„Außerdem müssen Verbraucher vor dem Kauf solcher Produkte sowohl in Geschäften als auch im Online-Handel durch eine sachkundige Person beraten werden“, sagt Caroline Pilling, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale in Wuppertal.
„Ziel ist es, Gefahren von Mensch, Tier und Umwelt fernzuhalten. Beispiel Insektensprays: Die als Wirkstoffe enthaltenen Pyrethroide können möglicherweise schädigend auf das Hormonsystem oder auf die Entwicklung des Nervensystems wirken. Für Katzen können sie sogar tödlich sein.“ Wenn die Substanzen erst einmal im Haus versprüht wurden, bleiben sie oft ein Jahr und länger in der Wohnung. Sie sind zudem auch nur schlecht mit Wasser zu entfernen, weiß die Umweltexpertin.
Wie wird die Neuregelung tatsächlich umgesetzt?
Die Umweltberatung hat sich in Wuppertal in Drogeriemärkten umgesehen und Bau- und Gartenmärkte aufgesucht, um sich vor dem Kauf eines Insektizids beraten zu lassen. Ergebnis: „Beratungspflichtige Insektizid-Sprays sind aus Selbstbedienungsregalen verschwunden – das ist positiv“, erläutert die Umweltberaterin, „stattdessen werden dort jetzt frei verkäufliche Insektenabwehrsprays, sogenannte ,Repellenzien’, mit etwas entschärfter Rezeptur angeboten. Wenig überzeugend sei jedoch mit wenigen Ausnahmen die Beratung in Fachmärkten abgelaufen: „Hier fehlt es offenbar an Fachwissen. Es wurden beispielsweise meist keine Schutzhandschuhe empfohlen und es fehlten die Hinweise, dass Mittel außer Reichweite von Kindern gelagert werden müssen und Restbestände in die Schadstoffsammlung gehören.“
Um tierische Plagegeister auch ohne chemische Keule aus dem Haus zu halten oder zu vertreiben, hat die Umweltberaterin folgende Tipps:
Vor allen Fenstern angebracht, verhindern sie das Einfliegen von Vorrats- und anderen Schädlingen, wie zum Beispiel Kleidermotten, aber auch von Mücken und anderen Plagegeistern.
Keine „Futterquellen“ bieten
Eine Ameise, die eine Leckerei in der Küche entdeckt, markiert den Weg dorthin mit Duftstoffen und schon entsteht eine Ameisenstraße. Wenn möglich sollte man daher bereits die erste entdeckte Ameise schnell nach draußen befördern und danach die Futterquelle entfernen. Außerdem Eintrittsstellen (Ritzen, Löcher) abdichten.
Schlupfwespen gegen Kleidermotten einsetzen
Befallene Textilien, sofern es die Waschanleitung erlaubt, im 60-Grad-Programm waschen, in die Sonne hängen oder drei Tage lang ins Gefrierfach legen, und den Kleiderschrank inklusive Ritzen und Bohrlöchern gründlich reinigen. Klebefallen zeigen lediglich den Befall an – zur Mottenbekämpfung kann man Schlupfwespen einsetzen. Diese sind winzig klein, zerstören die Motteneier und verschwinden dann von selbst wieder.
Qualifizierte Schädlingsbekämpfer fragen
Bei Kakerlaken, Bettwanzen, Flöhen und in hartnäckigen Fällen sind Profis gefragt. Qualifizierte Fachleute für Schädlingsbekämpfung findet man beispielsweise beim Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung oder dem Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verband. Vorsicht: Es tummeln sich auch viele unseriöse Anbieter auf dem Markt.