16.06.2025

Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 10:36 Ukrainischer Geheimdienst: Tanker der russischen Schattenflotte identifiziert +++

Ein russischer Tanker soll seit Juli 2024 in internationalen Gewässern nahe Griechenland und Zypern illegale Öltransporte durchführen. Dies berichtet „Kyiv Independent“ unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst HUR. Demnach ist das Schiff nicht im Westen versichert und Teil der expandierenden russischen Schattenflotte, mit der Russland Sanktionen gegen seine Ölexporte umgeht. Laut HUR stellen solche Transfers „eine Gefahr für die Umwelt dar, ermöglichen es dem Aggressor, die Herkunft des Öls zu verschleiern, sich der internationalen Kontrolle zu entziehen und die Lieferung an Drittländer unter Umgehung der Sanktionen sicherzustellen“.

+++ 09:50 „Ewige Flamme“ gelöscht: Chef des russischen Ermittlungskomitees geht gegen Kind vor +++
Der Leiter des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, ordnet die Eröffnung eines Strafverfahrens gegen ein Kind an. Dies berichtet das oppositionelle Portal „Meduza“ mit Sitz in Riga unter Berufung auf den Pressedienst der Behörde. Das Kind, das im Jahr 2017 geboren sein soll, hatte Wasser auf die „Ewige Flamme“ geschüttet und das Feuer gelöscht. „Meduza“ veröffentlicht auch ein Video, das den Vorfalls in der Region Jaroslaw zeigen soll. Die Handlung des Kindes soll laut einer offiziellen Erklärung als „Akt der Schändung eines Symbols des militärischen Ruhms“ untersucht werden, heißt es. „Beamte des Jugendamts haben ein präventives Gespräch mit dem Kind und seinen Erziehungsberechtigten geführt und die Gründe für sein Handeln ermittelt“, zitiert „Meduza“ aus der Ministeriums-Erklärung. Es ist unklar, warum das Kind Wasser auf die Flamme goss. In Russland symbolisiert die „Ewige Flamme“ das Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Der Vorfall soll sich bereits am 12. Juni am“Tag Russlands“, an dem dieses seine Unabhängigkeit feiert, ereignet haben.

+++ 09:19 Russen und Ukrainer nennen Opferzahlen der gegnerischen Armeen +++
Die russischen Truppen haben nach eigenen Angaben binnen eines Tages mehr als 170 ukrainische Soldaten getötet. Dies berichtet das Kreml-Sprachrohr Tass unter Berufung des Pressezentrums der Kampfgruppe Ost, Alexander Gordejew. „Im Laufe des Tages verlor der Feind mehr als 170 Soldaten, einen US-amerikanischen Schützenpanzer M113, zwei Kosak-Kampfpanzer, eine AN/TPQ-49-Gegenbatterie-Radarstation (AN), neun Fahrzeuge und neun Kontrollposten für unbemannte Flugzeuge. Während des Gefechts wurden zwei gezogene Haubitzen zerstört.“ Laut dem ukrainischen Generalstab hat Russland innerhalb eines Tages 1200 Soldaten verloren – diese sind entweder getötet oder schwer verwundet. Die Zahl der russischen Opfer steigt laut Kiew damit auf 1.005.060.

+++ 08:47 „Die Russen lügen über alles“ – Kiews Militärverwaltung reagiert auf Drohnenschwärme +++
Die russischen Streitkräfte setzen nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht 138 Schahed-Schlagdrohnen und Täuschungsdrohnen verschiedener Typen gegen die Ukraine ein. Das Hauptangriffsziel ist demnach die Region Donezk. Die Luftabwehr soll dabei 125 russische Drohnen im Norden, Osten, Süden und Zentrum des Landes ausgeschaltet haben. An 10 Orten werden jedoch Einschläge registriert, auf acht weitere fallen Drohnentrümmer. Der Leiter der Militärverwaltung der Stadt Kiew, Timur Tkatschenko, reagiert auf den Angriff bei Telegram: „Die Russen lügen über alles. Wenn sie behaupten, militärische Ziele getroffen zu haben, zielen sie auf unsere Häuser und unsere Bevölkerung. Das ist eine bewusste Taktik des Terrors.“

