Magdeburg kommt bis zur Pause zurück

Die Partie hatte von Beginn an Tempo und Intensität. Oft fielen die Treffer schon nach wenigen Sekunden. Der Franzose Dika Mem avancierte vor der Pause zum überragenden Akteur und traf mit seinen wuchtigen Abschlüssen immer wieder. Magdeburg fehlte vor allem in der Abwehrmitte der Zugriff. Das monierte auch Trainer Bennet Wiegert in der ersten Auszeit beim Stand von 9:11 (17.). Barcelona hatte elf seiner zwölf Würfe erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Angriff war Wiegert zufrieden. Beim 12:16 (23.) musste der SCM dennoch aufpassen, dass ihm die Partie nicht entglitt.

Mit nun besseren Defensivleistungen und einer weiterhin treffsicheren Offensive gelang dies. Albin Lagergrens Doppelpack war wichtig. Magdeburg setzte zu einer Aufholjagd an. Nach einem Foul von Thiagus Petrus an Gisli Kristjansson, der trotz einer Schulterverletzung von Beginn an auf dem Feld stand, sah der Brasilianer Rot (26.). Der SCM kam ins Rollen, Tim Hornke traf nach Kempa-Trick zum 16:17 (27.). Auch eine Auszeit von Trainer Carlos Ortega stoppte den Lauf nicht. Nun verwarf auch einmal Dika Mem – und Kristjansson erzielte mit dem zweiten Versuch sein erstes Tor. Lagergren glich auch noch zum 18:18 aus (30.).

Hornke nutzt doppelte Überzahl zur Entscheidung

Nach der Pause blieb es spannend. Kein Team konnte sich auf mehr als zwei Treffer absetzen. Magdeburg führte erstmals in der 48. Minute (25:24), sah sich dann aber einem 27:29 gegenüber. Erneut bewiesen die Elbestädter Moral und kamen zum 29:29-Ausgleich. In den letzten Minuten wurde es dann dramatisch. Barcelona kassierte zwei Rote Karten (59.), SCM-Schlussmann Portner hielt einen Wurf von Richardson und elf Sekunden vor dem Ende hatte Magdeburg in doppelter Überzahl den Ball. Diese Chance ließ sich das Wiegert-Team nicht entgehen. Nach einem Anspiel auf rechts außen behielt Tim Hornke die Nerven und erzielte praktisch mit dem Schlusspfiff das 31:30. Rechtsauße Hornke war mit sieben Treffern zweitbester SCM-Schütze hinter Omar Ingi Magnusson. Dem Isländer gelangen gleich elf Tore.

Füchse Berlin im Finale

Im anderen Halbfinale hatten sich zuvor die Füchse Berlin souverän gegen HBC Nantes mit 34:24 (18:12) durchgesetzt – und das trotz einer frühen Roten Karte für Welthandballer Mathias Gidsel (9. Minute). Doch auch von der umstrittenen Entscheidung ließ sich der Deutsche Meister nicht stoppen und steht erstmals im Endspiel um die Königsklasse. Der SC Magdeburg hat die Champions League bereits 2002 und 2023 gewonnen.