Der statistische Maximalwert pro Saison und Spieler liegt bei 3.060 Einsatzminuten. Erreicht wird er von Profis, die jedes der 34 Bundesligaspiele über die volle Distanz absolvieren. Senne Lynen war davon in der Serie 2024/25 nicht allzu weit entfernt. Insgesamt 2.748 Minuten, verteilt auf 32 Einsätze, stand der Belgier für den SV Werder Bremen auf dem Platz. Viel mehr Stammspieler kann man nicht sein. Und doch blieb es verhältnismäßig ruhig um den 26-Jährigen, der eher stille Führungskraft, denn Mann für das Rampenlicht ist.

Dazu passt: Wann immer in diesem Sommer über Bremer Verkaufskandidaten gesprochen wird, die dem Verein dringend benötigte Transfererlöse bescheren könnten, fallen für das Mittelfeld die Namen Romano Schmid und Jens Stage. Lynen hingegen fehlt in der Aufzählung – obwohl er mit einem Marktwert von neun Millionen Euro der viertwertvollste Spieler des Kaders ist. Werders Verantwortlichen ist das im Grunde ganz Recht, denn auch wenn am Osterdeich grundsätzlich kein Spieler als unverkäuflich gilt, soll der Stratege bleiben. Unbedingt.

„Seine Entwicklung ist sehr positiv, deswegen planen wir weiterhin fest mit ihm“, erklärt Sportchef Clemens Fritz im Gespräch mit unserer Deichstube – und betont: „Wir haben in der vergangenen Saison einmal mehr gesehen, wie wichtig er für uns ist.“

Torlos, aber top in der Defensive

Zwar steht im Arbeitsnachweis des Belgiers kein einziges Tor und auch nur ein Assist, dafür überzeugte er in seiner Rolle vor der Abwehr jedoch in anderen Bereichen. Mit 363,16 Kilometern spulte Lynen etwa die höchste Gesamtlaufleistung aller Bremer Profis ab, und mehr als seine 273 gewonnenen Zweikämpfe entschieden nur Schmid (330) und Mitchell Weiser (327) für sich. Auch in Sachen Passquote lag der gebürtige Antwerpener mit 85,56 Prozent weit vorne. Lediglich die Innenverteidiger Marco Friedl (91,71) und Anthony Jung (91,32) schnitten besser ab.

„Senne hat einen unheimlich großen Einfluss auf unser Spiel, weil er eine hohe Handlungsschnelligkeit besitzt und gut antizipiert“, lobt Sportchef Fritz, der diese Qualitäten auch in der kommenden Saison wieder auf dem Platz sehen möchte.

Nach seinem Wechsel im Jahr 2023 vom belgischen Erstligisten Union Saint-Gilloise steht Lynen vor seiner dritten Bundesliga-Spielzeit. Hatte er zu Beginn noch Anpassungsschwierigkeiten, hat er sich mittlerweile vollends an Spieltempo und Gegebenheiten im deutschen Fußball-Oberhaus gewöhnt. Aktuell spricht sehr viel dafür, dass Lynen auch unter Werders neuem Cheftrainer Horst Steffen eine der Säulen der Mannschaft bleibt. Der Vertrag des Profis läuft noch bis 2027. Wie zu hören ist, gibt es bei Werder bereits erste Gedankenspiele, ihn vorzeitig auszuweiten.

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