Anlässlich der neuen Rangliste des Fußballfachmagazins „kicker“ über die besten Torhüter der Bundesliga hat der frühere Torwart Toni Schumacher sich darüber gewundert, dass kaum noch deutsche Keeper vertreten sind und gleichzeitig Alexander Nübel vom VfB Stuttgart kritisiert.

Die Bundesliga-Saison 2024/25 ist beendet, Zeit für den „kicker“, seine beliebten Ranglisten zu veröffentlichen. Bei den Torhütern hat es in diesem Sommer keiner aus dem deutschen Fußball-Oberhauses in die Kategorie „Weltklasse“ geschafft.

In der „Internationalen Klasse“ dahinter finden sich immerhin drei Schlussmänner: Peter Gulacsi von RB Leipzig, Gregor Kobel vom BVB und Nikola Vasilj vom FC St. Pauli.

Der erste deutsche Keeper ist erst in der „Nationalen Klasse“ anzutreffen, es ist Manuel Neuer (FC Bayern) auf Rang vier. Ein Umstand, der Toni Schumacher, Europameister von 1980 und zweifacher deutscher Meister (mit Köln und dem BVB), Sorgen bereitet.

„Die Situation der deutschen Torhüter hat sich nicht verbessert, das Gegenteil ist der Fall. Wir sind kein Torhüter-Land mehr“, konstatierte der frühere Nationaltorwart im „kicker“. „Ganz vorne rangieren Keeper, die nicht für den DFB spielberechtigt sind.“

Von den Deutschen war letztmals Neuer in der Kategorie „Weltklasse“ zu finden, das ist allerdings schon lange her, in der Winter-Rangliste 2020/21 war das der Fall. 

Schumacher wundert sich über Fehlen von Baumann

„Aktuell sind wir so weit davon entfernt wie selten“, wunderte sich Schumacher und legt den Finger in die Wunde: „Dass der kicker den Weltmeister von 2014 immer noch als besten deutschen Torhüter einstuft, spricht Bände.“ 

Hinter dem 39-jährigen Neuer seien dann zwar ein paar deutsche Keeper zu finden, „die in der Lage sind, hier und da zu glänzen“, führte Schumacher aus und zielte dabei auf Finn Dahmen (FC Augsburg, P5), Robin Zentner (Mainz 05, P6), Noah Atubolu (SC Freiburg, P7) und Alexander Nübel (VfB Stuttgart, P8), „aber die Konstanz bekommen sie nicht hin“.

Insbesondere Nübel sei einer, dem die besagte Konstanz fehle. Der Stuttgarter sei sein „Paradebeispiel“, betonte Schumacher. Nübel sei „ein Keeper mit Potenzial, der zu oft unter seinen Möglichkeiten bleibt“, kritisierte der 71-Jährige den vom FC Bayern an die Schwaben verliehenen Schlussmann.

„Völlig raus ist Oliver Baumann, den hätte ich noch in der Rangliste gesehen“, wunderte sich Schumacher über die Nicht-Berücksichtigung des Hoffenheimers, der auch im DFB-Team aktiv ist, in der Rangliste. „Gegen Italien bewies er auf internationalem Parkett sein Können. Und hinter der löchrigen Abwehr in Hoffenheim bist du eben oft verloren“, erklärte er.