Wiesbaden (Hessen) – Dieser Schlag sitzt tief im kriminellen Herzen des Internets!
Mit der Operation „Deep Sentinel“ haben Ermittler einen der größten illegalen Drogenmärkte im Darknet vom Netz genommen: Den „Archetyp Market“. Ein 30-jähriger Deutscher soll hinter dem kriminellen Online-Markplatz für Drogen stehen. Spezialkräfte der spanischen Nationalpolizei nahmen den Mann bereits am Donnerstag in seiner Wohnung in Barcelona fest.
Der Vorwurf: Er soll der Administrator der Plattform sein.
Millionen-Vermögen beschlagnahmt
Parallel zu seiner Festnahme durchsuchten Einsatzkräfte Wohnungen und Häuser in Hannover, im Kreis Minden-Lübbecke (NRW) und in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Die Bilanz: 8 Handys, 4 Computer, 34 Datenträger und Vermögenswerte im Wert von 7,8 Millionen Euro wurden sichergestellt.
Auch in den Niederlanden schlugen Ermittler zu: In einem Rechenzentrum beschlagnahmten sie die Server von „Archetyp Market“ – und schalteten sie ab.
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Foto: BKA
Nach der Festnahme des mutmaßlichen Haupttäters gerieten auch seine Helfer ins Visier. Die Komplizen sollen als „Moderatoren“ auf der Plattform gearbeitet haben. Bei Durchsuchungen von insgesamt 20 Objekten – darunter Wohnungen in NRW, Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg – wurden weitere Datenträger und Drogen sichergestellt. In Schweden wurden sieben weitere Verdächtige festgenommen.
Hunderttausende Kundenkonten
Laut Bundeskriminalamt war „Archetyp Market“ eine der größten Drogen-Plattformen im Darknet. Dort wechselten Amphetamin, Cannabis, Fentanyl, Heroin und Kokain den Besitzer. Gezahlt wurde mit der Kryptowährung Monero.
Die Dimension: Zuletzt waren auf der Plattform 17.000 Verkaufsangebote, 612.000 Kundenkonten registriert. Das BKA schätzt das Handelsvolumen auf mindestens 250 Millionen Euro!
Auch Käufer im Visier der Ermittler
Carsten Meywirth, Leiter der Abteilung Cybercrime beim BKA, sagt: „Mit Archetyp Market haben wir den ältesten, noch aktiven Darknet-Marktplatz vom Netz genommen.“ Jetzt sollen auch Verkäufer und Käufer verfolgt werden – mit Hilfe der sichergestellten Computer, Handys und Datenträger.