Hamburg – Feige Brandanschläge erschüttern in zwei aufeinander folgenden Nächten die Hansestadt!

In der Nacht auf Samstag wurden im Stadtteil Groß Flottbek gegen 3.40 Uhr zwei Fahrzeuge in Hamburg angezündet, ein Mercedes GLE und eine Mercedes-C-Klasse brannten vollständig aus. Kurz darauf tauchte auf der vor allem von Linksextremisten genutzten Internet-Plattform „Indymedia“ ein Bekennerschreiben auf. Tenor: Man habe zwei Autos von Karl Gernandt (64) „abgefackelt“, einem engen Vertrauten des Hamburger Milliardärs und Logistikmagnaten Klaus-Michael Kühne. Zuerst hatten die „Hamburger Morgenpost“ und das „Abendblatt“ berichtet.

Doch am Montagabend kam raus: Der Brandanschlag traf offenbar nicht Gernandt, sondern völlig Unbeteiligte! Gegenüber BILD bestätigte die Polizei einen entsprechenden Bericht des „Hamburger Abendblatt“.

Der Staatsschutz der Polizei ermittelt weiter wegen schwerer Brandstiftung.

Klaus Gernadt (64, links) ist ein enger Vertrauter des Hamburger Milliardärs und Logistikmagnaten Klaus-Michael Kühne

Karl Gernandt (64, links) ist ein enger Vertrauter des Hamburger Milliardärs und Logistikmagnaten Klaus-Michael Kühne

Foto: action press

Nur eine Nacht später brannte im feinen Hamburger Stadtteil Nienstedten um 4.30 Uhr ein Mini. Die Flammen griffen auch auf einen Saab über, zerstörten den Heckbereich. Das Mini-Cabrio stand auf dem Grundstück von Kajetan von Mentzingen (54), Manager des Technologieunternehmen „Vincorion“, das unter anderem im Rüstungsbereich aktiv ist.

Auf dem Grundstück des Rüstungs-Managers brannte ein Mini Cabrio aus, Teile der Fassade und ein Saab Cabrio wurden beschädigt

Auf dem Grundstück des Rüstungs-Managers brannte ein Mini-Cabrio aus, Teile der Fassade und ein Saab-Cabrio wurden beschädigt

Foto: Marco Zitzow

Die Flammen drohten auch auf das Wohnhaus des 54-Jährigen überzugreifen, die Hecke im Garten brannte bereits. Die Feuerwehr hatte den Brandherd aber zum Glück schnell unter Kontrolle.

Autos bei Brand zerstört, aber keine Verletzten

Nach BILD-Informationen geht die Polizei von Brandstiftung aus. Spuren am Tatort sprechen dafür, dass der Brand gelegt wurde – möglicherweise mithilfe von Brandbeschleunigern.

Dieser Mercedes erlitt durch den Brandanschlag einen Totalschaden

Dieser Mercedes erlitt durch den Brandanschlag einen Totalschaden

Foto: Marco Zitzow

Linksextremisten bekennen sich zu Anschlägen

In dem anonymen Schreiben auf „Indymedia“ hat sich eine unbekannte, militante Gruppe zu den Brandanschlägen auf die Autos bekannt.

Die bizarre Rechtfertigung: Die Tat sei Teil einer gezielten Aktion gegen die deutsche Rüstungsindustrie und die Welt der Reichen. Die Gruppe kritisiert die zunehmende Aufrüstungspolitik, den neu eingeführten Veteranentag sowie die Expansionspläne des Unternehmens. Der Anschlag sei ein Beitrag zum „antimilitaristischen Widerstand“ und Teil einer Reihe von Angriffen auf militärische Strukturen.

Manager äußern sich bislang nicht

Frederike Gasa, Sprecherin des Rüstungs-Unternehmens Vincorion, zu BILD: „Aus Rücksicht auf die Ermittlungen und zum Schutz der betroffenen Familie möchten wir zu den Ereignissen nichts sagen.“ Kühne-Intimus Gernandt, dem der Anschlag in Flottbek galt, war für eine Stellungnahme für BILD zunächst nicht zu erreichen.

Die Ermittler werten nun Überwachungskameras in der Umgebung aus und befragen Anwohner. Hinweise aus der Bevölkerung nimmt die Polizei unter der Nummer 040/4286-56789 entgegen.

Korrektur

In einer früheren Version schrieben BILD und andere Medien, der Brandanschlag hätte zwei Autos des ehemaligen Chefs der Kühne Holding, Karl Gernandt, getroffen. Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse: Beide Autos gehören offenbar nicht dem Top-Manager. Wir haben den Text und die Überschrift entsprechend korrigiert.