In einem ersten Prozess rund um die Explosionen, Geiselnahmen und Schüsse der letzten Monate sind drei Männer zwischen 21 und 24 Jahren wegen bewaffneten Drogenhandels, Raub und Freiheitsberaubung angeklagt.

Ziemlich gelassen und schweigend haben die drei jungen Männer die Verlesung der Anklage hingenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, seit 2023 Kokain, Heroin und Cannabis im großen Stil an- und verkauft zu haben. Und zwar als Teil einer gut organisierten Bande. Ihre Drogen hätten sie vorwiegend am Neumarkt oder Appellhofplatz vertickt. Sie hätten sogar ein eigener Kiosk in Köln als Operationsbasis und Verkaufsstelle gekauft. Und über ein großes Waffenarsenal verfügt, darunter auch Maschinenpistolen.

Einer der Angeklagten, soll bislang Unbekannten geholfen haben, der Bande eine große Lieferung Drogen zu klauen. Dieser Diebstahl gilt als Ausgangspunkt der Gewalteskalation. (FW|DD)

Was den Angeklagten vorgeworfen wird?

Einer der Angeklagten soll am Raub von mehreren Hundert Kilo Marihuana aus einer Halle in Hürth beteiligt gewesen sein. Der Diebstahl der Drogen hatte eine Welle der Gewalt und Einschüchterungsversuche ausgelöst. Mit dem Prozessstart beginnt jetzt die juristische Aufarbeitung. In den weiteren Prozessen geht es auch um die brutale Entführung in Bochum und spätere Folter der Opfer in Rodenkirchen.

Die Staatsanwaltschaft bereitet mindestens sechs weitere Strafprozesse vor. Bislang sind 27 Haftbefehle ergangen und die Ermittlungen der riesigen Soko der Kölner Polizei bringen immer noch weitere Einzelheiten und Beschuldigte ans Licht. (FW|DD|Archivbild)