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Technische Probleme auf der ISS verhindern den Start von vier Weltraumtouristen. Wie lange die auf ihren Flug ins Weltall warten müssen, ist unklar.
Kennedy Space Center – Seit Tagen wartet ein vierköpfiges Team darauf, endlich ins Weltall starten zu dürfen – doch daraus wird vorerst nichts. Die drei Weltraumtouristen und die ehemalige Nasa-Astronautin Peggy Whitson sollen für etwa zwei Wochen zur Internationalen Raumstation ISS fliegen – eigentlich. Doch nachdem der Flug wegen Problemen mit der Rakete kurzzeitig verschoben wurde, gibt es jetzt eine wahrscheinlich etwas längere Verschiebung: Wie die US-Raumfahrtorganisation Nasa mitteilt, wurde der Flug dieses Mal wegen eines Lecks an Bord der ISS verschoben.
Leck im russischen Bereich der Internationalen Raumstation ISS
„Im Rahmen einer laufenden Untersuchung arbeitet die Nasa mit Roskosmos zusammen, um eine neue Drucksignatur zu verstehen, die nach den jüngsten Reparaturarbeiten im hintersten Segment des Servicemoduls Swesda der Internationalen Raumstation aufgetreten ist“, heißt es in einer Nasa-Mitteilung. Kürzlich hätten Kosmonauten an Bord der Raumstation die Oberflächen des Moduls inspiziert und einige „Bereiche von Interesse“ versiegelt. Anschließend sei die aktuelle Leckrate gemessen worden. „Nach dieser Aktion hält das Segment nun den Druck“, heißt es bei der Nasa.
Die Internationale Raumstation ISS im November 2021, fotografiert von Bord einer „Crew Dragon“-Raumkapsel. (Archivbild) © Nasa
Die Verschiebung des Flugs – es sollte die vierte ISS-Mission des privaten Unternehmens Axiom Space sein – soll Nasa und Roskosmos mehr Zeit erkaufen, um die Situation genauer unter die Lupe zu nehmen und herauszufinden, was nun getan werden muss. „Ein neuer Starttermin für die vierte private Astronautenmission wird bekanntgegeben, sobald er verfügbar ist“, teilt die Nasa weiter mit. Geplant ist, dass Whitson das Kommando über die Mission übernimmt, die den Inder Shubhanshu Shukla, den Ungar Tibor Kapu und den polnischen Esa-Projektastronauten Sławosz Uznański-Wiśniewski zur ISS bringt.
Axiom Space fliegt Weltraumtouristen mit SpaceX-Raketen zur ISS
Axiom Space nutzt die „Falcon 9“-Raketen von SpaceX, um damit Astronautinnen und Astronauten zur Internationalen Raumstation zu bringen. Geplant ist, dass die Rakete mit der „Crew Dragon“-Raumkapsel vom Startplatz 39A am Kennedy Space Center in Florida abhebt. Dort starteten früher unter anderem die „Saturn V“-Raketen der Nasa, die die ersten Menschen zum Mond brachten.
Peggy Whitson ist lange Zeit für die Nasa als Astronautin tätig gewesen. Jetzt ist sie Kommandantin beim privaten Unternehmen Axiom Space. Ihre Crew bei der 4. Axiom-Mission zur ISS (v.l.): Shubhanshu Shukla (Indien), Sławosz Uzanański-Wiśniewksi Esa-Projektastronaut aus Polen) und Tibor Kapu (Ungarn). © Axiom Space
Heute starten dort SpaceX-Raketen, die „Starlink“-Satelliten in den Erdorbit befördern oder Menschen und Fracht zur Raumstation bringen. Die ISS ist jedoch bereits seit einiger Zeit von Lecks betroffen, die sich im russischen Segment der internationalen Forschungsstation befinden. Im vergangenen Herbst bezeichnete ein Nasa-Bericht diese Lecks als „großes Sicherheitsrisiko“. Trotzdem plant die Nasa, die in die Jahre gekommene Station bis 2030 zu nutzen. Erst 2031 soll sie mithilfe einer bei SpaceX in Auftrag gegebenen Raumsonde aus ihrem Orbit entfernt werden und auf die Erde stürzen. (tab)