+++ 08:15 Ukrainischer Militärblog meldet russische Erfolge +++
Russische Truppen sollen in der Nähe des Dorfes Burlatske und in Nowopil im ukrainischen Gebiet Donetsk vorgerückt sein. Dies berichtet der ukrainische Militärblog DeepState auf Telegram und veröffentlicht aktualisierte Karten der Frontlinie. Wie „The New Voice of Ukraine“ schreibt, versuchte Russland in den vergangenen 24 Stunden 22 Mal, die Verteidigungslinien im Frontabschnitt Nowopawliwka zu durchbrechen. Insgesamt wurden demnach 133 Gefechte verzeichnet, davon 39 bei Pokrowsk.

+++ 07:43 ISW: Putin versucht wahrscheinlich vom Krieg in der Ukraine abzulenken +++
Der russische Präsidenten Wladimir Putin könnte von der Eskalation zwischen Israel und dem Iran profitieren. „Putin versucht wahrscheinlich, von seinem andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine abzulenken, indem er den Vereinigten Staaten anbietet, bei der Vermittlung der Situation im Nahen Osten zu helfen“, schreibt das Institute for the Study of War (ISW). Putin stelle Russland „als einen effektiven und notwendigen internationalen Partner für die Vereinigten Staaten inmitten der anhaltenden iranisch-israelischen Spannungen dar“, heißt es. Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump von einem längeren Gespräch mit Putin berichtet hatte, in dem sich die beiden vor allem über den Nahen Osten ausgetauscht und „viel weniger“ Zeit auf die Ukraine als auf den Iran verwandt hätten. Dabei soll Putin angeboten haben, im Nahen Osten zu vermitteln.

+++ 07:11 Feuer in Industrieanlage von Saporischschja +++
Nach einem russischen Angriff bricht in einer Industrieanlage in der Stadt Saporischschja ein Feuer aus. Dies meldet der Leiter der Militärverwaltung des Gebiets, Iwan Fjodorow, auf Telegram. Die Rettungskräfte sind vor Ort im Einsatz. Verletzte soll es nicht geben. Zuvor hatte Fjodorow von einer Bedrohung durch Angriffsdrohnen berichtet, die Luftabwehrsysteme waren im Einsatz.

+++ 06:40 Bilaterales Treffen: Trump setzt sich wieder mit Selenskyj zusammen +++
US-Präsident Donald Trump will sich am Rande des G7-Gipfels in Kanada mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem bilateralen Gespräch treffen. Das bestätigt ein US-Regierungsvertreter vor dem offiziellen Start des Gipfeltreffens in Kananaskis. Selenskyj wird dort am Dienstag als Gast erwartet. Trump und Selenskyj hatten sich zuletzt Ende April am Rande der Trauerfeier für den verstorbenen Papst Franziskus im Vatikan zu einem Zweier-Gespräch getroffen. Ein Besuch des ukrainischen Präsidenten Ende Februar im Weißen Haus in Washington war in einem Eklat geendet.

+++ 06:09 EU-Kommission pocht auf Verschärfung der Sanktionen +++
Der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, zufolge muss der Druck auf Russland im Hinblick auf einen Waffenstillstand mit der Ukraine erhöht werden. Sie fordert vor dem G7-Gipfel die teilnehmenden Staaten auf, die Sanktionen zu verschärfen, um dieses Ziel zu erreichen. „Wir müssen mehr Druck auf Russland ausüben, um einen wirklichen Waffenstillstand zu erreichen, Russland an den Verhandlungstisch zu bringen und diesen Krieg zu beenden. Sanktionen sind für dieses Ziel von entscheidender Bedeutung“, sagt sie auf einer Pressekonferenz im kanadischen Kananaskis. Die EU habe vergangene Woche einen Vorschlag für ein Paket mit 18 Sanktionen vorgelegt, sagt von der Leyen. „Ich werde alle G7-Partner einladen, sich uns in diesem Bemühen anzuschließen.“

