Der für das Wirtschaftsmagazin Bloomberg tätige Journalist Mark Gurman lässt sich in seinem neuen Rundschreiben an Abonnenten zu einer bemerkenswerten These hinreißen. Der Apple-Experte geht davon aus, dass in Zukunft auch Macs mit einem Touchscreen ausgestattet sein werden.

Gurman hat erst im Zusammenhang mit der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC wieder bewiesen, wie verlässlich seine Informationsquellen bei Apple sind. So hat der Bloomberg-Autor die meisten der vor einer Woche von Apple vorgestellten Neuerungen zum Teil haarklein bereits im Vorfeld beschrieben.

Macs Mit Macos Tahoe

Macs mit macOS Tahoe

Im Zusammenhang mit seiner Touchscreen-Prognose beruft er sich zwar nicht nicht auf Quellen aus dem direkten Apple-Umfeld. Komplett haltlos dürfte diese Einschätzung jedoch nicht entstanden sein. Die Ausstattung sowohl von iPads als auch von Macs mit Touchscreen und leistungsstarken OLED-Displays sei eine Konsequenz der von Apple angestrebten stärkeren Verzahnung der beiden Systeme. Das kommende iPadOS 26 stellt mit einer echten Fensterverwaltung und einer an den Mac angelehnten Menüleiste die Basis hierfür bereit.

Ipados 26

iPadOS 26 – oder doch ein Mac?

Gurman zufolge sollen sich die Benutzeroberflächen der beiden Apple-Plattformen in Zukunft weiter angleichen, sodass der entscheidende Unterschied nicht mehr in der Software, sondern im Formfaktor der Geräte liegt. Beim iPad bleibt die Touchbedienung weiterhin zentral, während Tastaturen und Trackpads eine ergänzende Rolle spielen. Beim Mac bleibt dagegen die Bedienung über Tastatur und Trackpad im Vordergrund, während Eingaben über den Touchscreen ergänzend wirken sollen.

Natürlich blieben die technischen Unterschiede zwischen den Plattformen weiter bestehen. Der Mac hebe sich auch in Zukunft durch größere Bildschirme und vor allem eine höhere Rechenleistung vom iPad ab.

Idee einst von Apple als absurd bezeichnet

Eine solche Entwicklung wäre ganz besonders mit Blick auf die vergangenen Aussagen von Apple zu diesem Thema interessant. Ein Touchscreen für den Mac wurde immer wieder ausgeschlossen.

Phil Schiller Macbook Pro 700

So hat beispielsweise Apples ehemaliger Hardware-Chef Phil Schiller zu diesem Thema verlauten lassen, dass man immer wieder geprüft habe, ob diese eine sinnvolle Option sei, die Antwort aber stets negativ ausgefallen war. Die Vorstellung, einen 27-Zoll-iMac per Multitouch zu bedienen und dafür mit den Händen in der Luft herumzufuchteln sei schlichtweg absurd.

Schiller hatte mit diesem Argument allerdings auch die Eingabeleiste Touch Bar beworben, die aufgrund mangelhafter Akzeptanz wieder von Apples Notebooks verschwunden ist. Auch bei anderen Themen hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass Apple durchaus dazu in der Lage ist, über lange Zeit strikt verworfene Ideen als innovative Neuerungen zu präsentieren.