Wer beim Einkauf auf Regionalität setzt, macht vieles richtig. Doch wie steht es um die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln? Ein aktueller Bericht des Bundesamts für Verbraucherschutz bringt Klarheit – und zeigt: Bei manchen Produkten lohnt ein genauerer Blick.
Lebensmittel in Deutschland sind kaum mit bedenklichen Mengen an Pflanzenschutzmitteln belastet. Das zeigen aktuelle Daten des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), das im Jahr 2023 über 22.000 Lebensmittelproben analysiert und nun ausgewertet hat. Besonders erfreulich: Obst- und Gemüseklassiker wie Karotten, Äpfel, Kartoffeln oder Erdbeeren wiesen fast durchweg unkritische Werte auf, auch bei saisonalen Favoriten wie Spargel oder Kirschen.
Heimisches Gemüse? Na klar – sicher und sauber!
Karotten, Kartoffeln, Äpfel, Erdbeeren oder Spargel – diese Küchenklassiker sind nicht nur lecker und saisonal beliebt, sondern laut BVL auch besonders unbedenklich. Besonders gut schneiden Produkte aus Deutschland und anderen EU-Staaten ab: Nur 1 Prozent der deutschen Proben und 1,3 Prozent der EU-Ware überschritten die gesetzlich festgelegten Grenzwerte. Im Vergleich: Bei Erzeugnissen aus Nicht-EU-Ländern lag diese Quote bei 8,5 Prozent deutlich höher, aber immer noch unter der 10-Prozent-Marke.
Exoten mit Ausreißern
Ein paar Ausnahmen gab es dann doch: Mangos, getrocknete Bohnen, Pfeffer, Reis, Tee, Erdnüsse und frische Bohnen mit Hülsen zeigten auffällige Werte – zwischen 6,2 und 7,9 Prozent der Proben überschritten die gesetzlichen Grenzen.
Mehrfachrückstände – was steckt dahinter?
Besonders häufig fanden die Labore sogenannte Mehrfachrückstände – also Rückstände mehrerer Pflanzenschutzmittel in einer Probe – bei beliebten Sorten wie Kirschen, Mandarinen, Johannisbeeren, Tafeltrauben, Pfirsichen, Orangen oder Rosenkohl. Auch Erdbeeren gehörten dazu. Das klingt erstmal bedenklich, aber: Eine Überschreitung des festgesetzten Grenzwertes ist aber im Umkehrschluss nicht gleichbedeutend mit einem gesundheitlichen Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher, laut BVL.
Bio bleibt vorn
Ein klarer Unterschied zeigt sich beim Vergleich von konventionellen und Bio-Lebensmitteln. Während fast 72 Prozent der Bio-Proben keine messbaren Rückstände aufwiesen, waren es bei konventionellen Produkten nur 35,8 Prozent. Der Grund ist naheliegend: Im ökologischen Anbau ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stark eingeschränkt – was sich offensichtlich ausgezahlt hat.
Fazit: Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass Obst und Gemüse aus Deutschland sicher sind und mit gutem Gefühl auf dem Teller landen dürfen. Auch für schwangere Frauen oder junge Familien, die oft besonders achtsam beim Einkauf sind, gilt: Regional und saisonal essen bleibt eine der besten Entscheidungen, für die Gesundheit und für den Geschmack.