+++ 05:38 Merz zu G7-Gipfel in Kanada eingetroffen – auch Selenskyj nimmt teil +++
Bundeskanzler Friedrich Merz trifft in Kanada ein, um am Gipfel der sieben großen westlichen Industrieländer teilzunehmen. Heute wollen die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe zwei Tage lang im Ferienort Kananaskis in den Rocky Mountains über Wirtschafts- und Handelsfragen sowie über außenpolitische Krisen sprechen – allen voran die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine. Als Gast wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehmen, der sich mehr Unterstützung für sein Land und größeren Druck auf den Aggressor Russland wünscht. Die Bundesregierung hatte bereits vor Merz‘ Abreise klargemacht, dass sie kaum handfeste Ergebnisse des Gipfels erwartet. „Das Wichtigste ist, als G7 ein Signal der Einigkeit zu senden“, heißt es aus dem Kanzleramt.

+++ 00:20 Ukraine meldet Angriff auf „wichtiges Ziel des militärisch-industriellen Komplexes“ in Russland +++
Der ukrainische Generalstab berichtet von einer Attacke auf ein „wichtiges Ziel des militärisch-industriellen Komplexes“ in Russland. Den Angaben zufolge wurde eine Produktionsstätte für Angriffsdrohnen getroffen. „Ziel war die Produktionsstätte in Jelabuga, Republik Tatarstan, Russland. Der Komplex der Besatzer dient der Herstellung, Erprobung und dem Abschuss von unbemannten Flugkörpern, die die Ukraine, einschließlich ihrer Energie- und zivilen Infrastruktur, angreifen“, so der Generalstab.

+++ 22:16 Selenskyj: Russland plant Angriffe auf Energieinfrastruktur – auch Atomanlagen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor neuen russischen Angriffen auf die Energieversorgung seines Landes – auch auf Atomanlagen. Auf Telegram erklärt Selenskyj, es gebe konkrete Hinweise von Partner-Geheimdiensten auf bevorstehende Attacken, die angesichts der weltweiten Aufmerksamkeit für den Konflikt zwischen Israel und dem Iran möglicherweise weniger Beachtung fänden. Bei einem Treffen mit Militärs, dem Geheimdienst und Regierungsvertretern habe man Schutzmaßnahmen für kritische Infrastruktur besprochen. Informationen zur Bedrohung ukrainischer Atomkraftwerke seien bereits an die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sowie an die USA weitergeleitet worden. Selenskyj betont: „Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass Moskau ernsthaft an einem Kriegsende oder diplomatischen Lösungen interessiert ist“.

+++ 21:31 Ukrainischer Schauspieler Yuriy Felipenko an Frontlinie getötet +++
Der ukrainische Schauspieler Yuriy Felipenko ist an der Front gefallen. Das teilt seine Frau Kateryna Motrych auf Instagram mit. Felipenko war unter anderem durch seine Rolle in der ukrainischen TV-Serie „A Promise to God“ bekannt geworden. Im April 2024 hatte er sich dem Achilles-Strike-Drone-Bataillon angeschlossen, das mittlerweile als eigenständiges Regiment gilt und zu den effektivsten Drohneneinheiten der Ukraine zählt. „Yura war mein Welt, meine Seele, mein Licht“, schreibt Motrych in einem emotionalen Abschiedspost auf Instagram. Seit Beginn der russischen Invasion wurden zahlreiche ukrainische Kulturschaffende getötet – sowohl im Einsatz an der Front als auch bei Angriffen auf zivile Ziele.

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