Berlin/Bad Freienwalde – Vermummter Hass beim Vielfalts-Fest! Eine mutmaßlich rechtsextremistische Schläger-Truppe hat am Sonntag Teilnehmer einer Veranstaltung in Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) angegriffen. Zwei Besucher wurden verletzt, die Veranstalter der Initiative „Bad Freienwalde ist bunt“ berichten sogar von drei Verletzten.
Laut Polizeidirektion Ost kam es kurz vor 12 Uhr zu der Attacke. Demnach hatten etwa zehn bis 15 mit Tüchern und Masken Vermummte eine Versammlung mit Teilnehmern der queeren Community an der Karl-Marx-Straße attackiert: „Es waren männliche, dunkel gekleidete Angreifer“, so Polizeisprecher Roland Kamenz zu BILD.
Zwei Männer erleiden laut Polizei Kopfverletzungen
Mit Holzknüppeln und Quarzhandschuhen prügelten sie auf Besucher ein. Zwei 54 und 47 Jahre alte Männer trugen laut Polizei Kopfverletzungen davon, konnten aber vor Ort medizinisch versorgt werden. Dem Veranstalter zufolge soll mindestens ein weiterer Teilnehmer verletzt worden sein.
Die Angreifer flüchteten noch vor dem Eintreffen der Polizei in Richtung Kanalstraße. Eine Fahndung nach den Schlägern, die von Zeugen als Jugendliche und junge Erwachsene beschrieben werden, verlief bislang ohne Erfolg.
Ein Regenbogen-Regenschirm liegt noch auf dem Marktplatz von Bad Freienwalde
Foto: Christoph Soeder/dpa
Die Polizei hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Weil ein rechtsextremistischer Tathintergrund nicht ausgeschlossen wird, übernimmt voraussichtlich der Staatsschutz die Ermittlungen.
Attacke bei Fest gegen Hass und Hetze
Das Bündnis „Bad Freienwalde ist Bunt“ hatte auf dem Fest eine Kundgebung „gegen Rechtsruck, gegen Hass und Hetze“ veranstaltet.
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Brandenburgs Innenminister René Wilke (parteilos) erklärte zu dem feigen Angriff: „Wer Menschen attackiert, die ein Familien- und Kinderfest organisieren oder daran teilnehmen, bewegt sich weit außerhalb dessen, was wir als Gesellschaft akzeptieren können und dürfen.“
Die Polizei bittet Zeugen, die die Täter beobachtet haben oder Angaben zu den von ihnen genutzten Fluchtfahrzeugen machen können, sich unter der Telefonnummer 03341-3300 zu melden.