Berlin – Israels Militärschläge gegen das iranische Regime werden im gesamten Nahen Osten genauestens beobachtet. Offiziell haben die meisten arabischen Staaten Israel offiziell für die Angriffe kritisiert. Tatsächlich fürchten viele arabische Herrscher den iranischen Einfluss – und könnten heimlich auf Israels Sieg hoffen.

Bereits vor Monaten wurde berichtet, dass in vielen arabischen Hauptstädten eine Niederlage der palästinensischen Hamas-Terroristen herbeigesehnt wird, obwohl die offiziellen Reaktionen stets anti-israelisch waren.

Zu BILD sagt Dalia Ziada, ägyptische Expertin von der israelischen Denkfabrik „Jerusalem Center for Security and Foreign Affairs“, dass es sich beim Iran genauso verhält: „Es besteht kein Zweifel daran, dass arabische Länder äußerst erleichtert über eine Niederlage Irans und den damit verbundenen Zusammenbruch seiner Milizen und Stellvertreter in der gesamten Region wären.“

Menschen haben „Hoffnung, ihr Land wiederaufbauen zu können“

▶︎ Fakt ist: Das Mullah-Regime hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein Netzwerk aus verbündeten Terror-Organisationen (z. B. Hisbollah, Huthis, aber auch Hamas) aufgebaut, das es steuerte und finanzierte. Die Gruppierungen operierten in anderen Ländern, bedrohten die dortigen Regierungen und bauten die Länder zu Terror-Standorten im Kampf gegen Israel aus.

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Dabei agierten die Terroristen im Interesse des Iran, nicht im Interesse ihrer jeweiligen Heimatländer.

Was es bedeutet, wenn Israel eine vom Iran gelenkte Terror-Organisation in die Knie zwingt, erlebt zur Zeit der Libanon. Im Herbst 2024 schaltete die israelische Luftwaffe die gesamte Führungsriege der Islamisten aus, verwundete tausende Kämpfer und zerstörte einen großen Teil ihres Raketenarsenals. Nun wird die Hisbollah von der libanesischen Armee schrittweise weiter geschwächt, verliert politisch an Einfluss.

Expertin Ziada zu BILD: „Die Schwächung der Hisbollah, Irans stärkstem Stellvertreter, verschaffte der libanesischen Wirtschaft eine Atempause, ermöglichte es dem Militär, wieder territoriale Souveränität zu erlangen, und gab den Menschen Hoffnung, ihr Land wiederaufbauen zu können.“

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So könnte es auch anderen Ländern im Nahen Osten ergehen, wenn das iranische Regime bedeutend geschwächt wird oder gar stürzen sollte.

▶︎ „Stellen Sie sich vor, was im Jemen passieren könnte, wenn die Huthis geschwächt würden oder verschwinden. Oder im Irak, dessen Regierungssystem von Iran kontrolliert wird“, sagt die Kennerin der Region.

Der Iran investierte Milliarden in den Aufbau seiner Terror-Achse, die ihn bei seiner Mission, den jüdischen Staat zu vernichten, unterstützen sollte. Gleichzeitig waren die Islamisten-Gruppierungen als Abschreckung für Israel gedacht: Sollte Israel den Iran angreifen, würden sie alle Israel attackieren.

Bislang ist das Mullah-Regime jedoch auf sich alleine gestellt. Israel hat es geschafft, seine Terror-Verbündeten vorab zu schwächen oder abzuschrecken.

Dalia Ziada ist Expertin für Geopolitik und Governance im Nahen Osten mit mehr als 18 Jahren Erfahrung. Derzeit arbeitet sie als Senior Fellow am Jerusalem Center for Security and Foreign Affairs.