Stand: 15.06.2025 16:46 Uhr

Tatjana Maria hat die ganz große Überraschung geschafft und das Turnier im Londoner Queens Club für sich entschieden. Im Finale besiegte die 37-Jährige die US-Amerikanerin Amanda Anisimowa deutlich mit 6:3, 6:4.

„Es war so ein großartiges Turnier, ich habe jede Sekunde genossen, es war eine große Freude, hier zu spielen“, sagte Maria. Sie dankte nicht nur den Fans für die Unterstützung, sondern auch besonders ihrer Familie im Publikum. Nach Gottfried von Cramm (1939), Boris Becker (1985, 1987, 1988 und 1996) und Michael Stich (1993) triumphierte damit erstmals eine deutsche Tennisspielerin beim Vorbereitungsturnier auf Wimbledon.

Der Queen’s Club war in den vergangenen 52 Jahren den Männern vorbehalten gewesen, in diesem Jahr feierte die Frauenkonkurrenz ihr Comeback – mit einer völlig unerwarteten Siegerin.

Hochkonzentriert von Beginn an

Es war beinahe unglaublich, was Tatjana Maria auch an diesem Finaltag wieder für ein Spiel ablieferte. In gerade einmal einer halben Stunde machte sie kurzen Prozess und schnappt sich den ersten Satz mit 6:3. Basis war ein frühes Break zum 3:1 und auch von einem Re-Break zum 4:3 ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen und schlug umgehend zurück.

Ihren Slice spielte sie wieder zur Perfektion, doch auch der Rest ihres Spiels war einfach nur hochkonzentriert. Vom Aufschlag weg brachte sie fast alles durch und entnervte ihre favorisierte Gegnerin früh zur Verzweiflung. Immer wieder landeten die Returns der US-Amerikanerin im Netz, phasenweise wirkte sie regelrecht ratlos.

Anisimowa stellt sich um

Als die Deutsche gleich zum Auftakt des zweiten Satzes ein nächstes Break schaffte, schien schon so etwas wie eine Vorentscheidung möglich zu sein. Doch Anisimowa, in der Weltrangliste auf 15 platziert, gab sich noch nicht geschlagen. Die 23-Jährige stellte sich besser auf den Slice ihrer Kontrahentin ein und spielte fortan auch einfach etwas geduldiger.

Tatjana Maria beim Aufschlag im Finale von London.

Das Schlüsselspiel war dann wohl Marias Aufschlagsspiel zum 3:1, das sie nach extrem langem Kampf unter Dach und Fach brachte. Anisimowa, die sich aufgebäumt hatte, schien damit der Stecker gezogen. Quasi mühelos schaffte Maria im nächsten Durchgang ihr viertes Break und ging mit 4:1 in Führung.

Zum 5:3 konnte sich die Schwäbin bei ihrem Aufschlagsspiel auf ihren Service verlasssen, der in kritischer Phase ausgezeichnet kam. Es war die Entscheidung, zwei Spiele später hatte Maria ihren wertvollen Turniersieg geschafft.