Es war ein emotionaler Moment am vergangenen Donnerstag im Pfingstzeltlager der Sportkreisjugend im Fäules Loch in Bingen: Nach über zwei Jahrzehnten als Lagerleiter wurde Frank Saalmüller feierlich verabschiedet. Mit ihm geht eine Ära zu Ende – und ein neues Kapitel beginnt.
Seit über 40 Jahren dabei
Er ist eine Institution in der Zeltlagergemeinschaft, sagte Xenia Rebsam, die nun mit einem fünfköpfigen Team die Aufgaben von Saalmüller übernimmt. Seit 1981 war Frank Saalmüller fester Bestandteil des Lagers, zunächst als Teilnehmer, später als Betreuer, bevor er im Jahr 2000 die Leitung übernahm. „Seit 1981, Sie müssen sich vorstellen, da war Helmut Kohl noch Bundeskanzler“, sagte der Binger Bürgermeister, Marco Potas mit einem Lachen.
Ein Symbolcharakter geht
Insgesamt 23 Mal führte Frank Saalmüller seit 2000 das Lager an, zwei Jahre pausierte es pandemiebedingt. Parallel zu seinem Engagement als Lagerleiter war er über all die Jahre auch Sportkreisjugendleiter im Sportkreis Sigmaringen und brachte sich zudem als Vorsitzender und Trainer bei der PSG Sigmaringen ein. „Er ist ein Symbolcharakter, der dazu beigetragen hat, dass das Pfizela so ist, wie es heute ist“, sagte Potas.
Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge.
Frank Saalmüller, bisheriger Lagerleiter
„23 Jahre und inzwischen über 200 Kinder – diese Zahl ist riesig und die Verantwortung dahinter ist noch viel größer“, schloss sich Robin Mesarosch, Präsident der Sportkreisjugend und ehemaliger Bundestagsabgeordneter der SPD, bei der Verabschiedung im Rahmen des Besuchertags an seinen Vorredner an.
Tochter Ida liest Grußworte im Namen aller teilnehmender Kinder des Lagers vor und rührt ihre Eltern damit zu Tränen. (Foto: Mandy Hornstein)
Dass das Zeltlager nach der coronabedingten Zwangspause wieder Fahrt aufnahm, sei in hohem Maße Saalmüllers unermüdlichem Einsatz zu verdanken, so Potas. Unterstützt wurde er dabei von einem engagierten Team aus über 30 Betreuern, das ihm seit Jahren treu zur Seite steht. Inzwischen zieht das Pfingstzeltlager jährlich über 200 Kinder an – nicht nur aus dem Landkreis Sigmaringen, sondern auch aus dem Bodenseekreis und dem Raum Stuttgart.
Neben Frank Saalmüller wurde auch seine Frau Agnes verabschiedet. Sie war 20 Jahre lang als Betreuerin aktiv und leitete zwölf Jahre die Lagerküche – das Herzstück des Zeltlagers. Gemeinsam mit drei weiteren langjährigen Betreuern wurden sie mit großem Dank und vielen Erinnerungen gewürdigt.
Saalmüller wird durch fünf Personen ersetzt
„Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagte Frank Saalmüller mit Tränen in den Augen. „Du lernst, als Leiter bist du viel, aber ohne ein gutes Team auch gar nichts wert.“
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Trotz aller Wehmut über das Ende einer Ära überwiegt die Zuversicht: Eine neue Generation übernimmt die Verantwortung. David Zarach, Dorothea Scholz, Johannes Majer, Mathias Stehle und Xenia Rebsam bilden künftig das Leitungsteam. „Einer wird durch fünf ersetzt, das zeigt, wie viel Zeit und Herz Frank Saalmüller in sein Amt gesteckt hat“, so Mesarosch. „Die neuen Leiter treten in große Fußstapfen, bringen aber ebenso viel Herzblut und Engagement mit.“
Im Anschluss durfte der Vorstandsvorsitzende der Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen noch einen Scheck in Höhe von 500 Euro übergeben.
Im Anschluss an die Ehrung übergibt die Sparkasse den Verantwortlichen des Pfizelas einen Scheck in Höhe von 500 Euro. (Foto: Mandy Hornstein)
Das Pfingstzeltlager der Sportkreisjugend Sigmaringen bleibt damit das, was es schon so lange ist: ein Ort des Miteinanders, des Sports und der unvergesslichen Erlebnisse – generationenübergreifend, so die künftigen Leiter einstimmig.