Am nächsten Wochenende kommen in Duisburg dreimal besonders jene Menschen auf ihre Kosten, die gerne erstklassige Musik für Tasteninstrumente im Konzert erleben.

Zweimal lässt das Klavier-Festival Ruhr den 1961 in Kanada geborenen und längst legendären Pianisten und Komponisten Marc-André Hamelin in der Gebläsehalle im Landschaftspark Nord auftreten.

Am Samstag, 14. Juni, um 19 Uhr, bringt der diesjährige Porträtkünstler des Festivals hier ein ebenso spannendes wie abwechslungsreiches Soloprogramm. Der Bogen spannt sich von Joseph Haydn (die Sonate Nr. 37 D-Dur) bis zu Sergej Rachmaninow (Sonate Nr. 2 op. 36, nach der Reihenfolge) beziehungsweise zu dem 1953 geborenen John Oswald (“TIP“ ist eines seiner bunten „Plunderphonics“, nach den Lebensdaten der Komponisten). Der Weg führt unter anderem über Ludwig van Beethoven (Sonate Nr. 3 C-Dur op. 2 Nr. 3) und Frank Zappa (“Ruth is Sleeping“).

Am Sonntag, 15. Juni, um 17 Uhr, spielt Hamelin dann nicht alleine, sondern Kammermusik, zu ihm stoßen Johannes Moser (Violoncello) und das Viano-Quartett aus Hao Zhu und Lucy Wang (Violine), Aiden Kane (Viola) und Tate Zawadiuk (Cello). Hier reicht die Liste der Werke, auf die man sich freuen kann, von Claude Debussy (Sonate für Cello und Klavier) bis Antonín Dvorák (Klavierquintett A-Dur op. 81, nach der Reihenfolge) beziehungsweise von César Franck (Sonate für Cello – ursprünglich Violine – und Klavier A-Dur) bis zu Hamelin selbst (sein Klavierquintett, nach den Geburtsjahren der Komponierenden). In der Mitte stehen als besonderes Schmankerl die Drei Stücke für Cello und Klavier von Nadia Boulanger.

Wer am anderen Ende der Tasten lieber Pfeifen statt Saiten hat, ist am Sonntag besser in der Salvatorkirche aufgehoben. Um 18 Uhr beginnt dort das diesjährige Orgelfestival Ruhr. Die Kuhn-Orgel wird diesmal erkundet von dem Norweger Magne Draagen, seit 2021 Kantor und Organist an der bedeutenden Hamburger Hauptkirche St. Michaelis („Michel“) mit dem Schwerpunkt Orgel. Hier spannt sich der Bogen zwischen je zwei Sätzen aus der Sonate G-Dur op. 28 von Edward Elgar und der gleichfalls spätromantischen Sonate Nr. 8 op. 91 von Alexandre Guilmant (das ist die Reihenfolge) beziehungsweise von Toccata und Fuge E-Dur BWV 566 von Johann Sebastian Bach bis zu der kurzweiligen Suite „Une jazzy fillette“ von dem 1957 geborenen Charles Balayer (die Lebensdaten). Natürlich darf auch etwas von Draagens berühmtestem Landsmann Edvard Grieg nicht fehlen, angekündigt sind zwei beliebte Sätze aus „Sigurd Jorsalfar“ op. 56.