„Kicker“-Bericht
©IMAGO
Dass Frank Baumanns Zukunft ab Sommer beim FC Schalke 04 liegt, wurde zwar noch nicht offiziell kommuniziert, Zweifel daran bestehen nach den verdichteten Hinweisen der vergangenen Tage zwischen Weser und Emscher aber kaum noch. Der langjährige Geschäftsführer des SV Werder Bremen wird für die neue Herausforderung als Sportvorstand bei den Königsblauen auch seine Investorenanteile bei den Norddeutschen abgeben, berichtete das Magazin „Kicker“.
Baumann hatte sich im Januar 2024 einem regionalen Bündnis aus Unternehmen und Privatpersonen angeschlossen, die im Rahmen einer strategischen Partnerschaft den in Schieflage geratenen Traditionsklub Werder finanziell unterstützen. Der 49-Jährige beteiligte sich mit seinem Privatvermögen an dem Zusammenschluss, der rund 18 Prozent der Anteile an der ausgegliederten SV Werder Bremen GmbH & Co KGaA übernahm und dem Bundesligisten damit eine Kapitalerhöhung von 38 Millionen Euro einbrachte. Um Interessenkonflikte zwischen seiner neuen Position bei Schalke 04 und dem bestehenden Werder-Investment von Vornherein auszuschließen, plane Baumann, seine Anteile zukünftig abzugeben, berichtete das Magazin. Ob bereits ein möglicher Abnehmer bereitsteht und welche Folgen für Werder der Rückzug noch mit sich bringen könnte, bleibt offen.
Schalkes Sportdirektor Youri Mulder hatte die Verpflichtung Baumanns nach vorherigen Medienberichten am vergangenen Wochenende indirekt bestätigt. „Ich denke, dass das eine gute Wahl ist“, sagte Mulder vor dem Zweitligaspiel der Knappen gegen den SSV Ulm bei „Sky“. Der Deal gilt übereinstimmenden Berichten zufolge als sicher. „Es ist noch nicht offiziell“, meinte Mulder darauf angesprochen. Der S04-Aufsichtsrat müsse die Personalie noch absegnen. Dies gelte aber als Formsache. Dem Vernehmen nach stellte sich Baumann am Sonntagmorgen bereits dem Kontrollgremium vor.
Baumann war von 1999 und 2009 als Spieler bei Werder aktiv und ein halbes Jahr nach seinem Karriereende im Verein in die Funktionärsrolle gerückt. Ab 2010 bekleidete er unterschiedliche Positionen, von 2016 bis zu seinem Ausscheiden war er als Sport-Geschäftsführer tätig. Über diesen Zeitraum erzielten die Hanseaten ein Transferplus von 32,3 Millionen Euro – Ausgaben von 110,3 Mio. Euro stehen Einnahmen aus Spielerverkäufen von 142,5 Mio. Euro gegenüber. Werder war zwischenzeitlich (2021) in die 2. Bundesliga abgestiegen, aber direkt ins Oberhaus zurückgekehrt.