehn Menschen.

Arthur A. tötete am Gymnasium in Graz zehn Menschen.

DPA/RTL14. Juni 2025 um 12:45 Uhr

Sie fühlen sich mitschuldig!
Nach dem schrecklichen Amoklauf an einem Gymnasium in Graz (Österreich) mit zehn Opfern meldet sich der ehemalige E-Sport-Verein des Täters Arthur A. (21) zu Wort. Die Botschaft geht unter die Haut – und beinhaltet auch Selbstkritik.

Sie gaben Arthur A. eine Plattform! Ex-Verein des Amokläufers von Graz zeigt sich getroffen

„Es trifft uns als Organisation hart, dass wir einer Person, die zu einer solchen Tat fähig ist, eine Plattform geboten haben.” Das schreibt der Verein Glacial Guardians aus Deutschland in einer Mitteilung auf X. Arthur A., der Amokläufer von Graz, gehörte zu ihnen, zwischen Mai und Dezember des vergangenen Jahres war er Teil des Teams, spielte den Ego-Shooter „Valorant”. Dann hörte er plötzlich auf, in der Stellungnahme heißt es: „Auf eigenen Wunsch hin, um sich stärker auf seine Ausbildung zu konzentrieren.”

Lese-Tipp: Was wir über den Amokläufer von Graz wissen und was nicht

Der Verein habe mit großer Bestürzung vom Vorfall in Graz erfahren – und konnte es anfangs gar nicht glauben. „Artur haben wir als zurückhaltenden und schüchternen jungen Menschen kennengelernt. Dass er zu einer so schrecklichen und unverzeihlichen Tat fähig sein könnte, ist für uns kaum begreiflich und erschüttert uns zutiefst.”

Neun Schüler und eine Lehrerin sterben am Gymnasium

Am Dienstag richtete Arthur A. an seiner ehemaligen Schule, dem Bundes-Oberstufenrealgymnasium, ein Blutbad an: Der 21-Jährige erschoss mit einer Pistole und einer abgesägten Schrotflinte neun Jugendliche im Alter von 14 und 17 Jahren sowie eine Lehrerin. Danach beging er Suizid. Beide Waffen besaß er legal. Das Motiv des Täters ist bislang unbekannt.

Lese-Tipp: Alles minutiös geplant! Amoklauf an Grazer Schule dauerte nur sieben Minuten

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Video-Tipp: Bruder von Amok-Opfer Hana (15) bricht in Tränen aus

01:15 min

Zehn Tote an Schule in Graz

Bruder von Amok-Opfer Hana (15) bricht in Tränen aus – „Wir vermissen dich“

„Wir nehmen diesen Vorfall zum Anlass, unsere internen Strukturen kritisch zu hinterfragen”

Die Tat schockiert natürlich auch die ehemaligen Zocker-Kollegen des Amokläufers. Und führt zu drastischen Veränderungen: „Wir sind zutiefst enttäuscht und nehmen diesen Vorfall zum Anlass, unsere internen Strukturen und Auswahlprozesse kritisch zu hinterfragen. In den kommenden Tagen werden wir Maßnahmen beraten, wie wir künftig noch besser erkennen und verhindern können, dass potenziell gefährdende Persönlichkeiten in unsere Organisation aufgenommen werden.”

Lese-Tipp: „Wir wollten es nicht glauben” – Sebastian kannte den Graz-Attentäter gut

Glacial Guardians betont: Die E-Sport-Organisation verstehe sich als Anlaufstelle für junge Menschen, insbesondere auch für jene, die sich ausgegrenzt fühlen. Dabei stehe man klar und unmissverständlich gegen jede Form von Gewalt, Diskriminierung und Extremismus und versuche, den Mitgliedern die richtigen Werte mitzugeben.

Die Stellungnahme schließt mit einem wichtigen Appell: „Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt allen Betroffenen und ihren Familien. Wenn ihr emotional betroffen seid, sucht euch bitte Hilfe.”

Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen

Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.