Während Europas Industrieproduktion im April überraschend einbricht, schwimmt Kroatien gegen den Strom und verzeichnet als eines der wenigen Länder ein deutliches Wachstum.
Die Industrieproduktion in der Eurozone und der Europäischen Union ist im April erstmals seit Jahresbeginn eingebrochen. Während die meisten Länder Rückgänge verzeichneten, konnte Kroatien gegen den Trend ein deutliches Wachstum erzielen, wie aus den jüngsten Daten des europäischen Statistikamtes Eurostat hervorgeht.
In den 20 Ländern der Währungsunion sank die saisonbereinigte Industrieproduktion im April um 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im März war noch ein ebenso starker Anstieg um 2,4 Prozent verbucht worden, wie die revidierten Zahlen belegen. Auf Ebene der gesamten EU fiel der Rückgang mit 1,8 Prozent etwas moderater aus, nachdem im März ein Plus von 1,9 Prozent erreicht worden war.
Sektorale Einbrüche
Besonders deutlich zeigt sich die Abschwächung bei kurzlebigen Konsumgütern. In diesem Segment brach die Produktion in der Eurozone um drei Prozent ein, während der Rückgang in der gesamten EU bei zwei Prozent lag. Auch die Energieproduktion im Währungsraum verzeichnete mit minus 1,6 Prozent einen markanten Einbruch.
Der Bereich der Investitionsgüter musste ebenfalls Federn lassen und verzeichnete einen Produktionsrückgang von 1,1 Prozent.
Kroatiens beeindruckendes Wachstum
Im Gegensatz zum europäischen Abwärtstrend konnte Kroatien ein kräftiges Wachstum von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen. Als Wachstumstreiber erwiesen sich dabei insbesondere die Fertigungsindustrie sowie die Versorgung mit Elektrizität, Gas, Dampf und Klimaanlagen.
Die positive Entwicklung der kroatischen Industrie basiert auf mehreren Faktoren. Ein wesentlicher Aspekt ist die anhaltend hohe Arbeitsproduktivität, die 2023 um rund drei Prozent gestiegen ist und für die auch 2024 ein weiterer Zuwachs prognostiziert wird. Diese Entwicklung wird durch einen stabilen Arbeitsmarkt und steigende Löhne unterstützt, was wiederum den privaten Konsum und die Investitionsbereitschaft im Land stärkt.
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