Im  Konflikt zwischen Globus und den Mietern auf dem Areal am Alten Leipziger Bahnhof – Hanse 3, Wagenplatz und die „Ständige Vertretung“ – gibt es eine neue Entwicklung. Die Anfang Februar 2025 ausgesprochenen Kündigungen „werden nicht vollzogen“, informierte André Barth, Leiter des Stadtbezirksamtes Neustadt, gestern auf der Sitzung des Stadtbezirksbeirates Neustadt. Auch die angedrohte Abschaltung des Stroms sei vorerst vom Tisch.

Wagenplatz am Alten Leipziger Bahnhof kann vorerst bleiben. Foto: Anton LaunerWagenplatz am Alten Leipziger Bahnhof kann vorerst bleiben. Foto: Anton Launer

Gemeinsam mit Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) habe er bei einem Treffen mit Enrico Wilde, Bereichsleiter Standortplanung bei Globus, und weiteren Globusvertretern über die Lage auf dem Globus-Grundstück in der Leipziger Vorstadt gesprochen. Im Ergebnis sei ein „Stillhalteabkommen“ vereinbart worden. Barth und Kühn hätten eine „soziale Kontrolle“ des Areals durch die Nutzer zugesagt. Der Entwurf einer entsprechenden Vereinbarung liege Globus zur Prüfung vor.

Damit sollen die von Globus beanstandeten Lärmbelästigungen und Ruhestörungen unterbunden werden. Ob diese Ruhestörungen tatsächlich mit den drei Nutzergruppen zusammenhängen, ist schwer feststellbar. Das Gelände ist weitläufig und wird von verschiedenen anderen Gruppen ohne Genehmigung genutzt. Das Neustadt-Geflüster hatte darüber berichtet. Die Crew der „Hanse 3“ hatte zwischenzeitlich schon angekündigt, Veranstaltungen abzusagen, nun finden aber wieder Konzerte statt, am Donnerstag, 10. April, 20 Uhr spielen zum Beispiel Kanalizacija auf.

Die Hanse 3 kann ihre Räume weiter nutzen. Foto: Anton LaunerDie Hanse 3 kann ihre Räume weiter nutzen. Foto: Anton Launer
Noch keine Ersatzfläche

Die Globusvertreter hätten in dem Gespräch deutlich gemacht, dass die Stadt bis heute keine alternative Fläche für den geplanten Globus-SB-Markt am Alten Leipziger Bahnhof bereitgestellt habe. Zwar sei das B-Plan-Verfahren für einen Standort in der Bremer Straße in der Friedrichstadt weit fortgeschritten, der vereinbarte Flächentausch mit der Sachsen-Energie jedoch nicht zustande gekommen. Baubürgermeister Kühn habe in dem Gespräch mit den Globus-Vertreter zugesagt, einen weiteren Anlauf bei dem Energieunternehmen zu starten, um den Flächentausch doch noch auf den Weg zu bringen.

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